Warum ist in der SCHWEIZ die INFLATION niedrig? 🇨🇭💸

Warum ist in der SCHWEIZ die INFLATION niedrig? 🇨🇭💸

Warum ist in der SCHWEIZ die INFLATION niedrig?

Die Inflation ist allgegenwärtig, auch in der Schweiz. Was könnte hier passieren? Was sind die Folgen der Inflation und wie kannst du dich am besten auf die Entwertung deines Sparvermögens vorbereiten? Diesen und noch mehr Fragen gehen wir in diesem Artikel auf den Grund.

Die wichtigsten Informationen im Überblick:

  • Die Inflation in der Schweiz ist im Vergleich zum Euroraum gering.
  • Während hoher Inflation werden auch Schulden entwertet.
  • Hohe Inflationen können aber auch Existenzen bedrohen.
  • Die vergleichsweise geringe Inflation ist auch auf die Geldpolitik der Schweizer Nationalbank zurückzuführen.
  • Günstige Importe stärken die Schweizer Währung

Die Inflation ist auch in der Schweiz angekommen, auch wenn nicht gleich so hoch wie im Rest Europas – mit über drei Prozent ist sie aber historisch gesehen auf einem relativ hohem Niveau. Hier stellt sich also die Frage, wie ist es dazu gekommen und welche Auswirkungen wird das Ganze womöglich haben?

Was ist die Inflation?

Fangen wir mit den Basics an und beantworten gleich die Frage, was die Inflation eigentlich ist. Der Definition nach ist das die Preissteigerungsrate beziehungsweise die Teuerung von Produkten in der entsprechenden Währung, in der du handelst.

An einem Beispiel erklärt bedeutet das, wenn du zum Beispiele eine Dose Coca-Cola noch vor ungefähr einem Jahr, oder sagen wir zwei Jahren, für 80 Rappen kaufen konntest, dann kannst du das heute nur noch für ungefähr 95 Rappen tun. 

So einfach ist die Inflation zu verstehen: Produkte des alltäglichen Bedarfes werden durch die Erhöhung des Preisniveaus teurer. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass dein Vermögen auf einem Sparkonto etwa effektiv sinkt, weil du für dasselbe Geld weniger Kaufkraft hast genauer gesagt weniger erwerben kannst. 

Was sind die Folgen einer Inflation?

Ich habe es schon gewissermassen erwähnt. Dein Sparvermögen wird durch eine erhöhte Inflation nach und nach entwertet. Stell dir folgende Frage: Was bringt es dir sagen wir mal 100 Franken auf dem Konto zu haben, wenn in einem Jahr das Geld nur noch die Hälfte wert ist?

Du hast auch weiterhin 100 Franken auf dem Konto, kannst dir aber nur die Hälfte davon kaufen, weil die Produkte zu deinem Lebensstil doppelt so teurer geworden sind. An dieser Stelle sei aber gesagt, dass das natürlich ein extremer Fall wäre und man hier von einer Hyperinflation sprechen würde. So schlimm ist es am Ende nicht, hilft aber dabei, das Ganze besser zu verstehen. 

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Die Vorteile von Inflation

Als Konsument mit einem Sparvermögen klingt eine Inflation alles andere als positiv. Es gibt aber auch Vorteile. Und zwar, wenn du alles umdrehst und von einer Perspektive betrachtest. Gerne wird bei inflationären Phasen auf das Vermögen geschaut, was aber wenig Beachtung findet, in der Öffentlichkeit sind Schulden.

Auch Schulden sind von der Inflation betroffen und das genauso wie dein Vermögen. Denn auch Schulden, sei es Hypotheken, Krediten und so weiter, werden durch die Inflation kaufkrafttechnisch entwertet – vorausgesetzt dein Gehalt steigt mit der Inflation oder übertrifft diesen Wert sogar.

In anderen Worten: Als Schuldner profitierst du gegenüber dem Gläubiger, weil das ausgeliehene Geld, welches du zurückzahlst, weniger wert ist oder weniger Kaufkraft hat. Und das führt auch zum grössten Gewinner während der Inflation, dem Staat. Dabei ist es egal, ob es die Vereinigten Staaten, Deutschland oder die Schweiz ist. Denn auch Staaten sind hoch verschuldet.

Teilweise so hoch, dass eine Tilgung im Rahmen des Unmöglichen liegen. Durch die hohe Inflation werden diese Schulden aber effektiv immer kleiner und dieser Umstand kann auch zu einer Währungsreform führen.

Die Umstellung von der Deutschen Mark zum Euro war etwa die letzte grosse Reform in Deutschland. Dinge die vorher 2 Mark gekostet haben, haben weiterhin 2 € gekostet und das, obwohl man grob sagen kann, dass 2 Mark in 1 € umgetauscht werden konnten.

Gefühlt wurde damit die halbe Kaufkraft der Bürger einfach so ausradiert. Anders hat es bei denen ausgeschaut, die im Besitz von Investments gewesen sind. Die waren zu einem gewissen Grad von dieser Reform abgesichert, denn der intrinsische Wert der Investments, zum Beispiel bei Immobilienaktien, muss beibehalten werden.

Das heisst, dass Dinge wie Rohstoffe, Sachwerte und Aktien profitieren von inflationären Phasen, weil Investoren ihr Vermögen auf solche Assets verteilen, anstatt zuzulassen, dass ihr Geld einfach nur auf dem Konto entwertet wird. Diese Investitionen sind Tendenzen, die man immer wieder bei inflationären Phasen beobachtet, weil sie sich auch über Zeiträume in der Vergangenheit bewiesen haben. 

Die Risiken von Inflation

Hohe Inflationen bergen grosse Risiken für einzelne Individuen. Mich, dich und auch alle anderen Menschen. Denn, wenn man von einer hohen Inflation ausgeht, wie im europäischen Raum, wo wir zum Zeitpunkt dieses Artikel bei ca. 9 Prozent im Schnitt sind, dann wirst du als Betroffener effektiv ärmer auf lange Sicht gesehen. Auch wenn die Summe, also die Zahl sich nicht ändert.

Im schlimmsten Fall verliert deine Kaufkraft so viel an Wert, dass du nicht mehr imstande bist deinen Lebensstil aufrechtzuerhalten. Menschen mit wenig bis keinen Rücklagen könnten Schwierigkeiten bekommen Dinge des alltäglichen Bedarfs, wie Lebensmittel zu kaufen. Hohe Inflation kann also auch Existenzen real bedrohen.

Vergleich vergangene Krisen

Wie verhält sich die heutige Krise eigentlich im Vergleich zu Vergangenen, also Schweiz zum Euroraum? In den letzten 61 Jahren war die Inflationsrate in der Schweiz nur in acht Jahren höher als in der EU. Im Grossen und Ganzen ist das verhältnismässig wenig. Oft gab es in der Schweiz auch vereinzelte Jahre mit Deflation, unter anderem nach der Weltwirtschaftskrise 2009. In der EU hingegen gab es nur Inflation. 

Die stärkste Deflation übrigens in der Schweiz fand 2015 statt. Hier wurden die Preise bis zu 1,14 Prozent günstiger genauer gesagt Vermögen wurden um diesen Faktor aufgewertet. Auf der anderen Seite gab es die höchste Inflation im Jahre 1974. Hier hatte die Schweiz eine Rate von 9,77 Prozent. Im selben Jahr lag die Inflation in der EU bei 13,16 Prozent. Weltweit lag der höchste Wert 1980 bei 13,98 Prozent. Das liegt unter anderem daran, weil die Wirtschaft damals vom Goldstandard zum Fiat-Geldsystem gewechselt sind.

Warum ist die Inflation in der Schweiz so niedrig?

Betrachtest du die Schweizer Währung und ihre Performance in den letzten 25 Jahren, dann wird dir auffallen, dass die Inflation weitestgehend stabil geblieben ist und sich nur in einem kleinen Rahmen bewegt hat. Inflationsraten, die in der Historie aufgefallen sind, gab es nur Anfang der 80er-Jahre mit bis zu 6,5 Prozent und Anfang der 90er-Jahre mit knapp unter 6 Prozent.

Aktuell bewegen wir uns im Rahmen um die 3,4 Prozent (Zeitpunkt des Verfassens), was im Vergleich zur globalen Lage sehr niedrig ist und ein Indikator dafür ist, dass hier scheinbar, in dieser kleinen Insel mitten in Europa, gut gewirtschaftet wird. 

Die geringe Teuerung ist zum grössten Teil auf die langfristige Aufwertung des Schweizer Frankens zurückzuführen. So kann die Schweiz günstiger importieren. Das heisst, wenn Menschen auf der Welt, auf den Schweizer Franken setzen, dann ist das wie eine selbsterfüllende Prophezeiung, die den Franken noch stärker macht und gleichzeitig die Inflation für Schweizer Bürger niedrig hält. 

Ein weiterer Punkt, der die Inflation drückt, ist die Tatsache, dass Energie und Nahrungsmittel im Schweizer Warenkorb kleiner sind im Verhältnis zu anderen Ländern. 

Was sind weitere Faktoren, die eine geringe Inflationsrate in der Schweiz ermöglichen?

Zu einem ist da die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Die SNB ist auch übrigens die einzige Nationalbank, die Aktien auf der Börse hat. Du könntest also Aktionär der Schweizer Nationalbank werden. Natürlich gibt es einige Restriktion, die eine Privatisierung der Bank verbieten, trotzdem besteht die Möglichkeit Teilaktionär zu werden. 

Das allein für sich stehend ist schon verrückt. Die Bank legt aber noch einen darauf und kauft selbst ordentlich Aktien ein. So viel zum Thema verrückt, und im selben Atemzug auch einzigartig auf der Welt.

Was die SNB ebenfalls unterscheidet zu Banken wie der EZB zum Beispiel ist die Tatsache, dass sie nicht nach einer Durchschnittsinflation strebt. Die EZB hat ein Ziel irgendwo zwischen 1 % und 2 % und tut vieles, um in diesem Bereich zu sein, während die SNB in Anführungsstrichen etwas lockerer mit dem Thema umgeht und dann eingreift, wenn die Rate droht zu eskalieren.

Der Vorteil des Schweizer Franken ist auch die unabhängig als Währung. Das ermöglicht auch flexible Wechselkurse.

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Wie die Schweiz importiert und exportiert

Der Handel mit anderen Ländern hat einen deutlichen Einfluss auf die Inflationsrate, deshalb macht es Sinn sich anzuschauen, wie es bei den Im- und Exporten im Land ausschaut.

Allein 20,7 Millionen Uhren, wurden im Jahre 2020, mit einem Wert von 21,7 Milliarden Franken in die ganze Welt exportiert. Das ist nur eine Ware. Nimmt man alle zusammen, dann exportiert die Schweiz um die 48 % ihrer Güter ins Ausland und importiert 66 Prozent der Ware aus der EU in das Land.

Übrigens, die grössten Anteile an exportierten Waren aus der Schweiz sind chemisch-pharmazeutische Produkte mit 52 Prozent, Maschinen und Elektronik mit 13 Prozent und Uhren mit 8 Prozent.

Fazit: Darum ist die Inflation in der Schweiz nicht so hoch

Man kann davon ausgehen, dass die Inflationsrate in der Schweiz auch in Zukunft, trotz aller Risiken, zumindest stabiler bleibt als im Euroraum. Indikator hierfür ist, dass der Franken auch in anderen Ländern als Fluchtwährung oder sichere Währung gilt. 

Grossen Vorteil gegenüber anderen Ländern haben wir in der Schweiz besonders bei unseren Energiequellen. Die Schweizer Elektrizität besteht aus 90 Prozent Kernenergie, Wasserkraft und Geothermie und das unabhängig von Lieferanten im Ausland, wie bei Gazprom und Deutschland gerade gut zu sehen ist. Die Schweiz ist zwar nicht zu 100 Prozent Selbstversorger aber die Basis ist schon auf einem guten Niveau. 

Wir leben in verrückten Zeiten, in denen viel aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten passiert. Das alles hat natürlich auf dein Vermögen und eventuell auf deine Anlagestrategie. Vielleicht sind diese Zeiten, die finanziell nicht einfach sind, aber auch eine Chance, mit einer Prise Mut etwas Neues auszuprobieren. Ich für meinen Teil bin gespannt, was die Zukunft uns noch bringen wird.

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Thomas der Sparkojote

One Response

  1. Hallo Thomas,

    die Situation um das Jahr 2002 war in Deutschland anders, als es von dir dargestellt wird.
    Es wurde eben nicht 1:1 der DM-Preis durch den €-Preis ersetzt. Das wäre absolut unmöglich geworden und hätte einen immensen Konsumeinbruch zur Folge gehabt. Du hast aber schon zum Teil Recht, da die Währungsumstellung von den Händlern zu kleinen Preisanhebungen bzw. bei Bargeldtausch zu einem Rundungsrechnen zu deren Gunsten (einfach 2:1 anstatt 1,95583) stattgefunden hat.

    In der Schweiz zeigt sich, wie wertvoll eine eigene Währung ist. Hätten wir in Deutschland weiterhin die DM, wäre unsere Inflation auf einem ähnlichen Niveau. Der Euro ist ja aus rechtlicher Sicht für alle Staaten eine Fremdwährung, was das gesamte Konstrukt so gefährlich macht.

    Viele Grüße,
    MrTott

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