So wirst du nie reich – Die brutale Wahrheit über den Zinseszins-Effekt

Der Zinseszins wird oft als das achte Weltwunder bezeichnet. Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein: Geld, das sich über die Zeit von selbst vermehrt, ganz ohne aktives Zutun. Doch wenn das wirklich so einfach ist, warum werden dann nicht alle, die investieren, automatisch reich? Lass uns gemeinsam hinter die Kulissen schauen und herausfinden, warum der Zinseszinseffekt zwar mächtig ist, aber trotzdem viele scheitern.
Was ist der Zinseszinseffekt überhaupt?
Kapital, das exponentiell wächst
Der Zinseszins bedeutet, dass nicht nur das ursprünglich investierte Kapital Zinsen erwirtschaftet, sondern auch die erwirtschafteten Zinsen wiederum Zinsen bringen. Über lange Zeiträume führt das zu einem exponentiellen Wachstum.
Die 4 Bausteine: Startkapital, Sparrate, Rendite und Zeit
Um den Zinseszins wirklich zum Arbeiten zu bringen, brauchst Du:
- Ein gewisses Startkapital
- Eine regelmässige Sparrate
- Eine Durchschnittsrendite, z. B. 7–8 % jährlich
- Und vor allem: Zeit
Erst über Jahrzehnte wird der Zinseszinseffekt richtig mächtig. 10, 20 oder sogar 40 Jahre machen den Unterschied.
Warum dann nicht jeder Millionär wird: Die 6 Hauptgründe
Auch wenn die Theorie schön klingt – die Praxis sieht oft anders aus. Hier sind die häufigsten Gründe, warum viele trotz Investieren keine Millionäre werden.
Grund #1: Maximale Ungeduld
Geduld ist die wichtigste Zutat beim Investieren. Und genau daran scheitert es oft.
Viele erwarten schnelle Ergebnisse. Aber die erste Million dauert – und zwar nicht 5 oder 10 Jahre, sondern oft 30 oder mehr.
Social Media verstärkt diesen Effekt: Überall sieht man Posts von Luxusleben, schnellen Gewinnen und Erfolg über Nacht. Doch echtes Vermögen entsteht langsam und stetig.
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Grund #2: Zu spät gestartet
Ein Jahrzehnt zu spät anfangen kann den Unterschied zwischen 1 Million und 500’000 ausmachen.
Wer mit 20 startet, hat doppelt so viel Zeit wie jemand, der mit 30 beginnt – bei gleicher Rendite bedeutet das oft doppelt so viel Vermögen.
Zeit ist der wichtigste Hebel. Du kannst mit wenig starten, aber Du musst früh starten.
Grund #2.5: Viele starten gar nie
Du hast schon recherchiert, Videos geschaut, weisst wie es geht – aber hast noch kein Depot eröffnet?
Viele zögern zu lange und warten auf den „perfekten Moment“. Aber den gibt es nicht. Starte einfach.
Heute kannst Du in der Schweiz schon mit 25 Franken im Monat anfangen zu investieren. ETFs, Aktien, Krypto – es war noch nie so einfach.
Grund #3: Zu kleine Sparraten
Wer nur 150 Franken im Monat investiert, kommt selbst bei 8 % Rendite in 45 Jahren nur auf rund 720’000 Franken.
300 Franken pro Monat ergeben etwa 1,4 Millionen – aber das ist schon Best-Case.
Realistisch gesehen schaffen viele das nicht, weil im Leben immer wieder Kosten, Ferien, Jobverluste oder andere Herausforderungen auftreten. Je höher Deine Sparrate, desto mehr Spielraum hast Du.
Grund #4: Kapital wird entnommen
Der Zinseszins lebt von Kontinuität – und genau die wird oft unterbrochen.
Notfälle, Eigenheim, neue Autos oder grosse Ferien führen dazu, dass viele ihr Depot plündern.
Besonders problematisch: Ein Eigenheim, das nicht vermietet wird, ist kein Investment, sondern Konsum. Klar, es ist ein Asset, aber es wirft keinen Cashflow ab. So verliert man Jahre an Fortschritt.
Grund #5: Panikverkäufe bei Krisen
Crash an der Börse, negative Nachrichten – und plötzlich wird alles verkauft.
Wer in der Krise verkauft, realisierte Verluste, unterbricht das Wachstum und verpasst die Erholung.
Der Zinseszins lebt davon, nicht auszusteigen. Buy & Hold lautet die Devise. Viele scheitern hier an ihren Emotionen.
Grund #6: Steuern, Kosten & Inflation
Du hast nach 45 Jahren 1,4 Millionen? Gratuliere! Aber in 45 Jahren ist dieses Geld nicht mehr so viel wert wie heute.
Bei 2 % Inflation verliert Dein Geld in 45 Jahren rund 60 % an Kaufkraft.
1,4 Millionen in der Zukunft sind realistisch gesehen nur etwa 600’000 Franken heute. Dazu kommen Steuern und Gebühren, die weitere Dellen ins Vermögen hauen können – besonders in Ländern mit hoher Steuerlast.
Beispiel: Wie viel bringt der Zinseszins wirklich?
Hier ein realistisches Szenario für einen Schweizer Investor:
Monatliche Sparrate | Laufzeit | Durchschnittsrendite | Endbetrag (nominal) | Kaufkraft (heute) |
---|---|---|---|---|
300 CHF | 45 Jahre | 8 % | ca. 1,4 Mio CHF | ca. 600’000 CHF |
150 CHF | 45 Jahre | 8 % | ca. 720’000 CHF | ca. 300’000 CHF |
Fazit: Der Zinseszins ist real – aber kein Selbstläufer
Ja, Investieren lohnt sich, auch wenn Du am Ende nicht Millionär wirst. Denn:
- Du hast mehr finanziellen Spielraum
- Du kannst ruhiger schlafen
- Du kannst früher in Rente oder auf Teilzeit wechseln
- Du hast generell mehr Optionen im Leben
Die Erfolgsformel? Früh anfangen. Dranbleiben. Sparrate steigern.
Noch ein letzter Gedanke
Wenn Du heute noch nicht angefangen hast, ist genau jetzt der beste Zeitpunkt. Denn Zeit ist der wichtigste Faktor beim Zinseszinseffekt – und jede Woche zählt.
👉 Starte klein. Bleib dran. Und schau in ein paar Jahren zurück – Du wirst es Dir selbst danken.
8 Responses
Wer die finanzielle Freiheit anstrebt, sollte eine Faustregel beachten. Die Sparquote sollte immer höher sein als die Ausgaben. Und das nicht nur am Anfang, steigen die Ausgaben, so muss auch die Sparquote steigen.
Hallo Thomas
Du schreibst, dass jemand der mit 20 startet doppelt soviel Zeit hat wie jemand der mit 30 beginnt. Kannst du das bitte erklären?
Vielen Dank und Gruss
Rita
Hoi Rita,
Es ist etwas ungünstig formuliert. Gemeint war das eine Verdoppelung mehr Stattfindet. DA ungefähr alle 8-10 Jahre bei 8% Rendite im Durchschnitt das Investierte Vermögen sich verdoppelt.
LG
Thomas
Hi Thomas,
beim Eigenheim sollte man differenzieren. Es kann auf lange Sicht ein Investment sein dass keinen regelmässigen Cashflow generiert aber aufgrund der künftigen Immobilienpreise an Wert gewinnt.
Zu dem Punkt wo Leute ihr Depot ‚plündern‘ für Ferien, Notfälle, Eigenheim etc. Ich denke es macht Sinn sich in seinem Investment Plan darzulegen welches Vermögen investiert bleiben soll und wie lange und welche Ausgaben auf einem zukommen (dieses Jahr, in den nächsten 5 Jahren, 10 Jahren etc). Auf diese Weise kann man das investierbare Vermögen entsprechend in geeignete Anlagen mit dem entsprechenden Anlagehorizont (1 Jahr, 5 Jahre, 10 Jahre, etc.) investieren ohne sie zum ungünstigsten Zeitpunkt auflösen zu müssen. Wenn ich heute schon weiss dass ich ein Fahrzeug ersetzen muss oder die Heizung im Haus saniert werden muss, der sollte dieses Geld als Barreserve haben oder in Anlagen die jederzeit ohne grosse Verluste aufgelöst werden können (z.B. Anleihen). Die einzige Ausnahme für die vorzeitige Auflösung eines langfristigen Investments stellt ein absoluter Notfall dar den man nicht voraussehen konnte.
Gruss
Bis zum Verkauf ist das Eigenheim kein lnvest. Sobald es abgezahlt ist, kann man die ersparte Miete als fiktives Invest sehen. Dann sollte man aber die Ersparte Miete sparen, ansonsten ist der Effekt gleich null. Trotzdem finde ich ein Eigenheim sinnvoll, gleichwertig wohnen wird als Mieter meist um einiges Teurer.
Definition von Investment:
Investment oder Investition bezeichnet den Einsatz von Kapital (Geld oder anderen Ressourcen), um daraus in der Zukunft einen Nutzen oder Ertrag zu erzielen.
Typische Merkmale einer Investition:
Kapitalbindung: Geld wird in Vermögenswerte gesteckt (z. B. Maschinen, Aktien, Immobilien).
Ziel: zukünftiger Nutzen: Ertrag kann finanziell (z. B. Zinsen, Dividenden, Kursgewinne) oder sachlich (z. B. Produktivität, Marktanteil) sein.
Risiko: Der zukünftige Nutzen ist unsicher – es kann auch ein Verlust entstehen.
Zeithorizont: Nutzen entsteht meist nicht sofort, sondern über einen längeren Zeitraum.
Die Absicht ist entscheidend.
Und hier noch ein Irrglaube zum Thema Inflation und Schulden. Durch die Inflation sinken meine Schulden, bzw. sinkt der Wert. Natürlich ist das Geld weniger Wert, aber deine Schulden werden erst für dich persönlich weniger Wert, wenn dein Einkommen auch steigt. Ansonsten verliert nur dein Einkommen an Wert.
Jupp, da stimme ich dir zu. Das erklärt es perfekt. Mit wenigen Ausnahmen ist die Absicht beim Eigenheim Kauf, der Zugewinn an Wohnkomfort. Erst mit dem Entschluss, das Eigenheim zu verkaufen oder zu vermieten entsteht die Absicht damit Geld zu verdienen, also wird es zu Investition. Ob es zu einer mit finanziellen Gewinn wird, sieht man erst im Nachhinein.