Der Einstieg: Portfolio mit 1,17 Millionen – aber „nur“ 450’000 Franken Rendite?
Vielleicht hast du dir auch schon mal Gedanken gemacht, wie man eine gute oder schlechte Rendite bei einem Investment-Portfolio eigentlich objektiv bewertet. In meinem Fall sprechen wir von einem Portfolio mit einem aktuellen Stand von rund 1,17 Millionen Schweizer Franken, von denen ich 720’000 Franken selbst investiert habe – das bedeutet also rund 450’000 Franken Rendite über einen Zeitraum von 11 Jahren.
Klingt erstmal nicht spektakulär? Das dachte sich auch jemand, der mir kürzlich in einem Kommentar genau das vorgeworfen hat: „Bei 11 Jahren müsste da doch locker das Doppelte oder sogar mehr rauskommen.“
Aber genau hier liegt ein häufig gemachter Denkfehler, den ich in diesem Beitrag gerne einmal aufklären möchte.
Investiert man wirklich alles auf einmal?
Die Annahme: 700’000 schon vor 11 Jahren investiert
Ein grundlegender Fehler in vielen Rendite-Diskussionen ist die Annahme, dass das gesamte Kapital zu Beginn der Investmentreise investiert wurde. Das war bei mir nicht der Fall. Ganz im Gegenteil: Die ersten Jahre waren sehr kapitalarm. 2016 habe ich mit ca. 15’000 Franken gestartet, und es hat vier Jahre gedauert, bis ich die erste 100’000er-Marke überhaupt erreicht habe.
Hätte ich also 2019 auf 93’000 Franken eine 50% Rendite gemacht, wären das nur 46’500 Franken – nicht gerade weltbewegend.
Die tatsächliche Kapitalansammlung fand hauptsächlich in den letzten 3 bis 5 Jahren statt. Der grösste Teil meines investierten Kapitals kam also nicht 2014, sondern deutlich später.
Rendite objektiv messen: Der interne Zinsfuss
Was ist der interne Zinsfuss (IRR)?
Der interne Zinsfuss (IRR) ist eine Methode, mit der man die tatsächliche durchschnittliche Rendite eines Portfolios über einen längeren Zeitraum unter Berücksichtigung von Ein- und Auszahlungen berechnen kann. Und genau hier liegt der Schlüssel zur realistischen Bewertung meiner Performance.
In meinem Fall liegt der interne Zinsfuss bei 12,15 % jährlich – und das ist schon ziemlich stark.
Rechenbeispiel mit IRR:
Wenn man mit 0 Franken Startkapital beginnt und über 10 Jahre monatlich 6’000 Franken investiert, dann ergibt sich bei 12,15 % Rendite ein Endvermögen von ca. 1,39 Millionen Franken.
Mein aktuelles Portfolio liegt bei 1,17 Millionen – also sehr nahe dran, wenn man bedenkt, dass die Sparquote nicht durchgängig bei 6’000 Franken lag.
Time-Weighted Rate of Return: Eine weitere Perspektive
Die „True Time-Weighted Rate of Return“
Wenn man nun die Zeitpunkte der Ein- und Auszahlungen ignoriert und einfach die Performance des Portfolios rein auf Basis der Kursentwicklungen berechnet, erhält man die sogenannte Time-Weighted Rate of Return (TWR).
Diese liegt bei mir bei 158 % kumuliert, oder 9 % jährlich über die 11 Jahre. Auch das ist eine sehr solide Rendite.
Unterschied zur IRR:
TWR bewertet rein die Performance des Marktes, unabhängig vom Kapitalfluss.
IRR bewertet deine persönliche Performance mit deinem Cashflow.
Beide Werte sind wichtig – und in meinem Fall ergänzen sie sich zu einem ziemlich klaren Bild: 9 % marktbasierte Performance, 12,15 % persönliche Rendite mit Kapitalflüssen. Das spricht für gutes Timing und strategische Investitionen.
Vergleich: Markt vs. meine Performance
Der Vanguard FTSE All-World als Benchmark
Der Vanguard FTSE All-World ETF ist ein sehr beliebter Welt-ETF und hat in den letzten 10 Jahren eine durchschnittliche jährliche Rendite von rund 7–8 % gemacht – je nach Währung und Betrachtungszeitraum.
Ich liege mit meinen 12 % deutlich darüber. Und das in Schweizer Franken, einer Währung, die gegenüber Euro und USD tendenziell aufgewertet hat.
Rechnen wir in EUR oder USD:
Dann wären meine 12 % in CHF effektiv sogar 14–15 % in EUR oder USD. Das ist eine deutliche Outperformance gegenüber dem Weltmarkt.
Warum Kritik trotzdem willkommen ist
Kritik ist nicht nur legitim – sie ist wertvoll. Auch wenn ich in diesem Fall nicht zustimme, sehe ich solche Kommentare immer als Chance zur Reflexion und Aufklärung.
Aber es muss differenziert argumentiert werden. Wenn man Rendite bewertet, muss man die Einzahlungen über die Zeit berücksichtigen. Sonst vergleicht man Äpfel mit Birnen.
Wer also glaubt, dass 450’000 Franken Rendite auf 720’000 Investment über 11 Jahre „schwach“ ist, verkennt den Kapitalfluss und die Zeitkomponente.
Wie du deine Rendite sauber berechnest
Wenn du wissen willst, wie gut dein eigenes Portfolio performt, dann solltest du diese zwei Werte kennen:
1. Interner Zinsfuss (IRR)
Er zeigt dir, wie gut du mit deinen Einzahlungen und deinem Timing gearbeitet hast.
2. Time-Weighted Rate of Return (TWR)
Sie zeigt dir, wie dein Portfolio unabhängig vom Timing performt hat – ideal für den Vergleich mit Benchmarks wie MSCI World oder FTSE All-World.
Ich kann sagen: 12 % durchschnittliche Jahresrendite über 11 Jahre in CHF ist keine schlechte, sondern eine überdurchschnittlich gute Performance – vor allem im direkten Vergleich mit globalen Indizes.
Und ja, das Portfolio ist echt. Die Zahlen stammen aus Portfolio Performance und lassen sich nachvollziehbar und transparent belegen. Wem das nicht reicht, der kann sich auch gerne selbst ein Bild machen – Screenshot, Zinsrechner, Excel, was auch immer.
Deine Meinung ist gefragt
Wie rechnest du deine Rendite? Nutzt du IRR, TWR oder einfach nur dein Bauchgefühl? Und was hältst du von einer 12%-Rendite über 11 Jahre?
Schreib’s mir gerne in die Kommentare – denn gerade durch diesen Austausch können wir als Community gemeinsam lernen und besser werden.
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Ja, die 12 % sind schön, aber du bist auch ein sehr hohes Risiko eingegangen. Viel Tech, viel Krypto. IMHO war auch ein guter Teil Glück dabei dass es in diesen Bereichen nicht geknallt hat. Noch nicht.
Ich würde diese Rendite nicht in die Zukunft extrapolieren.
Hallo Thomas,
ich berechne mein Depot nicht mit dieser Finanzmathematik.Zeigt mir ja meine Bank an.
Ich investiere aber so das ich jedes Jahr 30% mehr Netto Ertrag erreiche.Zumindest Versuche ich das!Ich habe vor sechs Jahren,mit 52 , angefangen nach dem Value Ansatz zu investieren.An der Börse bin ich seit den 90ziger Jahren.Mit Fonds und auch paar Aktien.Brauchte aber immer Mal zwischen durch Geld und Lebenskatastrophen zu bezahlen.Ich habe ein Sogenanntes Schleichendes Depot,z.Z.mit 48 Assets.Wobei da 15 ETF’S drinne stecken.Thesaurierer habe ich nicht, würde ich auch jedem abraten.
Und kryptos fasse ich auch nicht an.
Buchwerte sind immer Schall und Rauch, schön anzusehen,kann aber auch nach hinten losgehen.Wer heute so jung ist wie Du,der hat bessere Möglichkeiten,niedrige Hürden,und vielleicht eine bessere Auswahl an Investment als ich das in deinem Alter hatte.
Die Renditen sind sogar inkl. der Celsius Pleite, wäre so gesehen also noch etwas mehr. Hier ist also eine komplette PLattformpleite und Totalverlust mit Kryptos drin.
Aber natürlich verstehe ich was du sagen möchtest! Danke.
Hallo Thomas,
danke für deine Antwort.Ja pauschal geantwortet,besteht mein Ziel darin Geld einzukaufen.Dabei sollte der Euro nur 50cent kosten.Auf Grund meines hohen Alters Versuche ich dadurch beim Einkommen aufzuholen.Weil mir diese guten Jahre fehlen,was die Zugänge zum Kapital Markt angeht, .
Als ich angefangen habe,gab es noch nicht Mal Internet,da wurde
alles mit Schecks bezahlt oder bar.
Wer heute noch so jung ist wie Du ,hat es einfacher,steht dafür aber vor größeren Herausforderungen.Kapitalmarkt sollte Leidenschaft sein und nicht Besessenheit.Sonst geht das nach hinten los.
Beste Grüße Marco
aus Deutschland/Berlin
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6 Responses
Ja, die 12 % sind schön, aber du bist auch ein sehr hohes Risiko eingegangen. Viel Tech, viel Krypto. IMHO war auch ein guter Teil Glück dabei dass es in diesen Bereichen nicht geknallt hat. Noch nicht.
Ich würde diese Rendite nicht in die Zukunft extrapolieren.
Hallo Thomas,
ich berechne mein Depot nicht mit dieser Finanzmathematik.Zeigt mir ja meine Bank an.
Ich investiere aber so das ich jedes Jahr 30% mehr Netto Ertrag erreiche.Zumindest Versuche ich das!Ich habe vor sechs Jahren,mit 52 , angefangen nach dem Value Ansatz zu investieren.An der Börse bin ich seit den 90ziger Jahren.Mit Fonds und auch paar Aktien.Brauchte aber immer Mal zwischen durch Geld und Lebenskatastrophen zu bezahlen.Ich habe ein Sogenanntes Schleichendes Depot,z.Z.mit 48 Assets.Wobei da 15 ETF’S drinne stecken.Thesaurierer habe ich nicht, würde ich auch jedem abraten.
Und kryptos fasse ich auch nicht an.
Buchwerte sind immer Schall und Rauch, schön anzusehen,kann aber auch nach hinten losgehen.Wer heute so jung ist wie Du,der hat bessere Möglichkeiten,niedrige Hürden,und vielleicht eine bessere Auswahl an Investment als ich das in deinem Alter hatte.
Beste Grüße Marco
@Marco
Danke für deine ehrlichen Einblicke aus den letzten drei Jahrzehnten!
Das ist Gold wert, welche konkrete Strategie oder herangehensweise verfolgst du, würde mich mal interessieren?
LG
Thomas
@Alain
Die Renditen sind sogar inkl. der Celsius Pleite, wäre so gesehen also noch etwas mehr. Hier ist also eine komplette PLattformpleite und Totalverlust mit Kryptos drin.
Aber natürlich verstehe ich was du sagen möchtest! Danke.
LG
Thomas
Hallo Thomas,
danke für deine Antwort.Ja pauschal geantwortet,besteht mein Ziel darin Geld einzukaufen.Dabei sollte der Euro nur 50cent kosten.Auf Grund meines hohen Alters Versuche ich dadurch beim Einkommen aufzuholen.Weil mir diese guten Jahre fehlen,was die Zugänge zum Kapital Markt angeht, .
Als ich angefangen habe,gab es noch nicht Mal Internet,da wurde
alles mit Schecks bezahlt oder bar.
Wer heute noch so jung ist wie Du ,hat es einfacher,steht dafür aber vor größeren Herausforderungen.Kapitalmarkt sollte Leidenschaft sein und nicht Besessenheit.Sonst geht das nach hinten los.
Beste Grüße Marco
aus Deutschland/Berlin
@Marco
Danke für die Ergänzung!
Besonders mit dem letzten Satz hast du tatsächlich recht!
LG
Thomas