Generation Z und Geld: Ist das der Beginn einer finanziellen Krise?
Der Umgang mit Geld ist seit jeher ein Thema, das Generationen trennt. Während ältere Generationen oft sehr konservativ mit ihren Finanzen umgehen, scheint bei vielen jungen Menschen der verantwortungsvolle Umgang mit Geld in den Hintergrund zu treten.
Diese Entwicklung wirft Fragen auf: Warum haben jüngere Menschen oft einen laxen Umgang mit Schulden?
Ist es ein Zeichen von Faulheit oder einfach nur eine andere Herangehensweise an das Leben? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die unterschiedlichen Perspektiven und diskutieren die möglichen Folgen dieser Einstellungen.
Die Sicht der älteren Generation: Sparsamkeit als Tugend
Für viele aus der älteren Generation war Sparsamkeit eine Grundtugend. Man lernte früh, dass man sich nur das leisten sollte, was man auch bezahlen konnte. Schulden waren verpönt, und wenn sie unvermeidbar waren, wurde alles daran gesetzt, diese so schnell wie möglich zu tilgen. In dieser Sichtweise ging es darum, ein finanziell stabiles Leben zu führen, in dem man für unerwartete Ausgaben vorbereitet war und langfristig Vermögen aufbaute.
Der Umgang mit Schulden: Ein notwendiges Übel
Schulden wurden in der älteren Generation als notwendiges Übel angesehen. Man nahm Kredite nur auf, wenn es wirklich nötig war, etwa für den Kauf eines Hauses oder eines Autos, das für den täglichen Weg zur Arbeit unabdingbar war. Der Gedanke, Schulden für Konsumgüter aufzunehmen, war fast undenkbar. Diese Einstellung ist tief verwurzelt in einer Zeit, in der finanzielle Sicherheit oft das oberste Gebot war.
Die Sicht der jüngeren Generation: Konsum und Lifestyle
Im Kontrast dazu steht die jüngere Generation, die oft als konsumfreudig und weniger sparsam gilt. Für viele junge Menschen ist es wichtiger, im Hier und Jetzt zu leben und sich Dinge zu leisten, die sie glücklich machen – auch wenn das bedeutet, Schulden zu machen. Neue Technologien und der Druck, immer das Neueste zu besitzen, verstärken diesen Trend. Ein neues iPhone, teure Kleidung, regelmäßige Urlaube und ein intensives Nachtleben gehören für viele zum Standard.
Kreditkarten und Schulden: Ein normaler Teil des Lebens
In der heutigen Zeit sind Kreditkarten und die damit einhergehenden Schulden für viele junge Menschen nichts Außergewöhnliches. Sie ermöglichen es, den eigenen Lifestyle zu finanzieren, auch wenn das Einkommen dafür eigentlich nicht ausreicht. Der Gedanke, im Minus zu sein, löst bei vielen jungen Leuten keine großen Bedenken aus. Diese Einstellung zeigt sich auch in Trends auf sozialen Medien, wo Schulden oft sogar stolz zur Schau gestellt werden.
Die Gefahren der neuen Geldmentalität
Der unbeschwerte Umgang mit Schulden birgt jedoch erhebliche Gefahren. Ein leichter Zugang zu Krediten und die Normalisierung von Schulden können schnell zu einer Spirale führen, aus der es schwer ist, wieder herauszukommen. Wenn junge Menschen schon früh in ihrem Leben große Schuldenberge anhäufen, kann das langfristige Folgen für ihre finanzielle Stabilität haben.
Fehlende finanzielle Bildung
Ein weiterer Aspekt, der hier ins Spiel kommt, ist die oft fehlende finanzielle Bildung. Viele junge Menschen wissen nicht genau, wie sie ihre Finanzen managen sollen. Sie verstehen möglicherweise nicht die langfristigen Konsequenzen ihrer Entscheidungen oder wissen nicht, wie sie aus einer Schuldenfalle wieder herauskommen können. Hier wäre eine intensivere Aufklärung dringend notwendig.
Der Vergleich: Alte versus junge Generation
Wenn man die beiden Generationen vergleicht, zeigt sich, dass die ältere Generation oft sehr strikt mit ihren Finanzen umgeht, während die jüngere Generation eher bereit ist, Risiken einzugehen. Dies liegt teilweise an den unterschiedlichen Lebensrealitäten und den Werten, die in den jeweiligen Zeiten vermittelt wurden.
Technologischer Einfluss
Die technologischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte haben den Zugang zu Krediten und Konsumgütern erleichtert. Online-Banking, Kreditkarten und schnelle Kredite sind für die jüngere Generation alltäglich geworden. Dies hat den Umgang mit Geld grundlegend verändert und führt dazu, dass finanzielle Entscheidungen oft weniger durchdacht getroffen werden.
Die Rolle der sozialen Medien
Soziale Medien spielen eine große Rolle in der Art und Weise, wie junge Menschen Geld ausgeben. Der ständige Vergleich mit anderen und der Druck, immer das Beste und Neueste zu besitzen, treibt viele dazu, über ihre Verhältnisse zu leben. Hier zeigt sich eine Kultur des sofortigen Konsums, bei der das langfristige Denken oft zu kurz kommt.
Langfristige Folgen für die Gesellschaft
Wenn diese Trends anhalten, könnte dies langfristig erhebliche Auswirkungen auf die Gesellschaft haben. Eine Generation, die mit hohen Schulden und wenig finanzieller Stabilität in das Erwachsenenleben startet, wird es schwer haben, Vermögen aufzubauen und für das Alter vorzusorgen. Dies könnte zu einer Verschärfung der sozialen Ungleichheit führen und die wirtschaftliche Stabilität insgesamt gefährden.
Was können wir daraus lernen?
Es ist wichtig, dass wir aus diesen Beobachtungen lernen und uns bewusst machen, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit Geld unerlässlich ist. Dies bedeutet nicht, dass man keinen Spaß haben oder sich nichts gönnen sollte, aber es ist entscheidend, dass dies im Rahmen der eigenen finanziellen Möglichkeiten geschieht. Eine solide finanzielle Bildung und das Bewusstsein für die eigenen Finanzen sind dabei unerlässlich.
Fazit: Balance finden
Der Schlüssel liegt in der Balance. Es ist möglich, das Leben zu genießen und gleichzeitig verantwortungsvoll mit Geld umzugehen. Die ältere Generation kann von der jüngeren lernen, dass es in Ordnung ist, auch mal Geld auszugeben und das Leben zu genießen. Gleichzeitig kann die jüngere Generation von der älteren lernen, dass es wichtig ist, auch an die Zukunft zu denken und nicht über die eigenen Verhältnisse zu leben. Nur so kann eine gesunde finanzielle Basis geschaffen werden, die es ermöglicht, langfristig ein erfülltes Leben zu führen.
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4 Responses
Es kommt sehr darauf an, was man unter Sparsamkeit versteht. Es geht garantiert nicht darum geizig zu sein, z.B. Urlaub darf etwas kosten, ein Zahnimplantat ebenfalls (dafür kann man sich bereits einen Gebrauchtwagen kaufen). Geiz ist damit auch nicht gemeint, Dinge dürfen etwas kosten aber was sicher eine gute Möglichkeit ist um zu sparen, gutes oder sehr gutes gesundes Essen das kaufen, dafür all den Fastfood Krempel weglassen, keine Fertiggerichte, keine Belonlerli an jeder Kiosk Ecke, wer raus geht, kann genausogut eine Flasche Wasser mit sich rumtragen anstatt an einem Redbull zu sippen. Und ja auch beim eigenen Elektronik Bedarf, da kann man extrem sparen. Allerdings macht es einem besonders gerade Apple nicht leicht. Da werden massenweise die Intel Macs als nicht mehr unterstützt rausgekippt und nein, die sind nicht alt und unbrauchbar. Wer diese künstliche durch Grosskonzerne in den Wahnsinn getriebene early obscolescense bekämpfen möchte, gerade Apple Produkte auch wenn sie 15 Jahre alt sind, die laufen alle mit dem neusten Apple MacOS Betriebssystem und solche Geräte gehören nicht ins Recycling. Beim Kauf eines Computers kann man sehr viel sparen, da gibt es neue Batterien als Ersatz für alte, mehr RAM und eine SSD und dann läuft das Teil wieder, gerade für Home Banking und Internet hat man da schon gespart ohne sich gross aus dem Fenster zu lehnen. Den alten TV von 2000 sollte man allerdings langsam ersetzen, denn ein neuer toller OLED TV bietet doch ein wesentlich besseres Bild.
Auch sparen kann wer sich bei z.B. Moneyland umschaut und z.B. Bankpakete im Preis vergleicht. Da kann man das eigene Bedürfnis super gut fein einstellen und dann sieht ein auf den ersten Blick tolles Paket über 10 Jahre betrachtet unheimlich teuer aus.
Bei der Miete ja da wird es schwierig, das ist halt eine Ausgabe die steht an. Wer aber ein Auto kauft, kann sparen indem er es z.B. in einem Abo mietet. So bekommt man für 549 Franken z.B. einen Renault Megane E-Tec mit 10000 km pro Jahr für 4 Jahre und mit dem so gesparten Geld kann man dann beginnen in seine Zukunft zu investieren.
Sparen darf nie weh tun, aber es tut mir nicht weh, die leere PET Flasche am nächsten Brunnen neu mit Wasser zu befüllen und wer daheim das beste Trinkwasser der Welt frei Haus hat, der kauf keine Mineralwasser Flaschen. Und auch keinen teuren Soda Stream, denn es muss nicht immer Blöterlen. Um das Wasser aufzupeppten, einfach ein paar fein geschnittene Apfelringe, Rosmarin, Zitrone oder andere Kräuter ins Wasser kippen, fertig ist das home made Focus Water und man braucht auch nicht all die PET Flaschen ins Recycling tragen.
Top, da bin ich deiner Meinung
@Claudio schön geschrieben!
Mich hats auch mit dem iMac erwischt, musste Geschäftlich auf den M3 upgrades. Auch das iPhone 16 hat mich erwischt um später von den AI Features zu profitieren fürs Geschäft. (Das 13 PrO Max ist Top, aber eben später ohne AI Features).
Halb so wild, die alter Geräte werden in der Familien Geschäft weiter vererbt und weiterhin aktiv genutzt.
Ich habe immer noch meinen Sony Bravia den ich 2013 in der Lehre gekauft habe zu Hause, ist immer noch Top! Und läuft einwandfrei seit 11 Jahren mit angeschlossenen Konsolen und Apple TV.
LG
Thomas
Es ist heute sehr viel einfacher in die Schulden zu kommen.
An jeder Ecke wird Werbung gemacht für Leasing, den Barkaufpreis für die Karre muss man mit der Lupe suchen. Ja, auch das sind Schulden. Früher haben die damals 4 Grossbanken dieses Geschäft schamvoll an Tochtergesellschaften ausgelagert ( Bank Prokredit, Rohner, Bank Aufina).
Auch das neue Ei-Fon, das man mit dem überteuerten Vertrag über 24 Monat abstottert, müsste man als Schulden ansehen.
Kreditkarten waren mal etwas ungewöhnliches, für das man finanziell solide aufgestellt sein musste um eine zu bekommen, heute werden sie jedem nachgeworfen der nicht bei drei auf den Bäumen ist. Zinsen und Gebühren locken.
Sorry, aber das Ganze hat Methode. Eine Arbeitsameise soll ruhig sein und ihren Bullshit Job einfach ausführen. Denken unerwünscht. Und wer verschuldet ist schmeisst nicht so einfache den Job hin…
Die Schulden, die gewisse Leute so auf die leichte Schulter nehmen, schränken sie ein, ohne dass sie es bemerken.
Achja: ein polnische Sprichwort sagt „Gegessenes Brot ist schwer zu verdienen.“