Der Heilige Amumbo: Ist der Amundi Leveraged MSCI USA ETF die ultimative Rendite-Maschine?

Investieren ist eine spannende Reise – und manchmal tauchen Finanzprodukte auf, die fast schon göttliche Renditen versprechen. Einer davon ist der Amundi Leveraged MSCI USA ETF (FR0010755611), der in der Finanz-Community mittlerweile fast kultische Verehrung genießt. Manche nennen ihn sogar den Heiligen Amumbo, denn er verwandelt Investments scheinbar magisch in pure Rendite.
Aber ist das wirklich so? Ist dieser ETF ein No-Brainer oder birgt er Risiken, die man nicht unterschätzen sollte? Ich habe mir das Finanzphänomen einmal genauer angesehen und verrate dir, ob der Amumbo tatsächlich dein Portfolio segnen kann – oder ob er dich in den Investment-Himmel oder die Hölle schickt.
Was steckt hinter dem Amundi Leveraged MSCI USA ETF?
Der Amundi MSCI USA Leveraged Daily ETF ist ein zweifach gehebelter ETF. Das bedeutet, dass er die tägliche Performance des MSCI USA Index verdoppelt – sowohl nach oben als auch nach unten.
👉 Steigt der MSCI USA um 1 %, steigt der Amumbo um 2 %.
👉 Fällt der MSCI USA um 1 %, fällt der Amumbo um 2 %.
Dieser ETF hat mittlerweile ein Volumen von über 1 Milliarde Euro erreicht und ist damit kein Nischenprodukt mehr. Mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,5 % ist er für einen gehebelten ETF durchaus im akzeptablen Bereich.
Doch wie hat er sich in den letzten Jahren geschlagen? Schauen wir uns die Performance an.
Performance-Check: Wie viel Rendite hat der Amumbo gebracht?
Der Amundi Leveraged MSCI USA ETF hat in den letzten 5 Jahren unglaubliche 160 % Rendite gemacht. Seit seiner Einführung im Juni 2009 hat er sich sogar um fast 4000 % gesteigert – also eine Vervierzigfachung des Investments! 🤯
Vergleich mit anderen ETFs
Um diese Zahlen besser einzuordnen, vergleichen wir ihn mit zwei bekannten Alternativen:
1. MSCI USA ETF (ungehebelt)
• Rendite in den letzten 5 Jahren: ~80 %
• Seit 2014: ~287 %
2. Vanguard FTSE All-World ETF
• Rendite in den letzten 5 Jahren: 51,71 %
• Seit 2012: 251 %
Der Amumbo hat also deutlich besser performt – aber warum ist das so?
Warum ist die Rendite so hoch?
Die Hebelwirkung sorgt für diesen enormen Renditeschub. Aber es gibt noch einen weiteren Grund:
🔹 Der US-Markt dominiert die Weltwirtschaft.
🔹 Technologieaktien haben extrem stark performt.
🔹 Zinsumfeld und Geldpolitik haben US-Aktien gestützt.
Der Amundi Leveraged MSCI USA ETF investiert in die größten US-Titel, darunter:
✅ Apple
✅ Microsoft
✅ Nvidia
✅ Amazon
✅ Meta (Facebook)
✅ Tesla
✅ Alphabet (Google)
Diese Unternehmen sind in den letzten Jahren regelrecht explodiert, was die starke Performance des ETFs erklärt.
Aber Vorsicht: Die Schattenseite der Hebelwirkung
So verlockend die Renditen klingen – es gibt einen Haken. Der ETF ist nicht nur ein Rendite-Booster, sondern auch ein Risiko-Booster.
1. Hohe Volatilität
Die Volatilität des Amumbo beträgt fast 30 %, während der ungehebelte MSCI USA nur bei 13,19 % liegt. Das bedeutet: Die Kursschwankungen sind viel extremer!
2. Pfadabhängigkeit: Warum Verluste besonders schmerzhaft sind
Ein gehebelter ETF funktioniert anders als ein klassischer ETF. Verluste wirken sich überproportional aus, was zu langfristigen Nachteilen führen kann.
Ein Beispiel:
• Fällt der MSCI USA an einem Tag um 5 %, sinkt der Amumbo um 10 %.
• Steigt der MSCI USA am nächsten Tag wieder um 5,26 %, erreicht er seinen alten Stand von 1000 Punkten.
• Der Amumbo steigt zwar um 10,52 %, erreicht aber nur 994,7 Punkte – und nicht 1000!
👉 Langfristig führt diese Pfadabhängigkeit dazu, dass der ETF bei starken Marktschwankungen schlechter performt als man erwarten würde.
Solltest du in den Amumbo investieren?
Wann er sinnvoll sein kann:
✔️ Du bist dir der Risiken bewusst und kannst mit hoher Volatilität umgehen.
✔️ Du willst eine renditestarke Beimischung für dein Portfolio.
✔️ Du planst, den ETF eher kurz- bis mittelfristig zu halten.
✔️ Du nutzt ihn gezielt als Trendverstärker in Aufwärtsphasen.
Wann du besser die Finger davon lassen solltest:
❌ Du möchtest entspannt investieren, ohne täglich auf den Markt zu schauen.
❌ Du suchst eine langfristige Buy-and-Hold-Lösung.
❌ Du hast keine Erfahrung mit gehebelten Produkten.
❌ Du kannst starke Schwankungen emotional schwer verkraften.
Strategie: Wie könnte man den Amumbo clever nutzen?
Statt All-In zu gehen, könnte eine Strategie so aussehen:
📌 80 % Welt-ETF (z. B. Vanguard FTSE All-World)
📌 5–10 % Amundi Leveraged MSCI USA ETF als Rendite-Booster
So nutzt du das hohe Renditepotenzial, ohne dein gesamtes Portfolio extremen Schwankungen auszusetzen.
Eine weitere Möglichkeit wäre ein dynamisches Umschichten:
• In Aufwärtsphasen mehr in den Amumbo investieren.
• In unsicheren Zeiten Gewinne realisieren und in stabilere ETFs umschichten.
Aber Achtung: Market Timing ist schwierig und kann nach hinten losgehen!
Fazit: Ist der Heilige Amumbo ein Investment-Wunder?
Der Amundi Leveraged MSCI USA ETF ist definitiv ein faszinierendes Finanzprodukt. Seine Performance ist beeindruckend, aber seine Risiken sind es auch.
👉 Ja, er kann dein Portfolio segnen – aber nur, wenn du seine Risiken verstehst.
👉 Nein, er ist kein No-Brainer – wer unüberlegt investiert, kann sich schnell verbrennen.
Wer ihn als Beimischung nutzt und sich über die Volatilität im Klaren ist, kann damit sehr gute Renditen erzielen. Aber eine All-In-Strategie ist definitiv nichts für schwache Nerven.
Und wenn ich vor 10 Jahren mein gesamtes Kapital in den Amumbo investiert hätte? Dann hätte ich mein Geld fast versiebenfacht! Aber hätte ich das damals wirklich gewusst? Wahrscheinlich nicht.
Am Ende bleibt eine wichtige Regel: Langfristiger Erfolg an der Börse erfordert nicht nur Rendite, sondern auch ein kluges Risikomanagement.
Was denkst du? Wäre der Heilige Amumbo eine Option für dein Portfolio? 🚀
3 Responses
Hallo Thomas,
hast du Mal die WKN von dem Ding?
Gruß Marco
@Marco
Klar hier: FR0010755611
LG
Thomas
Meiner Meinung nach sind weder Short ETFs noch Leveraged ETFs für „normale“ Privatanleger-Depots geeignet. Der einfache Grund hierfür liegt in erster Linie in der Pfadabhängigkeit, der diese Produkte besonders unterliegen. Wer mehr Rendite einfahren möchte, sollte stattdessen im ersten Schritt die eigene Aktienquote erhöhen, bevor er über gehebelte ETFs nachdenkt. Für die Portfolioabsicherung wiederum ist und bleibt die Reduzierung des Risikos durch Reduzierung der risikotragenden Anlagen im Portfolio der einzig gangbare Weg. Sprich: Eine Reduzierung der Aktienquote im Portfolio und eine ausgewogene Diversifikation über mehrere Anlageklassen hinweg.