CELSIUS Insolvenz – 80 % meiner Cryptos sind (vermutlich) weg 💣😱
Wer investiert, der macht auch Fehler. Die gehören eben dazu. Einer dieser Fehler ist mir jetzt unterlaufen und das kann mich unter Umständen zehntausende von Franken kosten. Bitter, aber ich möchte transparent mit diesem Fehler umgehen und dir in diesem Artikel sagen, was genau passiert, damit du hoffentlich solche Fauxpas in Zukunft vermeidest.
Die wichtigsten Informationen im Überblick:
- Die Exchange-Plattform Celsius hat Withdrawals pausiert.
- 80 % meiner Kryptos liegen aktuell bei Celsius
- Erstes Learning: Not you key, not your coin.
- Zweites Learning: Diversifikation schützt vor enormen Verlusten
Was ist passiert?
Vielleicht hast du es schon mitbekommen, falls nicht, konkret geht es heute um Celsius. Celsius ist eine Plattform, bei der man seine Kryptos verwahren kann, da dann auch entsprechend Zinsen auf diese Kryptos erhält, weil diese im Hintergrund verliehen werden. Dieses ganze Vorgehen nennt man auch Crypto Lending.
Am 13. Juni wurde eine Stellungnahme von Celsius veröffentlicht. Der Kern dieses Statements war, dass wegen der extremen Marktverhältnisse das Abheben von der Plattform auf unbestimmte Zeit pausiert wird. Als Investor gehören solche Nachrichten nicht zu der positiven Sorte.
Not your key, not your coin
Das Risiko war mir bewusst. Wenn du Kryptowährungen auf einer externen Plattform hast, wo du keinen Privat Key zu deinen Coins besitzt, dann gehst du ein enormes Risiko ein. Manchmal sieht man aber das Risiko-Chancen-Verhältnis und akzeptiert es, weil es so verlockend klingt. Und dann erreicht dich auf einmal so eine Nachricht.
Ich habe daraufhin recherchiert und herausgefunden, dass die Plattform aktuell Liquiditätsprobleme hat. Sie haben auch 100.000 Ethereum und 9.500 Bitcoin an die Exchange FTX überwiesen, um das Ganze mehr oder weniger zu liquidieren.
Die Anzeichen für Probleme waren also schon da. Auch der eigene Coin von Celsius hat seit seinem Allzeithoch bis zu 97 % an Wert verloren. Für alle, die diesen Coin gehalten haben, ist das ein weiterer Rückschlag. Am 11. Juni, also zwei Tage vor der Stellungnahme, hat Mike DAOdas noch an Celsius getwittert, dass er hofft, dass Retail Investoren alle rauskommen, weil er von geschlossenen Accounts gehört hat.
Ironischerweise hat Alex Mashinsky, der CEO von Celsius, auf den Tweet geantwortet und ihn als „Fear and Doubt Spreading“ bezeichnet. Zwei Tage später kam dann aber das Statement. Wie verhält man sich bei solchen Anzeichen? Andere Plattformen, die auf einem ähnlichen System basieren, haben scheinbar auch keine Probleme dieser Art.
Learning Nr. 1
Auf jeden Fall, mein Learning aus dieser Situation ist: Not your key, not your coin. Ich will mich hier auch nicht herausreden oder Naivität als Ausrede nutzen. Ich bin bewusst mit dem Risiko hier eingestiegen. Der grösste Fehler, den ich hier eingestehen muss, ist, dass ich fast 80 Prozent meiner Kryptos auf nur einer Plattform hatte. Ob ich jemals wieder an die kommen werden, kann man jetzt gerade nicht abschätzen.
Ich war ein Jahr bei Celsius investiert. Die Rendite von fünf bis acht Prozent, die ich in diesem Jahr erwirtschaftet habe, ist jetzt dahin, die bringt mir nichts. Ich komme auch nicht an meine Assets und kann sie so nicht woanders einlagern.
Was passiert also, wenn sie den Zugriff wieder erlauben? Meine Vermutung ist, dass viele Menschen ihre Kryptos abheben werden, mich eingeschlossen. Das führt zu einer Abwärtsspirale, ähnlich wie bei einem Bankrun. Eine Option, die ich mir vorstellen kann, damit ist nicht zu so einem Run kommt ist, dass Celsius ein Limit aktiviert für Abhebungen, damit die Nutzer langsam wieder Vertrauen aufbauen.
Ist nun alles weg?
Das kann man zu dem Zeitpunkt noch nicht sagen. Alles Gedanken in diese Richtungen fallen unter Spekulationen. Ich stelle mich mental schon einmal auf das Schlimmste ein. Sollte der Fall eintreten, dann werde ich den Fehler akzeptieren und in Zukunft meine Assets besser verteilen.
Dieser Fall zeigt aber einmal deutlich, wie unberechenbar der Markt ist und was alles passieren kann. Trotz meiner Erfahrungen als Investor hätte ich mir so ein Ausmass nicht vorstellen können.
Es tut weh, es ist bitter, es nervt und keiner benötigt das. Wir sind aber gerade in einer verrückten Marktphase und vermutlich bist auch du in irgendeiner Form von den roten Zahlen auf dem Markt betroffen. Das Einzige, was man aktuell machen kann ist abwarten.
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Learning Nr. 2
Diversifizieren, diversifizieren und diversifizieren. Dieser Fall ist eine echte Lektion für mich als Investor. Sich breit auf dem Markt positionieren ist die einzige Sicherheit, um sich von extremen Verlusten zu schützen.
Ich habe viele verschiedene Assets in meinem Portfolio, hier ist mir aber klar der Fehler, dass ich zwar unterschiedliche Kryptos habe, aber 80 Prozent von denen nur auf einer Plattform gebündelt habe. Sollte ich in Zukunft wieder mit solchen Plattformen arbeiten, dann werde ich auch hier diversifizieren.
Fazit: Schwierige Zeiten
Mir ist es wichtig transparent zu sein, nicht nur mit meinen Erfolgen, sondern auch mit meinen Rückschlägen. Ich hoffe dir passiert so ein Fehler in Zukunft nicht, nachdem du das hier gelesen hast.
Aktuell sammeln sich die ganzen Misserfolge durch den Bärenmarkt, durch den wir gehen. Aber auch die gehören zum Investor-Dasein dazu und deshalb werde ich auch weiterhin hier im Blog und auf YouTube berichten und dich am Laufenden halten.
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9 Responses
Das tut mir sehr leid für Dich, aber Fehler und manchmal auch Pech gehören leider auch dazu.
Finde es aber wirklich super wie transparent Du mit diesem Fehler umgehst und nicht – wie viele andere – ein „ja, aber…“ Statement abgibst.
Drück Dir die Daumen, dass Du doch noch das Geld oder einen Teil davon zurückbekommst.
@Stephan
Danke für die netten Worte.
Aber eben ist mein Fehler und daraus habe ich nun gelernt!
Man muss denke ich immer beide Seiten der Münze zeigen, ich will kein Falsches Bild ins Internet stellen. Ein Investor verliert auch mal Geld!
LG
Thomas
Als es zu rumpeln begann mit den Kryptos, habe ich in einem Podcast gehört, dass bei Coinbase „gehostete“ Tokens in die Konkursmasse fallen könnten, und da ich meine Tokens nicht verliehen habe, habe ich sofort einen Ledger (Hardware Wallet) gekauft, und mich mal damit befasst, wie man seine Tokens selber „hostet“. Ich war vorher einfach zu faul, und habe dann herausgefunden, dass es eigentlich ganz einfach ist.
Seid also nicht zu bequem – wie ich am Anfang – und kümmert Euch darum. Wie Thomas gesagt hat: „Not your key, not your coin“.
@Thomas M.
Ich habs wohl auf die harte Tour gelernt 🙂
Aber gelernt ist gelernt!
LG
Thomas
Autsch!
Von Celsius bin ich selbst zum Glück nicht betroffen aber ähnliches könnte bei anderen Plattformen natürlich auch anstehen.
Soweit ich es verstanden habe besteht das Problem vor Allem darin, dass man bei Celsius die Anlagen der Nutzer teilweise langzeitig angelegt hat. z.B. zu großen Teilen in stETH.
stETH kann man aber erst nach der Umstellung auf PoS in ETH tauschen, womit die Nutzer ihre ETH nicht abheben können. Man kann natürlich auf anderen Services stETH gegen ETH tauschen aber da die Nachfragen „dank“ nachgebender Märkte dort sehr hoch ist, sind die Tauschkurse nicht mehr bei 1:1. Das funktioniert auch nur noch falls überhaupt noch Liquidität für das Tauschpaar vorhanden ist…
Generell ist das Problem fast aller Krypto-Service-Anbieter, dass man gerne so tut als wäre alles dezentral und transparent, was jedoch nicht der Fall ist. Eigentlich schade
Noch sind die Kryptos ja noch nicht weg. Der Celsius Coin ist wie alle anderen Kryptos wieder gestiegen. Wenn sich dieser Prozess fortsetzt, wird das Celsius Network die Rückzahlungen wohl wieder aufnehmen.
Diversifizieren, in der Tat. Das ist die Lektion die ich seinerzeit der Dotcom Blase gelernt habe. Diversifizieren über Anlagetypen und dann nochmal in den Anlagetypen. In Bullenmärkten werde viele leider gierig und unvorsichtig. Aber am Ende hilft dann „Lernen durch Schmerzen“ ^^
Bei mir sind die Luna auch komplett weg. Ist aber nur 10% meines Krypto Portfolio und das macht nur 15% meiner Investments.
Ich war auch sehr lange CEFI Plattformen unterwegs und habe zwischen Celcius, Nexo und Blockfi diversifiziert. Bin dann allerdings kurz vor dem Auszahlungsstopp aus allem raus – Tipp aus meiner Krypto Community. Daher mit einem blauen Auge davon gekommen (bei Luna/UST sahs nicht ganz so gut aus 😊). Nachdem ja Celcius offenbar alle Kredite zurückzahlen konnte, hat es mich etwas überrascht dass sie nun doch das Insolvenz Verfahren eigeleitet haben. Hoffe, dass hier noch etwas uu den Kunden zurückfliesst.
@Martin
Ich habe aus diesem grossen Fehler gelernt, und werde ihn definitiv nicht mehr machen!
LG
Thomas