Verlierst du auch jeden Tag Geld? 😱📉

Leute, das kann’s doch nicht sein. Ich habe die letzten vier Monate 50.000 investiert und komme nicht vom Fleck. Geht es euch auch so? Es ist so schlimm, es ist so demotivierend und es tut einfach nur weh. Ich glaube, ich verkaufe jetzt alles…
Die wichtigsten Informationen in Stichpunkten:
- Als Anleger muss man emotional einiges einstecken zurzeit.
- Market Timing ist statistisch gesehen ein Verlustgeschäft
- Ich versuche so rational es geht, mit der Situation umzugehen.
- Schwierige Zeiten auf dem Markt können die größten Chancen sein.
So oder so ähnlich geht es dir vielleicht auch. Mich beschäftigt das Thema jeden Tag aufs Neue. Wenn man einmal überlegt: Ich habe die letzten vier bis fünf Monate 50.000 Schweizer Franken investiert – sowohl in Aktien als auch in Kryptowährungen. Und mit welchem Ergebnis? Ich bin nicht vom Fleck gekommen.
Mein Investment Portfolio liegt aktuell weiterhin bei ungefähr 500.000 CHF, also demselben Punkt, wie vor vier bis fünf Monaten. Das hindert mich trotzdem nicht daran auch weiterhin in den kommenden Monaten Geld zu investieren.

Mein Gefühl sagt mir, dass sich auch in Zukunft bei der Gesamtsumme nicht viel tun wird. Ich bin vermutlich auch nicht der Einzige, der in so einer Situation steckt. Die Einen verunsichert so etwas, die anderen sind da etwas gelassen. Ich werde Dir später sagen, wie ich persönlich und emotional damit umgehe.
„Man muss kaufen, wenn in den Strassen Blut fliesst.“
Baron Rothschild
Dieses Zitat ist makaber, keine Frage. Vor allem in der aktuellen Situation, in der wir uns in Europa befinden. Ich will mich auch hier ganz klar von dieser Aussage distanzieren, weil sie für mich persönlich politisch nicht korrekt ist.
Das Einzige, was man Sinnvolles aus diesem Zitat ziehen kann, ist die Auswirkungen des Marktes in Krisensituationen. Vermutlich einer der Hauptgründe, warum es gerade so schwer ist sein Vermögen weiter auszubauen.
Es tut weh, wenn man aktuell Aktien kauft
Unabhängig von den eigenen Moralvorstellungen – in Aktien und ETFs investieren ist aktuell wohl eines der schwierigsten Dinge, die du aktuell mit Geld auf emotionaler Ebene tun kannst.
Der Markt bleibt unberechenbar, aber an vielen Stellen geht der Trend zur Zeit weiter nach unten. Dabei spielt es keine Rolle, ob das jetzt eine Einzelaktie ist oder ein ETF. Du kannst heute investieren und morgen kippt das ganze schon in Minus und keiner kann sagen, wo das Ende ist – das tut einfach weh.
Market Timing
Du denkst vielleicht: “Na gut, dann warte ich halt, bis die Aktie oder der ETF seinen Tiefpunkt erreicht hat und kaufe mich dann ein, wenn der Trend wieder nach oben geht.“ Das Problem dabei ist, dass es relativ selten in der Praxis funktioniert.
Was bedeutet Market Timing?
Market Timing ist nichts anderes als das, was man sich schon aus dem Namen erschliessen kann: Das richtige Timing auf dem Markt. Das heisst, du kaufst Aktien oder ETFs, wenn sie am Tiefpunkt sind, und verkaufst sie wieder, wenn sie ihren Höhepunkt erreichen.
Das klingt verlockend und einfach, statistisch gesehen hast du damit aber kaum Erfolgschancen. Es bedeutet nämlich gleichzeitig, dass wenn du die letzten fünf Monate nichts gekauft hast, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du auch in der nächsten Zeit nichts kaufen wirst, weil das richtige Timing auf dem Markt dich daran hindert. Anleger, die trotzdem ihr Glück versuchen möchten, verpassen am Ende dann die lukrativen Rallys nach oben.
Wie gehe ich damit um?
1. Ich fokussiere mich mehr auf die Anteile von Qualitätsunternehmen
Ich beobachte das Ganze aus einer anderen Perspektive. Für mich zählt aktuell die Menge der Anteile, die ich erwerbe als die Summe beziehungsweise der Gesamtwert.
2. Vorteil durch kostengünstigen Einstieg
Das Minus tut weh, auch mir. Trotzdem versuche ich mir die Vorteile vor Augen zu halten. Einer davon ist, dass ich mehr Anteile für weniger Geld kaufen kann zurzeit.
3. Wenn du jetzt nicht einsteigst, dann verpasst du Chance
Jede Krise auf dem Markt geht irgendwann vorbei. Auch wenn dein Portfolio gerade leidet, wenn du Vermögensaufbau als ein mittel- bis langfristiges Unterfangen siehst, dann ist die Chance gross, dass du von der Erholung profitieren wirst.
4. Rational statt emotional handeln
Zuzusehen, wie das eigene Geld vor deinen Augen dahinschmilzt, fühlt sich alles andere als gut an. Das führt bei vielen aber dazu, dass sie emotionale Entscheidungen treffen, und die sind auf dem Markt gefährlich. Besser ist es Abstand zu nehmen und rational zu bleiben. Glaub mir, ich weiss, wie schwer das ist.
5. Regelmässig nachkaufen
Ich bin der festen Überzeugung, dass sich der Markt in Zukunft erholen wird und wir vielleicht in einem, fünf oder zehn Jahren wieder ganz andere Zahlen in unseren Portfolios sehen werden. Deshalb lasse ich mich nicht von den aktuellen Entwicklungen runterziehen und investiere weiter jeden Monat nach.
🎁 Der Broker meiner Wahl ist Swissquote, ein sehr bekannter Schweizer Online-Broker. Mein vollständiges Depot befindet sich dort, mittlerweile mehr als 395’000 Franken. Ich investiere regelmässig über Aktien & ETF Sparpläne. Als Kunde kann man übrigens auch kostenlos in die Swissquote-Lounge in Zürich oder Gland, dort gibt es gratis Kaffee und Schokolade ;-). Wenn Du ein Depot bei Swissquote eröffnen willst, kannst Du bei der Anmeldung folgenden Aktionscode „MKT_SPARKOJOTE“ nutzen, um 100 CHF Trading Credits bei der Eröffnung zu erhalten (only for swiss residents). Nutze dazu diesen Link*.
– Auf Persönliche Empfehlung vom Sparkojoten 🦊🇨🇭
Das ist wichtig für die Zukunft
Die besseren Zeiten werden wieder kommen. Irgendwann in der Zukunft blicken wir zurück und denken uns „Wow, das waren noch echt günstige Preise bei Apple, Microsoft oder Alphabet.“
Letzteres Unternehmen ist übrigens ein verständliches Beispiel, dass sich in Zukunft noch einiges tun wird, was auch Wirbel in den Markt bringen wird. Denn Alphabet führt dieses Jahr im Sommer noch einen Aktiensplit durch mit 1 zu 20. Das bedeutet, du bekommst für eine Aktie 20 Stück – natürlich gilt das auch für den Kurs, der durch denselben Faktor geteilt wird.
Aus meiner Sicht sind wir gerade in einer sehr spannenden Phase, in der sehr viel Vermögen transferiert wird. Die Frage, die du dir stellen solltest, ist: Auf welcher Seite von diesem Transfer befindest du dich gerade?
Versuche beim Investieren rational zu bleiben, mit der Ausnahme, dass wenn du deine emotionale Verfassung dazu nutzen kannst bestimmte Entscheidungen zu treffen.
Was meine ich damit? Das ist hier ein ganz kleiner Trick, den ich selbst anwenden:
Ich nehme die negativen Emotionen, die ich durch mein sinkendes Vermögen erlebe und versuche sie mit positiven Emotionen aufzuwiegen. Das mache in diesem Fall, indem ich den positiven Effekt durch fallende Preise sehe. Mir macht es gute Laune zu wissen, dass ich mehr vom Kuchen für weniger Geld kaufen kann und deshalb lasse ich mich auch mit einem stagnierendem Portfolio nicht aus der Fassung bringen und nutze lieber die Chance, die sich mir dadurch bieten.
- Alarmstufe Rot! BILD berichtet über NVIDIA – Zeichen für die Dienstmädchen-Hausse? 🚨 - 27. September 2023
- Unilever und Emerging Markets ETF Investitionen GESTOPPT! - 24. September 2023
- Kauf von Vanguard FTSE All World ETF – Langsam wird Langweilig, aber ich Mache weiter 💰🇨🇭 - 21. September 2023
12 Responses
Man muss eben die richtigen Aktien haben. Nestlés Umsatz ist im ersten Quartal um 7,6 Prozent gestiegen. Die Preissteigerungen betrugen 5,2 Prozent, nach 3,1Prozent im Vorquartal.
Klar, dass die Aktien in die Höhe schnellen
Hi,
aktuell werden einige seitwärts laufen oder gar Verluste einfahren. Wichtig ist es, nicht in Panik zu verfallen.
Bei mir selbst läuft es derzeit auch eher seitwärts.
Grüße,
Mathias
Hallo Thomas, du meinst mit dem Aktiensplit wahrscheinlich Amazon und nicht Alphabet oder?
@Beppo,
Beide haben ihren Split diesen Sommer.
LG
Thomas
Hallo Thomas, ich verfolge Dich schon eine ganze Weile. Was Du hier seit 2015 machst, ist in meinen Augen einfach; „wild kaufen, damit gekauft ist“ Bei steigenden Börsen mag das alles gutgehen; irgendwann dreht jedoch der Wind an den Märkten immer. Mir fehlt bei Dir komplett eine fundierte Strategie. Ich wünsche Dir trotzdem weiterhin viel Erfolg.
Jepp, das gleiche fällt mir auch auf. Er hatte Glück 2015 in einem über Jahre kontinuierlich steigenden Markt mit Aktien anzufangen. Weiterhin hat er durch seinen Shop ein weit überdurchschnittlich hohes Gehalt und kann dadurch ordentlich an der Börse investieren. Die Performance seines Depots ist aber nicht so besonders mMn.
Ich hatte Anfang 2008 angefangen, kurz vor dem großen Absturz. Meine Depotperformance liegt mit dem eingesetzten Kapital von damals ohne ständig wahllos Geld nachzuschießen bei 25.000% (Fuenfundzwangzigtausend)
@Thomas: du verdienst sehr gutes Geld und deine Börseninvests werden sich langfristig auszahlen, aber eine Strategie/Talent dafür kann ich bei dir nicht erkennen. Soll keine Beleidigung darstellen, nur eine subjektive Beobachtung.
Korrektur: 2.500% (zweitausendfuenfhundert) also Faktor 25
sonst wär ich jetzt in „Rente“ 🙂
Jungs, jetzt mal locker bleiben. Ihr habt natürlich recht, eine fundierte Strategie hat er nicht, aber ein paar nette Picks sind im Depot, dazu hat der gute Mann noch Optionen ausprobiert und schaltet regelmässig Werbung. Ein Grossteil der Erträge kam zudem aus verliehenen Geldern (Bondora etc.) Voila. Ist auch nicht mein Ding, aber darum gehts gar nicht. Das ist sein Weg den er wählt und der muss für Ihn stimmen. Er lässt uns dabei teilhaben und wir können mit der Info anfangen, was wir möchten. Falls er über eine Aktie stolpert, die interessant ist, steht das ja dann auch hier und wir können sie kaufen oder nicht. Lest den Blog und nehmt mit, was in euer Depot passt. Und wenn nix passt, tja, dann halt vielleicht beim nächsten Eintrag.
@Christoph,
Time in the Market not Timing the Market. Hier gehe ich ganz klar nach Fachliteratur und Studien, Datengetrieben vor.
LG
Thomas
… und was genau hat Deine Portfoliozusammensetzung mit der von Dir angepriesenen Dividendenstrategie zu tun?
Thomas
Dieses Gefühl wirst du in Zukunft eher mehr als weniger haben. Je grösser dein Vermögen im Vergleich zur Sparrate wird, desto mehr fallen die Kursveränderungen ins Gewicht.
Wenn es an der Börse mal wieder kräftig rumpelt kannst du ohne weiteres in einem Jahr ein Mehrfaches deines Neugeldes verlieren. Stell dir vor du hast 1 Mio in Aktien und die Börse fällt 30%. Wichtig ist nur die Nerven zu behalten und die Buchverluste nicht zu realisieren ( Natürlich nur wenn du weiterhin von der Firma überzeugt bist. Stellt sich aber heraus dass Firma XYZ Wirecard 2.0 ist siehts anders aus…)
Kleiner Tipp: Du musst die Zahlen ganz emotionslos ansehen. Wenn du täglich auf den Depotstand schaust und dir denkst „Sch…, schon wieder 20.000 runter, das wäre ne schöne Weltreise gewesen…“ wirst du erst recht nervös und machst Dinge die du in 5 oder 10 Jahren bereuen wirst. Begegne dem Depotstand mit derselben Gleichgültigkeit mit der du Telefonnummern anschaust.
Der nasdaq composite qqq first serie fiel bei mir in der finanzkriese um 58%, hatte existenzängste…. gekauft hatte ich ihn im 2003, Zukäufe bis im jahr 2011, danach einfach liegen lassen, heute einer meiner besten Positionen +411%. Depotdurchschnitt trotz Zukäufe gesamt +24% – nerven behalten, zukaufen und man staune was möglich ist…. swissair hingegen war ein flop, ein paar ganz starke machen das meiste aus, nach 10 jahren sieht alles anders aus, einfach Diversifikation, dann kommt es gut bin seit 1998 dabei, das jetzige ist ein kleines beben kaum merkbar ggn. 2001-2009. Im 2003 hätte man fast alles im smi blind kaufen können um im 2008 wieder zu fallen, so ist börse.