Sollte man Konsum verteufeln, wie die Frugalisten? 🧘🏻♂️⌚️
Konsum verteufeln, das scheint der Trend zu sein bei der Frugalismus Bewegung. Wir wollen uns das Thema genauer anschauen, ist die Lösung wirklich die, weitestgehend auf Konsum zu verzichten um Vermögen aufzubauen?
Frugalistische Lebensweise
Zunächst einmal ist es vielleicht übertrieben zu sagen, dass Frugalsten den Konsum verteufeln. Auch wenn es manchmal so rüber kommt. Es scheint eher, dass sie sehr Kosteneffizent mit ihren Ressourcen umgehen.
Doch trägt diese Kosteneffizienz wirklich dem Vermögensaufbau bei? Zu einem gewissen Grad sicherlich. Doch es gilt wie bei allem: Was ins Extreme geht, wird als kontraproduktiv gesehen.
Von aussen scheint es also sehr oft, dass Konsum verteufelt wird um mehr sparen zu können. Aber aus frugalistischer Sichtweise verzichtet man auf nichts. Es ist halt eben wie der Name sagt, eine frugale und einfache Lebensweise.
Für mich persönlich wäre das nichts, auch wenn ich sicherlich frugalistische Ansätze habe, da ich persönlich den minimalistischen Lebensstil verfolge.
Wieso nicht einfach mehr verdienen?
In erster Linie ist es zu Beginn des Vermögensaufbaus einfacher, Geld zu sparen und Kosten zu senken. Aber schnell erreicht man ein Zenit. Während im frugalistischen Lebensstil oft nur das Sparpotenzial gesehen wird, fehlt mir das Einkommenspotenzial.
Ein Frugalist mag zwar 50%, manchmal auch 60% seines Einkommens sparen können, was extrem viel ist, doch zu welchem Preis? Frugalisten, die ihre Ausgaben realistisch sehen, gehen auch von einer Steigerung aus, insbesondere mit Kind, Haustieren oder anderen Anschaffungen. Die Sparrate sinkt dadurch natürlich, wenn man nichts am Einkommen macht.
Weniger als Null kann man nicht ausgeben, und wer lebt schon kostenlos im Mietverhältnis? Ich leider nicht.
Das Einkommen hingegen kennt in der Theorie keine Grenzen. Und für die Praxis ist das wohl ähnlich. Jemand, der einen angenehmen Lebensstil von z.B. 6’000 Franken lebt, kann nur 50% oder mehr sparen, wenn er sehr viel verdient.
Aber ich denke, das kann eine Lösung sein, wenn auch nicht für alle. Aber für die, die ambitioniert sind. Für mich sind Frugalsten oft ambitionierte Leute, die sich unter dem Wert verkaufen.
Im Idealfall spart jemand, der 50’000 Franken im Monat verdient und 2’000 Franken zum Leben ausgibt, mehr als 95% seines Einkommens. Das ist mit einem normalen Gehalt kaum möglich. Darum denke ich, dass man das Einkommen steigern kann. Nicht jeder kann das, die wenigsten werden es schaffen.
Aber selbst wenn man nur bei 15’000 Franken Einkommen im Monat landet und 6’000 Franken zum Leben braucht, spart 60% von seinem Einkommen wie ein Frugalist.
PS: Lebst Du frugalistisch oder könntest Du dir das vorstellen?
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14 Responses
„Nur 15‘000CHF im Monat“….muss ich die Aussage ernst nehmen?
Ich mag Deine Seite echt und sie ist sehr informativ, aber bei 15‘000 CHF Monatsgehalt von „nur“ zu sprechen stosst auf grosses Unverständnis bei mir. Davon träumen gewisse Leute ihr Leben lang – trotz Weiterbildungen…
@Chris
Mit 180k Brutto, gehört man zu den Top 10% der Haushalte. Das ist natürlich so.
Meine Zielgruppe hier auf dem Blog, sind Leute die die Finanzielle Freiheit erreichen wollen. Was lustigerweise noch schwerer ist, als 15k pro Monat zu verdienen.
Es gibt mehr Menschen in der Schweiz die 15k pro Monat verdienen, als das sie Finanziell Frei sind vor dem Renteneintritt.
Ergo, wenn ich also über Finanzielle Freiheit schreibe, ist das noch utopischer.
Liebe Grüsse
Thomas
Ich glaube du liegst hierbei leider falsch. Die wenigsten Menschen können ihr Gehalt steigern.
Ich z.B. bin beim Staat angestellt und werde nach Tabelle bezahlt.
Nur durch Mehrarbeit könnte ich in eine andere Gehaltstufe aufsteigen und das ist mir meine Zeit nicht wert.
Altenpfleger/innen oder Verkäufer/innen u.v.a. haben auch keine Wahl.
Die Ausgaben kann man aber regelmäßig kontrollieren und anpassen.
Dazu frage ich mich, warum sollte ich mehr Arbeiten um sinnlose Dinge zu kaufen?
@frugallydiva
Ich sehe das anders, es zwingt niemanden irgendjemanden irgendwo zu arbeiten. Insbesondere hier in der Schweiz, ist Freiemarktwirtschaft an der Tagesordnung.
Finde die Artikel zu nehmend wirrer und werde wohl auf andere Blogs wechseln.
Mir fehlt der Tiefgang, wenig Text zwischen viel Werbung und evtl. am Textaufbau arbeiten (roter Faden, mehr Struktur durch Tabelle/ BulletPoints). Die Artikel lesen sich wie Schlagzeilen der Bild-Zeitung.
@Dagobert Duck
Dieser Beitrag triggert wohl viele Leute, dass wusste ich schon. Da ich mal die Aspekte aufgezeigt habe, die gewissen wohl nicht gefällt.
Man presst sich aus wie ne zitrone.
Stell dir nur mal vor, du lebst völlig frugalistisch, gönnst dir absolut gar nichts, lebst wie ne Ratte… Und dann….
Überfährt dich ein Lastwagen mit 40.
Besten Dank auch
vor allem kommen die meisten von dem Trip auch nicht mehr runter dann.
Dabei gibt es eine Regel, die ist so einfach und doch verstehen die aller meisten Menschen der Welt sie leider nicht:
Es muss mehr rein kommen als raus geht / Es darf nur weniger raus gehen als Geld rein kommt.
Diese eine einfache Regel beachtet führt langfristig fast nichts darum wohlhabend zu werden
Hallo Thomas
Viele verstehen den Begriff frugalismus falsch. Du schreibst es richtig. Du kannst 15’000,- verdienen und 6’000,- ausgeben und hast immernoch eine Sparquote von 60% und gleichzeitig kannst du frugal sein.
Frugal bedeutet nicht, dass man auf dies und jenes verzichtet und nur überlebt. Es geht darum nichts zu verschwenden. Wenn du ein PS5 kaufen willst, weil dir das Freude bringt, kann das meiner Meinung nach auch frugal sein. Wenn du aber jeden Monat 3 Spiele kaufst und du mit denen gar nicht spielst, dann verschwendest du das Geld dafür.
Du gehst im Beitrag davon aus, dass jemand finanziell frei sein möchte. Wenn jemand aber frugal ist, kann er einfach sein Glück maximieren wollen. Er hat vielleicht einen niedrigbezahlten Job, den er aber sehr mag. Dann ist vielleicht nicht sein Ziel noch mehr sparen und noch mehr verdienen zu wollen, sondern geniesst einfach die Situation.
Aber ich gebe dir recht. Viele leute fixieren sich zu sehr darauf, wie sie ihre Ausgaben senken können. Das ist auch gut so. Aber wenn man sich diesen frugalen Stil angeeignet hat und nur Geld für Sachen ausgibt, die Ihnen Glück bringen (kann auch ein iPhone oder PS5 sein), ist irgendwann eine Grenze erreicht.
Man kann das Einkommen nicht von heute auf Morgen erhöhen und man muss deutlich mehr dafür tun, aber die Leute denken zu wenig daran. Man kann eine Weiterbildung machen, eine Ausbildung, Fremdsprachen lernen, um Beförderung bitten oder den Job wechseln. Oder komplett was anderes machen. Es gibt Abendschulen und Onlinekurse, die neben dem Job absolviert werden können. Es braucht vielleicht 1-2-3 Jahre, aber alles ist möglich.
Viele Grüsse
KMF
Frugalisten „verteufeln Konsum“ nicht…sie verschieben ihn zeitlich auf später im Leben, der eine mehr (Sparrate >50%), der andere weniger stark (Sparrate <50%). Etwas reißerisch formulierter Titel des Artikels, wie ich finde.
Meine Fragen bezüglich der immer wieder genannten Chancen von Generierung zusätzlichen Einkommens mit einem Zweitverdienst:
Wie groß ist der Prozentsatz der Finanzblogger im deutschsprachigen Raum (den Sparkojoten eingeschlossen), der eine (Teil)selbständigkeit leben kann und dabei gleichzeitig…
a) funktionierende eigene Familien mit (mehreren) Kindern hat.;
b) NICHT ungebunden (Single) oder unfest gebunden (d.h. nicht verheiratet) oder bereits geschieden ist (und damit wichtige soziale Verantwortung auf einer nicht-monetären Ebene des Lebens abgelegt hat/ ihr ausgewichen ist)?
Mit fällt da von den aktiven deutschsprachigen Bloggern aktuell nur der Finanzwesir ein, der altersmäßig in seinen 50ern und nicht den 20-30ern steckt.
Denn ganz so platt und einfach ist das Thema Einkommensmaximierung eben nicht, wenn man neben der Depotgröße noch Interpersonalem im Leben Wert zumisst. Das kommt mir – auch in diesem Blogeintrag – zu kurz. Und klar ist auch: Je mehr Personen sich finanziell "unabhängig" von einer funktionierenden Gesellschaft machen wollen , was ethische und zwischenmenschliche Belange angeht (frei nach dem Motto: "Ihr könnt mich alle mal."…Ist das nämlich bei vielen nicht die Kernfeder der Motivation: F*ck you Money?), desto mehr erodieren Zusammenhalt, gegenseitiges Vertrauen und nicht-berechnende/ nicht-reziproke Verantwortungsübernahme über sich selbst hinaus.
Man kann sich mit seinem gefüllten Depot eine Zeit lang im Leben einreden "unabhängig" von Umständen (z.B. Lohnarbeit) und Personen zu sein, aber nur so lange das nicht alle machen, sonst existiert keine funktionierende Gesellschaft mehr.
Ich denke viele deutschsprachige, junge Finanzblogger kennen ihren "Wohlstand der Nationen" (A. Smith) aus dem FF, aber leider nicht die "Theorie ethischer Gefühle" (ebenfalls A. Smith), oder Kant oder die Bibel. Das ist schade.
Lieber Kojote: Dir eine erfolgreiche Zukunft, mit Wachstum im Weitblick über den schnöden Mammon hinaus.
Der gute-verwalter
@gute-verwalter
Super Text, ich stimme dir vollkommen zu. Klar ist der Text etwas Bashing und Reisserisch. Aber er widerspiegelt so ziemlich meine Meinung zu Thema Frugalismus.
Ich möchte Kinder nur eben nicht mi 24. Ich bin selbst noch ein Kind 😉
Ich glaube das Heiraten überbewertet ist, aber auch das kommt einmal. Aber ich verstehe was du meinst. Ich bin z.B. seit bald 6 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Ich habe also schon Verantwortung. Ich habe sie übrigens Vollzeit bei mir eingestellt.
Das coole, ich arbeite auch eng mit meiner Familie (meinen Eltern) zusammen. Und kann sie enorm finanziell Unterstützen, sonst könnten Sie jetzt nicht mehr mitten in Zürich leben.
Aber ja, in meinem Leben gibt es aktuell extremen. Es wird viel gearbeitet. Es macht zwar Spass, aber auch ich merke manchmal ist es etwas übertrieben. Ich muss aber ehrlich sagen, ich sehe einen Zweck darin. Zum einen um Finanzielle Bildung nach vorne zu bringen, zum anderen, weil ich weiss. Dass ich im Prinzip wenn es so weiter geht in 2-3 Jahren finanziell komplett ausgesorgt habe fürs mein Leben und Zukünftige Familie.
Würde ich nachher weiter machen wie bisher? Keine Ahnung. Aber weiter machen würde ich auf jedenfall. Vielleicht Drive verlieren? Ich glaube nicht.
Das Problem was ich gemerkt habe ist weniger Geld. Sondern das ich Dinge die ich machen will, praktisch sukzessiv mache und praktisch Süchtig danach bin. In diesem Fall an meinen Projekten arbeiten.
Wenn ich z.B. manchmal Frei nehme, fühlt es sich wie Entzug an.
Liebe Grüsse
Thomas
@KM Finanzen
Also wenn ich First Class Fliege ist das auch Frugal, wie das Essentiell für mich wäre? Einfach so als Beispiel. Das ist in meinen Augen gar nicht Frugal.
Ich denke das was du schreibst passt eher zur Definition Minimalismus.
Wir sollte noch auch bei den Wortbedeutungen bleiben und nicht extrem viel hineininterpretieren. Ich sage ja auch nicht zu Wut -> Trauer oder Umgekehrt zu Trauer -> Wut.
Liebe Grüsse
Thomas
@Thomas
First class ist denke ich kein gutes Beispiel. Jemand, der nur annähernd frugal ist, wird wahrscheinlich nicht den 3fachen Preis für ein bisschen Mehrwert zahlen.
Es gibt keine einheitliche Definition von Frugalität und es hat tatsächlich Züge von Minimalismus. Ich wollte nur darauf hinaus, dass Frugalität nicht den Verzicht von Konsum, sondern die Effizienz von Konsum in Vordergrund stellt, im Sinne von „gebe nur Geld für Dinge aus, die dir maximale Freude bringen“.
@KM Finanzen
Siehst du es gibt klare Grenzen bei Frugalismus. Und wenn z.B. deine Zeit so viel wert ist, dann fliegst du auch First Class. Wegen Komfort, Zeit (Boarding) etc. Ist halt einfach eine Wirtschaftliche Rechnung.
Je nach dem eben. Meine Message ist:
Lieber 50k verdienen und davon 80% sparen, als 5k verdienen und davon 60% saren.
Ersterer ist wohl eindeutig kein Frugalist. Und ist wohl genau deswegen weil er so viel verdient, vielleicht eben kein Frugalist.
So oder so, die Tätigkeit dabei ist das wichtigste. Egal ob Frugalist oder nicht sie soll erfüllen und Spass machen.
Liebe Grüsse
Thomas
Ich würde mehr Einkommen immer über die Erhöhung der Sparquote stellen. Auch wenn das Investment in Weiterbildung, Tools oder Beratung bedeutet. Auch wenn ich mich zum Minimalismus hingezogen fühle ist der Ökonom in mir stärker