Minimalismus ein Segen und Fluch zugleich đŸ€ŻđŸ§˜â€â™‚

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Minimalismus ein Segen und Fluch zugleich

Der Minimalismus, ein wichtiger Lebensbereich in meinem Leben oder gar schon Lebensphilosophie. Ich bin froh diese Art des Lebens entdeckt zu haben. Man hat sehr viel Möglichkeiten individuell Dinge fĂŒr sein Leben zu ĂŒbernehmen. Allerdings hat auch der Minimalismus seine Schattenseiten. Über meine Erfahrungen möchte ich hier berichten.

Schlechtes Gewissen bei Neuanschaffungen

Durch den Minimalismus ist mein Kaufdrag extrem gesunken, ich kaufe nur noch das nötigste. Okay, manchmal verirrt sich doch irgendwelcher Plunder in den Einkaufswagen, den ich dann nach einigen Wochen wieder spenden oder verschenken kann. Aber grundsĂ€tzlich ist mir aufgefallen, dass ich bei manchen Neuanschaffungen, obwohl ich sie „brauche“ eine Art schlechtes Gewissen habe nach dem Kauf. Weil ich mir immer denke, ich habe doch Jahrelang ohne diesen Gegenstand Problemlos leben können.

Meiner Meinung nach ein fataler Denkfehler, den wohl viele Minimalisten so auch ich haben. Es ist nicht wichtig, ob Du diesen Gegenstand jahrelang nicht gebraucht hast, sondern ob Du ihn jetzt brauchst und was fĂŒr einen grossen Mehrwert er dir bietet. NatĂŒrlich sollte man dennoch sehr selektiv damit sein, ansonsten kann man wieder jeden Kauf rationalisieren und das möchte man ja nicht in den meisten FĂ€llen.

Momentan kĂ€mpfe ich immer noch mit diesem schlechtem Gewissen, es tritt allerdings nicht bei allen GegenstĂ€nden auf. Um es zu bekĂ€mpfen hat sich bei mir folgende Routine eingearbeitet, die bisher ganz gut klappt. FĂŒr jeden neu gewonnenen Gegenstand mĂŒssen mindestens 1-2 GegenstĂ€nde raus.

 

FĂŒr die einen ordentlich, fĂŒr die anderen steril

Bei Besuch gibt es immer zwei verschiedene Arten von Meinungen, die erste ist meistens wie ordentlich es bei uns zu Hause ist. Diese stört mich auch nicht besonders, dass ist ja auch eines der Ziele im Minimalismus finde ich. Allerdings stört mich die zweite Ansicht besonders, ein paar finden die Wohnung mittlerweile zu steril, weil einfach zu wenig GegenstĂ€nde rumliegen. Ich empfinde das nicht so und finde es natĂŒrlich schade, dass andere das so sehen. Ändern kann man dies leider nicht, damit muss man leben, jeder hat halt seine eigene Meinung.

Den Lebensstil erklÀren

Es ist zwar völlig normal den Lebensstil zu wechseln, aber es ist praktisch unmöglich diesen den Freunden und der Familie nicht zu erklĂ€ren. Dieser Prozess geht einige Jahre, ein gutes Beispiel sind Geschenke. Ich möchte eigentlich keine Geschenke erhalten, da ich meistens einfach nichts brauche zu diesen Momenten. Ich bin ein Fan von Geschenken die einen Sinn haben, einen Mehrwert bieten und natĂŒrlich eine Freude bereiten (dem der schenkt und noch viel wichtiger dem der beschenkt wird). ErhĂ€lt man nĂ€mlich Geschenke die man nicht braucht und nie nutzt, so fĂŒhlt man sich jedes mal schlecht wenn man diese nicht benutzt und anschaut. Es ist natĂŒrlich auch zu schade zum wegwerfen oder weiter verschenken oder? Ich denke diesen Gedanken kennen die meisten nur zu gut. Es hat etwa 2 Jahre gedauert bis ich sagen kann, dass mein Umfeld weiss, ich lebe minimalistisch. Es gibt natĂŒrlich Ausnahmen, essbare Geschenke sind immer Willkommen. 🙂

PS: Kennst Du weitere Schattenseiten des Minimalismus?

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Thomas der Sparkojote

 

10 Responses

  1. Hi Thomas,
    Schattenseiten wĂŒrde ich es nun nicht nennen. Ich habe eher den hĂ€ufigen Zwiespalt zwischen Minimalismus & Hamstern. Manche Sachen brauche ich nicht, aber funktionieren noch. Selbst geschenkt will die Sachen keiner haben. Darf man die Sachen dann trotzdem wegwerfen? Was, wenn irgendwo auf der Welt doch jemand in ein paar Jahren was damit anfangen kann..?
    Auch das Wegwerfen von „Erinnerungen“ ist sehr schwer. Ich hasse z.B. GlĂŒckwunschkarten. Die landen bei mir schnell im MĂŒll. Aber was macht man mit einem Schal etc, den jemand „mit viel Liebe“ ausgesucht hat.. Am liebsten werde ich gefragt, was ich zum Geburtstag will. Nur wenige sind in der Lage, was NĂŒtzliches zu schenken.

    Liebe GrĂŒĂŸe
    Jenny

    • Hallo Jenny,

      Ich denke die Sachen darf man wegwerfen/spenden/verschenken wenn man sie wirklich nicht mehr brauct. Was bringt es dir einen Gegenstand zu besitzten den du nicht brauchst, vor allem dann wenn er eine negative Emotion hervorhebt.

      Hast du erstmal „wenig“ so hĂ€uft sich auch das Hamstern nicht mehr so stark. Ich habe auch gerne gehamstert 😉

      GrĂŒsse
      Thomas

  2. D
    Dusan sagt:

    Schattenseiten des Minimalismus..
    Denke das psychologische „Hauptproblem“ könnte sein, wenn das eigene Ego sich stets mit anderen vergleicht, die sich ggfs. etwas leisten (können), das man sich selbst verwehrt, da man es sich nicht leisten kann, da man minimalistisch leben will um weniger Einnahmen zu brauchen und ergo weniger Zeit/Energie in Bezahl-Arbeit investieren muss, um sich Schnickschnack leisten zu können.

    Hat man sich bewusst dazu entschieden, und macht sich das Ego-Spiel des „Vergleichens und Mangel empfindens“ begriffen, ist es aber gar nicht schwer.

    Lebenszeit ist nun einmal endlich, und wenn man weiss, was man wirklich will, kann man sich auch auf wenige Dinge konzentrieren, die man auch wirklich will, statt sich zu verzetteln und wertvolle Lebenszeit zu verplempern, und oft genug dann in keinem Bereich richtig erfolgreich zu sein (falls das eigene Ego sowas wie „Erfolg“ braucht um zufrieden zu sein).

    Am „Fortschrittlichsten“ erscheint mir, sein Ego erkannt zu haben und seine Spielchen, und sich davon zu befreien, sich von ihm unkontrolliert reiten zu lassen.
    Im Extremfall braucht man dann weder Anerkennung von aussen, noch „Erfolg“, noch sonstwas, sondern ist einfach zufrieden mit dem was im Hier und Jetzt gerade tatsĂ€chlich passiert, und erlebt bewusst die „Belanglosigkeiten“ um sich rum, wie das Gewicht einer warmen Tasse Kaffee in der Hand. Erstaunlicher Weise ist das der SchlĂŒssel zum GlĂŒck meiner jahrzehntelangen Forschungsarbeit nach – das bewusste und wache Verweilen im Hier und Jetzt.
    Fast alles andere sind Ego-Spielchen, man ist allzuoft in Vergangenheit oder Zukunft, und zu selten im Hier und Jetzt mental, da verpasst man das eigene Leben im Extremfall.

    Super Blog, les ich immer wieder gerne.
    Gruss aus Heidelberg

    • Hallo Dusan,

      Sehr schön gesagt! Freut mich, dass Du den Weg auf diesen Blog gefunden hast. Das habe ich mit der Zeit auch gemerkt, diese kleinen Belanglosigkeiten im Hier und Jetzt sind sehr schön.

      Ich erwische mich oft wie ich mich selbst mit anderen Vergleiche, allerdings eher im positiven Sinn. Ich versuche dann das gute das ich durch den Vergleich gesehen habe in einer eignene Form in mein Leben zu implementieren. Ich vergleiche allerdings eher weniger materielle BesitztĂŒmmer, sonderns Gewohnheiten, Skills und Verhaltensweisen.

      Darf ich Fragen was du genau erforscht hast und in welchem Ausmass?

      GrĂŒsse
      Thomas

      • d
        dusan sagt:

        Hallo Thomas,
        das sind private Lebenserfahrungs-Forschungen, bin in der IT und kein Wissenschaftler.
        Da fasziniert mich das Erkennen von psychologischen Mechanismen und Mustern.
        Dass man einen psychologischen Mechanismus erkannt hat erkennt man daran, das die Hypothese ĂŒberprĂŒfbar zu reproduzierbaren Ergebnissen fĂŒhrt.

        Eine Billig-Suppe aus dem Discounter wird beispielsweise kaum ein Gourmet gerne essen.
        Ist man aber auf Abenteuerreise und verlĂ€uft sich in der Wildnis, und kommt nach 3 Tagen völlig ausgehungert an eine HĂŒtte, in der ein alter bĂ€rtiger mann grade eine Discounter-Suppe erwĂ€rmt hat, könnte dies die „leckerste Suppe deines Lebens“ werden, und selbst nach der RĂŒckkehr in die Zivilisation wird man dieses miese SĂŒppchen gerne essen.
        So ist es fĂŒr mich bei dem Beispiel als „psychologischer Mechanismus“ erkennbar, dass es nicht um die Sache an sich geht – sondern um die Assoziation, die wir unbewusst damit verbinden. Das erklĂ€rt wohl auch, warum Cola so gerne getrunken wird – eine miese, extrem zuckerhaltige, unnatĂŒrliche Limonade, die man aber aufgrund jahrzehntelanger Konditionierung fĂŒr „erfrischend und lecker“ hĂ€lt.
        Ein Amazonas Ureinwohner wĂŒrde sich bei einem Schluck Cola vermutlich ĂŒbergeben.

        So in der Art meine ich das, und da gibt es unzĂ€hlige beobachtbare psychologische Mechanismen, die dabei helfen, seinen Horizont zu erweitern und die „Motivation hinter einer Handlung“ psychologisch genauer erklĂ€rbar zu machen, was einem in der persönlichen geistigen Entwicklung unterstĂŒtzen kann.

        So empfinde ich das jedenfalls.

        Schönen Tag aus Heidelberg
        Dusan

      • Hallo Dusan,

        Sehr interessant, Ă€hnliches stelle ich auch fest. Lange hatte ich Tomaten ĂŒberhaupt nicht gern, ich habe mich langsam daran gewöhnt. Mittlerweile esse ich sie ganz gerne (Konditionierung).

        Cola, puures Gift, aber doch so lecker, zumindest die Zero Variante.

        Psychologie fand ich schon immer interessant, habe in der Berufsschule auch das Freifach dafĂŒr genommen. War aber leider ein sehr oberflĂ€chlicher Kurs.

        GrĂŒsse
        Thomas

  3. N
    Nils sagt:

    Hey Thomas,

    das mit den Geschenken haben wir in unserer Familie auch aufgegeben. Naja, fast. Seit es Nichten und Neffen gibt, bekommen diese natĂŒrlich ein Geburtstags und Weihnachtsgeschenk. Aber eben nur an diesen Tagen. Bei sonstigen Besuchen bringe ich keine Geschenke mit, nur gute Laune und Hunger ;).
    Selbst versuche ich auch meinen Konsum einzuschrÀnken, aber wenn ich meine ich brauche einen Staubsaugerroboter, weil mir das Arbeit abnimmt, dann kaufe ich einen. Aber gebraucht. Aber bisher habe ich kein schlechtes Gewissen, wenn ich mir Dinge kaufe.

    Beste GrĂŒsse.
    Nils

  4. F
    Finu sagt:

    So lange die Familienplanung noch nicht realisiert wurde, ist Minimalismus fĂŒr junge Leute noch gut durchfĂŒhrbar ^^ vergesst nicht weiterhin einfach menschlich zu bleiben. Auch die GlĂŒckwunschkarte ist wie eine Blume. Der Moment zĂ€hlt und der Gedanke dahinter. Danach kann man die getrost wegwerfen.

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