In ETFs investieren als Schweizer? 💰📈
Seit nun fast 4 Jahren investiere ich mein Geld an der Börse, bisher habe ich mich hauptsächlich mit Einzelaktien beschäftigt. Seit Frühling 2018 sind durch mein Vorsorgekonto bei VIAC für die 3a. Säule ETFs hinzugekommen. In diesem Beitrag erkläre ich, was ETFs sind, wie man in ETFs investiert und wie meine ETF Investments aussehen. Ein passendes Video gibts dazu auf meinen YouTube-Kanal, inkl. Schwizerdütsch Skit. 😉
Einleitung – Was sind ETFs?
ETFs (Exchange Traded Funds) sind, wie der Name schon sagt, börsengehandelte Fonds. Anders als die typischen Fonds, die man kennt, werden ETFs passiv gemanaged. Dadurch werden massiv Kosten gespart, und diese Einsparung kann dem Kunden (also uns) weitergegeben werden. Es sind demnach weder Fondsmanager noch ganze Analytiker Teams notwendig, um einen ETF zu unterhalten. Es sind Investmentvehikel, die dazu dienen können, Indizes wie den DAX abzubilden.
Ein ETF, der den DAX ohne Hebel abbildet, bewegt sich parallel zusammen mit dem DAX. Verliert der DAX z.B. innerhalb eines Tages 5%, so bewegt sich der ETF parallel dazu und verliert ebenfalls 5%.
Da ETFs nicht aktiv gehandhabte Fonds sind, entfällt ein Grossteil der jährlichen Gebühren. Der TER (Total Expense Ratio) steht für die jährlichen Gebühren, die bei einem ETF erhoben werden. Dieser variiert zwischen 0.00 bis 0.25% p.a. Natürlich gibt es auch Ausreisser nach oben, grundsätzlich sind ETFs aber sehr kostengünstig, was die Gebühren anbelangt.
Der grosse Vorteil von ETFs sind die bereits breite Diversifikation, wenn man mit seinem Investment beginnt. Anders als bei Einzelaktien, bei denen man vielleicht schon ab Positionen von 500-1’000 CHF einsteigt. Im Szenario mit Einzelaktien braucht es schon mindestens ein 20’000 bis 30’000 CHF Portfolio, um eine gewisse Diversifikation zu erlangen. Bei einem ETF erübrigt sich das: Bereits mit dem Erwerb eines Anteils ist die Diversifikation gross, man ist sofort in Dutzenden oder sogar Hunderten von Unternehmen diversifiziert investiert.
Ein weiterer Vorteil der ETFs ist das Potenzial, in Branchen und Regionen diversifizieren zu können, die sonst nur schwer zu überblicken sind. Es ist dementsprechend viel leichter in einen ETF für Emerging Markets zu investieren, als sich mit den einzelnen Unternehmen dort auseinander zu setzen. So streut man das Risiko in einem ohnehin schon risikoreicheren Investment.
Der Name eines ETFs lässt sich übrigens sehr gut logisch aufschlüsseln. Unabhängig vom Herausgeber folgt der Name einem bestimmten Schema und erleichtert die Suche ungemein. Man behält so den Überblick, sollte man eine lange Liste mit ETFs vor sich haben. Ohne in Factsheets wühlen zu müssen, sieht man auf einen Blick, was man vor sich hat und kann einen Grossteil bereits vorfiltern.
- Emittent: ETF Anbieter, oder auch Marke des ETFs. In diesem Fall iShares, welche von BlackRock, dem weltweit grössten unabhängigen Vermögensverwalter bereitgestellt werden.
- Index: Welcher Index hier verwendet wird, in diesem Fall der EURO STOXX, sprich Unternehmen aus der Eurozone. Wir haben ausserdem die Zusätze 50 und ex-Financials. Die 50 signalisiert, dass die 50 grössten Unternehmen des EURO STOXX im ETF enthalten sind, ex-Financials schliesst Unternehmen aus dem Finanzsektor (Banken, Versicherungen etc.) aus.
- Regulatorische Hinweise: In diesem Beispiel werden die UCITS-Richtlinien für diesen ETF hervorgehoben. Ein ETF muss dadurch eine Reihe von Anforderungen erfüllen. Beispielsweise dürfen u.a. maximal 20% des Nettovermögens in ein einzelnes Unternehmen investiert werden.
- Im letzten Abschnitt werden die Merkmale eines ETFs hervorgehoben, allerdings haben die meisten Herausgeber ihren eigenen Standard. In diesem Fall die Währung, in der der ETF gehandelt wird. Zusätzlich ist es ein ausschüttender (Dist) ETF.
Wie investiert man in ETFs?
Wie jede Aktie, haben auch ETFs ihre eigenen Internationalen Wertpapier-Kennnummern (ISIN). Ob ich nun eine Aktie eines einzelnen Unternehmens kaufe oder einen ETF, der Prozess bleibt gleich. Ob es manuell im Internet bei meinem Broker des Vertrauens oder via telefonische Order geschieht, ist dem ETF egal. Hauptsache die ISIN stimmt.
Ähnlich wie bei Einzelaktien, hat man bei den ETFs die Qual der Wahl. Es gibt sehr viele Herausgeber und eine Vielzahl unterschiedlicher ETFs. Bekannte Herausgeber sind z.B. iShares, UBS, Vanguard etc. Man kann in Regionspezifische ETFs investieren – oder doch lieber Branchenspezifische?
Ich habe bisher noch keine Investments in der Eurozone getätigt und habe mich bisher hauptsächlich auf Unternehmen in der Schweiz und den USA konzentriert. Deshalb möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um mir einen ETF, der in dieses Raster passt, ins Depot zu holen.
Hierzu kommen zwei ETFs von iShares in Frage. iShares wird von BlackRock, dem weltweit grössten unabhängigen Vermögensverwalter, bereitgestellt. Beide, die ich herausgesucht habe, heissen sehr ähnlich, allerdings gibt es einen grossen Unterschied. Im Gegensatz zum ersten schliesst der zweite ETF Unternehmen aus der Finanzbranche aus. Da ich nicht unbedingt in Banken oder Versicherungen in der Eurozone investieren möchte, ist dies die bessere Lösung für mich. Somit fallen Unternehmen wie BNP Paribas, AXA und Societe Generale weg.
Abb. iShares EURO STOXX 50 ex-Financials UCITS ETF (ISIN: IE00BDZVHF28) – 10 grösste Postionen im ETF Portfolio
ETF Eurozone MIT Unternehmen aus dem Finanzsektor
iShares EURO STOXX 50 UCITS ETF (ISIN: IE0008471009)
ETF Eurozone OHNE Unternehmen aus dem Finanzsektor
iShares EURO STOXX 50 ex-Financials UCITS ETF (ISIN: IE00BDZVHF28)
In der Regel hat man ausserdem die Wahl zwischen thesaurierenden und ausschüttenden ETFs. Ausschüttende ETFs, wie der Name schon sagt, schütten die Dividende in Bar aus. Ein thesaurierender ETF reinvestiert die Erträge in weitere Anteile des ETFs. Ich habe mich für die ausschüttende Variante entschieden, da ich gerne selbst bestimme wo ich meinen Cashflow durch die Dividende reinvestieren möchte. Das ist Geschmackssache und jeder tickt da anders.
Ich starte meine erste Position für den ETF iShares EURO STOXX 50 ex-Financials UCITS ETF (ISIN: IE00BDZVHF28) mit 100 Stück, die Order kostet mich 561.45 CHF. Mit der Zeit möchte ich diese Position weiter aufbauen, um vom Durchschnittskosteneffekt zu profitieren. Die Ausschüttungsrendite dieses ETFs liegt bei 1.91% p.a. und erhöht mein jährliches Brutto Dividendeneinkommen um 10.30 CHF. Mit einem TER von 0.2% p.a. zahle ich momentan jährlich ca. 1.00 CHF an Verwaltungsgebühren für diese Position. Meiner Meinung nach akzeptabel, für die sofortige Diversifikation im Euroraum, die ich dafür erhalte.
ETF Investments in meiner Asset-Allokation
Wie schon zu Beginn des Beitrags erwähnt, bin ich seit Frühling 2018 in ETFs investiert. Dabei handelt es sich um meine 3a. Vorsorgesäule, die zu 97% in ETFs investiert ist. Diese werde ich mit der Zeit natürlich weiter ausbauen. Ausserdem möchte ich meinem Aktien Depot weitere ETFs beimischen. ETFs erlauben mir in Märkte zu investieren, bei denen es schwer ist sich einen Überblick zu verschaffen. Oder in Regionen/Branchen, in die ich lieber bereits von Anfang an breit diversifiziert sein möchte.
Momentan befinden sich zum Grossteil Einzelaktien in meinem Portfolio, das möchte ich weiterhin so handhaben. Ich schliesse allerdings eine Umschichtung/Rebalancing meiner Asset-Allokation im Aktien-Portfolio nicht aus. Ich bin hier auch für Inputs offen und lerne immer gerne Neues.
Persönliches Fazit zu ETFs
Für mich persönlich sind ETFs eine der besten Möglichkeiten zu investieren, ohne sich zu ausführlich und eingehend mit Finanzen beschäftigen zu müssen. Man muss sich nur einmalig das nötige Wissen aneignen und sich einige wenige ETFs aussuchen, die man regelmässig bespart. Danach kann man sich einmal jährlich hinsetzten und entscheiden, ob man umschichten möchte. Der Aufwand hält sich also in Grenzen. Ausserdem nimmt man so immer die Marktperformance mit. Der Nachteil, eine Outperformance wie durch Stock Picking der Fall sein könnte, bleibt aussen vor. Ausserdem eignen sich meiner Meinung nach ETFs auch besonders gut für Anfänger, da bereits eine hohe Diversifikation stattfindet. Investiert man in Einzelaktien, baut man sich über Monate (wenn nicht sogar Jahre) erst eine Diversifikation auf. Ich werde in Zukunft definitiv den einen oder anderen Franken mehr in ETFs investieren, neben meiner 3a. Vorsorgesäule, die zu 97% in ETFs investiert ist.
Dieser Beitrag wurde von der Schweizer Börse BX Swiss AG gesponsert. Der Erlös hilft mir, den Blog und meinen YouTube Kanal weiter auszubauen und die Qualität stetig zu verbessern. Es handelt sich auf diesem Blog um den ersten dieser Art, bisher habe ich keine Beiträge gepostet, für die ich Geld bekommen habe. Der Grund: ich bin sehr wählerisch, wenn es um Sponsoren geht. Ich bin dankbar für euer Feedback und würde mich freuen zu hören, welchen Nutzen ihr aus diesem Beitrag persönlich gewonnen habt.
PS: Investierst Du langfristig lieber in Einzelaktien oder ETFs?
Ich übernehme keinerlei Haftung dafür, dass die Informationen auf meiner Seite alle korrekt sind. Ich bin auch kein Finanzberater. Bevor Du also Dein Geld investierst, solltest Du einen Finanzberater konsultieren oder Dich selbst eingehend informieren. Ich gebe auf dieser Seite ausschliesslich meine Meinung ab, die weder gut noch schlecht ist: bloss meine Meinung. Keiner meiner Beiträge ist eine Kaufempfehlung oder ähnliches. Deshalb bist Du für Dein Geld selbst verantwortlich!
- Ab wie viel Vermögen wird der Vanguard FTSE All World ETF zum Selbstläufer (Passives Einkommen) - 11. Dezember 2024
- Wie ich fast 100.000 Franken verlor – Vermeide diese 7 FEHLER! - 8. Dezember 2024
- Diese Entscheidung machen nur 10% der Menschen um erfolgreich zu werden. - 5. Dezember 2024
6 Responses
Hi Thomas
Bis jetzt habe bestand mein Div. Depot aus 32 Einzelaktien und 1. ETF.
Gerade aber am Donnerstag habe ich je 2000CHF in folgende 3 ETFS investiert:
IE00B3RBWM25 Vanguard FTSE All World
IE00B9CQXS71 SPDR S&P Global Div. Aristo
DE000A0F5UH1 iShares STOXX Glob Select Dvd
Ein Youtube Video, welches ETF’s unter die Lupe genommen hat, hat einen interessanten Fact zu den obengenannten ETF’s hervorgebracht, welchen ich sehr interessant fand gleich umgesetzt habe.
Die ETF’s schütten alle 4 Monate aus und zwar immer versetzt.
IE00B3RBWM25 Vanguard FTSE All World= Monate 1/4/7/10
IE00B9CQXS71 SPDR S&P Global Div. Aristo= 2/5/8/11
DE000A0F5UH1 iShares STOXX Glob Select Dvd = 3/6/9/12
Das deckt sich natürlich super mit meiner Strategie des monatlichen Einkommen und bringt mir bereits nächstes Jahr jeden Monat eine Ausschüttung, wie z.B. REIT oder andere monatliche Zahler.
Gruss und danke für den Beitrag
Marcel
Hallo Marcel,
Danke für den Input, monatlich Dividenden ist schon was cooles. Ich geniesse es auch immer ??♂️?
Wir verfoglen da beide einen sehr ähnlichen Ansatz ☺️
Grüsse
Thomas
Hi Thomas,
ja, es gibt keine Andere Anlageform, bei der man mit relativ kleinen Sparraten (jeweiliger Mindestsparbeitrag der verschiedenen Broker) bereits so breit diversifizieren kann.
ETFs sind der Anlagetrend unserer Zeit und die Zukunft der Geldanlage für Privatanleger. Keine andere Anlageform konnte zuletzt so stark wachsen.
Trotzdem beträgt der Anteil passiven Investierens weltweit erst 1 bis 2 Prozent. Das heißt: Der Boom von ETFs hat gerade erst begonnen.
Viele Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen,
Ich denke das ETFs auch eine sehr gute Möglichkeit sind zum investieren. Ich entdecke das ganze Gebiet gerade erst noch, bisher habe ich mich an Einzelaktien gehalten.
Liebe Grüsse
Thomas
Hallo Thomas, zuerst gratuliere ich Dir zu diesem super Blog! Ich beziehe mich auf den obrigen Artikel bezüglich ETF‘s.
Ich würde gerne in regelmässigen Abständen (monatlich 250CHF) in ETF‘s investieren. Welchen Broker würdest Du mir hier empfehlen um die Kosten möglichst tief zu halten.
Grüsse Georg
Hallo Georg,
Für diesen kleinen Betrag kann sich z.B. Degiro anbieten. Meine Freundin investiert 400 CHF im Monat. Später wenn sie mehr investieren kann machen wir ihr ein Swissquote Depot auf.
Liebe Grüsse
Thomas