Die 10 grössten Risiken von ETFs über die niemand spricht!

ETFs, also Exchange-Traded Funds, erfreuen sich weltweit einer wachsenden Beliebtheit. Besonders durch Sparpläne und Neobroker haben diese Investmentvehikel auch in der Schweiz an Zulauf gewonnen. Sie gelten als einfach, kostengünstig und effektiv, um breit und langfristig Vermögen aufzubauen. Doch sind sie wirklich so vorteilhaft, wie oft behauptet wird?
Kritische Betrachtung der ETF-Investition
Punkt 1: Überbewertung durch „dummes Geld“
Es wird oft kritisiert, dass ETF-Investoren „dem Markt blind folgen“, ohne die zugrunde liegenden Werte zu analysieren. Diese Praxis kann langfristig zu einer Überbewertung des Marktes führen. Ein Beispiel ist der Vanguard FTSE All-World, der über 4000 Unternehmen enthält – darunter auch viele, die möglicherweise keine sinnvolle Investition darstellen.
Punkt 2: Marktrendite versus den Markt schlagen
Die Illusion, mit ETFs den Markt schlagen zu können, muss hinterfragt werden. In einem überbewerteten Markt kann ein ETF wie der FTSE All-World in kurzen Perioden erhebliche Einbußen erleiden, trotz langfristiger Gewinne.
Punkt 3: Verstecktes Risiko durch Diversifikation
Die breite Streuung von ETFs suggeriert Sicherheit. Doch in Zeiten von Marktkorrekturen können auch diese Investments stark schwanken. Ein Beispiel ist der drastische Wertverlust vieler ETFs Anfang 2020 durch die Pandemie.
Punkt 4: Pflegeaufwand und verborgene Kosten
Trotz der Annahme, dass ETFs eine Form des „passiven“ Investierens darstellen, erfordern sie ein gewisses Maß an aktiver Verwaltung, insbesondere beim Rebalancing. Die damit verbundenen Kosten, wie die Total Expense Ratio (TER), können sich negativ auf die Rendite auswirken.
Punkt 5: Steuern und tesaurierende ETFs
In der Schweiz ist es ein Irrglaube, dass tesaurierende ETFs Steuern sparen. Die automatische Reinvestition der Ausschüttungen ist steuerpflichtig, was viele Anleger oft übersehen.
Währungsrisiken und Stimmrechte
Punkt 6: Währungsrisiken für Schweizer Anleger
Investitionen in ETFs, die andere Währungen als den Schweizer Franken nutzen, bergen erhebliche Risiken. Die Währungsverluste können die Rendite signifikant mindern.
Punkt 7: Fehlende Stimmrechte und Intransparenz
Investoren in ETFs verzichten auf Stimmrechte, die sie bei Direktinvestitionen in Aktien hätten. Große ETF-Anbieter wie Blackrock oder Vanguard üben diese Rechte aus, was langfristig zu Machtverschiebungen im Markt führen kann.
Marktverzerrungen und Nischenprodukte
Punkt 8: Marktverzerrungen durch ETFs
Ein massiver Zustrom in ETFs kann zu Marktverzerrungen führen. In Krisenzeiten wird die Liquidität von ETFs oft überschätzt, was zu raschen Preisverfällen führen kann.
Punkt 9: Die Flut an neuen ETF-Produkten
Die wachsende Zahl von Nischen-ETFs erhöht die Komplexität und verringert die Transparenz für Anleger. Es ist wichtig, die Inhalte und Strukturen dieser Produkte genau zu verstehen.
Abschluss: Ein kritischer Blick ist essentiell
ETFs sind ein nützliches Instrument im Portfolio eines jeden Anlegers, aber sie sind nicht ohne Risiken. Es ist wichtig, sich dieser Risiken bewusst zu sein und eine diversifizierte Anlagestrategie zu verfolgen, die auch Direktinvestitionen in Einzelaktien oder alternative Anlagen umfasst. Wie steht ihr zu ETFs? Teilt eure Gedanken und Erfahrungen in den Kommentaren unten.
Fazit: ETFs bieten viele Vorteile, aber es ist klug, sich auch der potenziellen Fallstricke bewusst zu sein. Diversifikation und ein kritischer Umgang mit Anlageentscheidungen können helfen, die Risiken zu minimieren. Bleibt informiert und handelt weise!
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6 Responses
Dummes Geld und Marktverzerrung?
So, wie beim passiven Mitfahren per Anhalter oder Mitfahrgelegenheit, statt aktiv selber zu fahren, dies auch dumme Mobilität und Verkehrsverzerrung sind?
Oder das passive Halten statt aktive Handeln von Immobilien auch dumme Immobilien und gefährliche Marktverzerrung sind?
Moin Thomas, magst du das mit den zu versteuernden Dividenden bei Thessaurierern erläutern? Es gibt da ja keine Ausschüttung, die Reinvestion passiert fonds-intern, weder Broker noch Fiskus erfahren davon. Versteuert wird in der Schweiz imho nur bei Ausschüttung oder Verkauf.
@TheWanderer
Die Einkommenssteuer wird unabhängig davon erhoben, ob der ETF die Dividenden oder Zinserträge ausschüttet oder reinvestiert (thesauriert). Bei einem thesaurierenden ETF müssen die erzielten Erträge jedoch gesondert ausgewiesen werden, was bei ETFs, die in der Schweiz gelistet sind, üblicherweise der Fall ist. Die zu versteuernden Erträge von ETFs können in der Kursliste der Eidgenössischen Steuerverwaltung nachgeschlagen werden.
LG
Thomas
War mit doch wieder klar… jedes Mal klicke ich auf Deine Beiträge und ärgere mich dann, es getan zu haben. Über die niemand spricht? Diese Themen werden doch tagtäglich in YouTube hoch und runter diskutiert… mal wieder kein Mehrwert
Ich wünschte es gäbe nur noch einen guten Finanzblog. 🙁
Hab ich auch gedacht. Nichts neues.
Aber den selben Index mit einem ETF auf den gleichen Index schlagen wollen? Wie kommt man auf solch eine absurde Idee? Meist will man „den Index“ – welchen auch immer – ja eher mit Einzelaktien schlagen.