13 Millionen mit 65 – Sinnlos verprassen oder sinnvoll investieren?

Der Gedanke an 13 Millionen Franken auf dem Konto mit 65 Jahren wirft spannende Fragen auf: Sollte man das Geld ausgeben, verschenken, investieren oder einfach genießen? In diesem Artikel gehen wir den Möglichkeiten und Überlegungen auf den Grund, wie ein solches Vermögen sinnvoll genutzt werden kann – auch für diejenigen, die noch mitten im Vermögensaufbau stecken.
Warum Vermögensaufbau ab einer gewissen Summe leichter wird
Es gibt eine Schwelle, ab der Vermögensaufbau fast schon automatisch läuft. Der Zinseszins-Effekt (auch wenn bei Aktien dieser Begriff eher umgangssprachlich gemeint ist) und die Renditen, die aus Investitionen resultieren, beschleunigen den Wachstumsprozess. Wer ein solides Portfolio mit Aktien, ETFs oder anderen Vermögenswerten besitzt, kann über Jahrzehnte hinweg von durchschnittlich 7 % Rendite pro Jahr profitieren.
In meinem Fall beträgt das Startkapital aktuell knapp über 100’000 Franken. Wenn ich dieses Kapital bis 65 unverändert investiert lasse, ohne weiteres zu sparen, ergibt sich durch die genannten 7 % jährliche Rendite ein Endbetrag von rund 1,3 Millionen Franken. Und das ohne zusätzliche Sparrate – allein durch das Wachstum der Investitionen.
Soll man das Vermögen früher genießen?
Pro: Mehr Lebensqualität in jungen Jahren
Ein Argument vieler: Warum nicht einen Teil des Geldes früher ausgeben und das Leben genießen, solange man jung ist? Schließlich kann niemand garantieren, dass man mit 65 gesund und fit ist. Teure Reisen, hochwertige Konsumgüter oder besondere Erlebnisse wären jetzt erlebbar und könnten langfristig für eine erfülltere Lebensgeschichte sorgen.
Contra: Die Zukunft nicht vernachlässigen
Auf der anderen Seite spricht die langfristige Perspektive für das Gegenteil. Ein wachsendes Vermögen bietet Sicherheit und Freiheiten im Alter, die viele unterschätzen. Mit 65 Jahren können finanzielle Mittel für Projekte, die Unterstützung der Familie oder wohltätige Zwecke eingesetzt werden.
Was tun mit 13 Millionen Franken im Alter?
Die Möglichkeiten, ein so großes Vermögen sinnvoll zu nutzen, sind vielfältig. Hier einige Optionen:
1. Familie und Erbe
Mit einem soliden finanziellen Polster kannst Du deine Familie unterstützen – sei es durch die Finanzierung von Ausbildungen für Kinder oder Enkel, als Vorerbe oder durch Investitionen in deren Projekte.
2. Wohltätigkeit und soziale Projekte
Ein großes Vermögen eröffnet Chancen, Gutes zu tun. Du könntest in gemeinnützige Organisationen investieren, Projekte unterstützen oder gar eigene Initiativen starten, die langfristig wirken.
3. Unternehmertum und Innovation
Mit Kapital kannst Du Unternehmen gründen, bestehende Unternehmen ausbauen oder als Investor tätig werden. Venture Capital, Angel Investing oder strategische Partnerschaften sind besonders für aktive Menschen eine spannende Möglichkeit, weiterhin einen Beitrag zu leisten.
4. Persönliches Wachstum und Hobbys
Warum nicht neue Interessen oder Leidenschaften entdecken? Investieren in Wissen, Reisen oder neue Fähigkeiten könnte ebenfalls eine erfüllende Option sein. Viele Rentner finden Freude daran, ihre Zeit in Investitionen oder Börsenhandel zu vertiefen.
Beispiele aus der Praxis: Was machen erfolgreiche Menschen?
Persönlichkeiten wie Warren Buffett oder Charlie Munger zeigen, dass ein erfülltes Leben mit einem großen Vermögen auch im hohen Alter möglich ist. Beide sind bekannte Investoren und haben es geschafft, ihr Vermögen sinnvoll zu nutzen, ohne es zu verprassen.
Auch in der Schweiz gibt es zahlreiche aktive Rentner, die in der Finanzwelt engagiert bleiben. So treffen sich viele auf Events wie dem Swiss Quote Trading Day, um ihre Erfahrungen zu teilen und sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen.
Ein Argument für den langfristigen Vermögensaufbau
Das Ziel des Vermögensaufbaus ist nicht nur, eine bestimmte Summe zu erreichen, sondern auch die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie man diese Mittel nutzt. Ob für die eigene Familie, persönliche Projekte oder größere gesellschaftliche Beiträge – die Optionen sind so vielfältig wie das Leben selbst.
Der Mythos Zinseszins bei Aktien
Ein häufiger Kritikpunkt bei der Diskussion über Vermögensaufbau ist die Verwendung des Begriffs „Zinseszins“ im Zusammenhang mit Aktien. Streng genommen ist der Begriff bei Aktien nicht korrekt, da es sich hier um Wertsteigerungen und Dividenden handelt, nicht um Zinsen. Dennoch beschreibt der Begriff umgangssprachlich den Effekt von reinvestierten Erträgen, die langfristig das Kapital wachsen lassen.
Fazit: Sinnvoll investieren statt sinnlos ausgeben
Mit 65 Jahren 13 Millionen Franken zu haben, ist keine Fantasie, sondern für viele eine realistische Möglichkeit – vorausgesetzt, sie beginnen frühzeitig mit dem Investieren. Wichtig ist jedoch, die Balance zu finden: ein gutes Leben führen, ohne das langfristige Ziel aus den Augen zu verlieren.
Ob Du lieber früher konsumierst oder langfristig denkst, hängt von deinen persönlichen Prioritäten ab. Eins ist jedoch sicher: Ein solides Vermögen schafft Freiheit und viele Optionen, die weit über den reinen Konsum hinausgehen.
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10 Responses
Die beiden wichtigsten Tage deines Lebens sind der Tag an dem du geboren wurdest, und der Tag, an dem du herausfindest, WARUM!“
Mark Twain
@TomTom
Mein Warum ist ein Darum.
Kannst du mal vorrechnen, wie du von CHF 100’000.- auf CHF 13 Mio kommst, ohne zusätzliches Sparen, nur mit 7% jährlichen Zins und Zinseszins?
Das würde mich auch interessieren. Korrekt gerechnet ergibt es bei 40 Jahren investiert sein rund 1.5 Mio, bei 30 Jahren ca. 760K – auch nicht schlecht, aber weit weg von den genannten 13 Mio.
Hoi Tom,
Klassischer , Fehler. Das hätte ein Komma gefehlt. 1,3 Mio wären korrekt.
Lg
Thomas
@Mart Kad
Da hat ein , gefehlt, ist angepasst. 🙂
Mein Vorschlag, erst gar nicht soviel zusammen kommen lassen sondern bereits mit 55 oder spätestens mit 60 ab in die Frühpensionierung.
Das Geld kann locker investiert bleiben, denn ich denke mit den Einnahmen aus Dividenden lässt es sich dann auch schon konfortabel leben und irgendwann gibt es ja dann noch die AHV.
Je früher im Berufsleben der Stecker gezogen wird, weil man es sich leisten kann, desto besser.
Im richtigen Leben ist es nämlich nicht so wie im James Bond Film You only live twice, da läuft einem nämlich die Zeit davon und Geld kann man immer irgendwie generieren, Zeit jedoch nicht.
Also geniessen solange es geht, denn irgendwann geht es dann nicht mehr, leider.
@Claudio,
Ich dneke das kommt sehr auf den Beruf an, wenn man seinen Beruf mag. Was macht man dann? Oder wenn man Hobby zum Beruf gemacht hat, was macht man dann?
LG
Thomas
Nic für Ungut, aber hast Du auch noch andere Themen außer Dein Millionenwahn? Das nimmt ja schon perverse Züge an! Machs doch wie Onkel Dagobert und bau Dir einen Geldspeicher mitten in Zürich. Dann wedelst Du jeden Tag auf Deinen Reichtum
@Sagat
Wenn es soweit kommt warum nicht, dafür müssten es aber schon in Richtung 100 Mio+ gehen. Why not.
Wo wäre das Problem 😀
LG
Thomas