Mit 1’000’000 CHF die Finanzielle Freiheit 💸
Das wohl beliebteste finanzielle Ziel für die meisten ist wohl 1’000’000 CHF an Nettovermögen zu besitzen. Wenn man so viel besitzt und eine Rendite von 4% nach Steuern erwirtschaftet, hat man jährlich 40’000 CHF zum Leben, dass macht im Monat gut 3’333.35 CHF aus. Für viele Leute wäre das definitiv zu wenig, da ihr Lebensstil bereits einen gewissen Standard erreicht hat. Allerdings bedeutet finanzielle Freiheit nicht auf der faulen Haut sitzen zu bleiben, ein 40% Teilzeitjob in einem Beruf den man sehr gerne macht könnte das Defizit bereits bereinigen.
Wie sieht meine finanzielle Freiheit aus?
Jeder definiert die finanzielle Freiheit anders, für den einen mag es der Palmenstrand und das Reisen sein, für den anderen wiederum die Freiheit das Arbeiten zu können was er möchte. Bei mir ist es eine Kombination, ich möchte in meiner finanziellen Freiheit nicht an fixe Arbeitszeiten gebunden sein, ich möchte auch mal mehrere Monate in den Urlaub gehen können. Das bedeutet sobald ich meine Fixkosten und alltäglichen Ausgaben durch mein passives Einkommen begleichen kann, dann bin ich finanziell frei. Allerdings wüsste ich das ich niemals nur frei habe könnte, ich brauche „Arbeit“ um meinen Verstand auf Trab zu halten. Ein Teilzeitjob oder mein eigens Business ist also in meiner finanziellen Freiheit inbegriffen. Natürlich erhöht sich die Sicherheit bei ansteigendem Vermögen, sodass bei längerer Krankheit oder ähnlichem nicht auf das ersparte zurückgegriffen werden muss.
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Reichen mir 1’000’000 CHF
Die grosse Frage lautet nun, würden mir 1’000’000 CHF reichen um finanziell frei zu sein? Die einfach antwortet darauf lautet Ja, mit meinem heutigen Lebensstil könnte ich mit 1’000’000 CHF bereits finanziell frei sein. Da ich aber weiss, das man mit der Zeit seinen Standard ändert, man bekommt beispielsweise Kinder, hat ein Auto, braucht womöglich eine grössere Wohnung und und und… Deshalb reichen in der Schweiz vermutlich langfristig 1’000’000 CHF nicht. Geht man von einer Rendite von 4% nach Steuern aus, denke ich sind 1’500’000 CHF eher angebracht. Daraus resultierend erhält man monatlich 5’000 CHF ausgezahlt. Da ich ein Sicherheitsbedürftiger Mensch bin, bräuchte es noch einen 20% Puffer, das bedeutet für mich wären 1’800’000 CHF realistisch um finanziell Frei zu werden. Da ich allerdings nicht vor habe ausschliesslich von Dividenden und Kapitalerträgen zu leben verkleinert sich natürlich diese angenommene Summe.
Wähle deinen Lebensstil bewusst
Mir ist bewusst das für einige Leute, vor allem auch Schweizer 1’800’000 CHF gar nicht so viel ist. Gescheite Häuser und Wohnungen kosten schnell mal so viel in der Summe. Allerdings entscheidet jeder über seinen eigenen Lebensstil, ich brauche beispielsweise kein Protzauto, ein normales gebrauchtes würde mir reichen, wenn es schön aussehen soll, gibt es genug alternativen auf dem Gebrauchtmarkt. Ich muss nicht jeden Tag ins Restaurant, ich koche lieber selbst. Ich brauche nicht jedes Jahr ein neues iPhone für 1000 CHF oder mehr, ich behalte lieber mein altes und benutze es bis ein upgrade notwendig ist. Es ist alles eine Frage des persönlichen Lebensstils. Ich lebe sehr Frugalistisch könnte man sagen, ich mag den Minimalismus. Das Leben besteht nicht nur aus materiellen Freuden, darum verstehe ich oft nicht wieso viele Menschen behaupten gönne dir doch etwas mit dem ersparten, du hast doch so viel. Ich gönne mir viel, nur muss das nicht materieller Natur sein. Wo leben wir den heute, das man Freude am ausgegeben Geld misst? Für mich korreliert das ausgegebene Geld und die Freude nicht, für viele vermutlich schon.
PS: Würden Dir 1’000’000 € bereits reichen um finanziell frei zu sein?
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23 Responses
Mir würden 1’000’000 CHF auf jeden Fall reichen. Du zeigst sehr schön, dass es halt stark mit dem eigenen Lebensstil zusammen hängt. Und langfristig sehe ich auch den Faktor Frau und Kinder, der da nochmals etwas mitmischen würde. Ansonsten weiss ich nicht ob die 4% Regel wirklich so umzusetzen wird. Es wird viel damit gerechnet, aber funktioniert es wirklich? Es gibt an einigen Stellen Kritik an dieser Regel die, wie ich finde, nicht vergessen werden sollte.
Hallo Minimalist,
Natürlich ist es in der Realität nie zu 100% gleich umsetzbar. Allerdings ist es ein guter Richtwert. Bedenke das Leute mit weniger auskommen und nicht Hungernd Sterben 😉 Für den Notfall klappt es dann doch immer bei so einer Menge Geld wenn man die Disziplin hat.
Frau, Kinder, Familie etc. sind grosse Faktoren und Lebensstiländerungen. Auch die Entscheidung zum Kauf eines Autos, eines Hauses etc. sind alles Faktoren die das beeinflussen.
Gute Einwände die Du hast.
Grüsse
Thomas
Hallo Minimalist
Ich habe einen interessanten Artikel gelesen bzgl. der 4%-Entnahmeregel, welcher auf die von dir genannte Kritik, resp. auf das Problem und die Schwierigkeiten bei diesem Ansatz eingeht. Nachfolgend der entsprechende Link dazu:
https://frugalisten.de/das-sequence-of-returns-risiko-entnahmestrategien-teil-2/
Beste Grüsse
David
Hallo David,
Den Beitrag von Olivier kannte ich ebenfalls bereits, danke für den Input 🙂
Grüsse
Thomas
Danke David, danke für den Artikel. Ich habe Oliver auch abonniert und finde seinen Artikel super. Er hinterfragt viele Dinge. Mache ich auch oft.
Die Frage ist ja auch, ob zur finanziellen Freiheit unbedingt gehören muss, dass man gar nicht mehr arbeitet und Geld nur noch aus Renditen, Mieten etc. einnimmt. Ich finde, dass finanzielle Freiheit ja auch schon dort beginnt, wo man vielleicht nur noch ein paar Stunden am Tag arbeiten muss, weil man Spass daran hat und um sich etwas nebenher zu verdienen. Somit sollten 1.000.000 CHF dann doch wieder ausreichen, wenn man bedenkt, dass hier und da doch noch einmal etwas in die Kasse kommt. 🙂
Hallo Hansen,
Bedenke das die finanzielle Freiheit bis ins hohe Alter halten soll, das heisst wenn ich mit 80 nicht mehr abreiten möchte/kann, soll es auch noch reichen 🙂 Aber ansonsten hast du recht, habe ja auch nichts anderes behauptet, mein eigenes Business würde ich in der finanziellen Freiheit weiter führen.
Grüsse
Thomas
Hey Thomas,
interessante Zahlen aus der Schweiz:-)…1.800.000 CHF, wow, das ist eine Menge „Holz“, aber mir ist bewusst, dass in der Schweiz ein völlig anderes Preis- und Gehaltsgefüge besteht…daran sieht man deutlich die Unterschiede zu Deutschland.
Grundsätzlich hängt es hauptsächlich von den persönlichen Bedürfnissen ab, wieviel Geld man für die Finanzielle Freiheit benötigt, deshalb sind genaue Zahlen immer unter diesem Blickwinkel zu betrachten. – Für mich würde derzeit (Kosten in der aktuellen Lebenssituation) ungefähr ein Betrag zwischen 600.000 € – 800.000 € ausreichen, wenn man eine netto Rendite von 4% aus Dividenden zu Grunde legt. Das sind dann zwischen 2.000-3.000 € im Monat….
Wenn man dann noch die Dividendensteigerungen über einen mittelfristigen Zeitraum von 5-10 Jahren hinzurechnet, ergibt sich ein deutlich höheres Einkommen und höhere „Yield on cost“.
Grüße in die Schweiz,
DividendSolutions
Hallo DividendSolutions,
Ja die Schweiz ist schon in Sodnerfall, gutes Beispiel Medianvermögen 100’000 CHF und Durchschnittsvermögen gut 550’000 CHF. Tendenz weiter steigend laut Statistiken, wenn man denen trauen darf.
800’000 EUR sind momentan sogar fast 1’000’000 CHF, da der Euro stark angezogen hat, daru mschwächelt der DAX ja bei seinen wöchentlichen Allzeithochs immer wieder.
Grüsse
Thomas
Hallo Thomas
Bzgl. Median- und Durchschnittsvermögen musst du aufpassen, denn es gibt zig verschiedene Quellen (mit unterschiedlichen Betrachtungsweisen). Einerseits gibt es Reports von der Credi Suisse oder vom Bundesamt für Statistik, andererseits wird teilweise aber auch das Vermögen gemäss Steuererklärung herangezogen; in letzterem Fall hat jeder Bürger mindestens CHF 0 und somit keine Schulden, was natürlich nicht dem effektiven Bild entspricht. Zudem wird selten bis nie erwähnt, inwiefern die Pensionskasse berücksichtigt wird (schliesslich kann man sich bei der Pensionierung statt der Rente auch das Kapital auszahlen lassen). Ich habe einmal versucht, eine brauchbare und realistische Quelle zu finden, leider vergeblich, sodass wir auf die bestehenden Reports zurückgreifen müssen…
Beste Grüsse
David
Hallo David,
Da hast du natürlich recht, zahlen auf dem Papier sind schlussendlich nur Näherungswerte an die Realität. Stimmen werden sie nie zu 100%. Je mehr allerdings digitalisiert und automatisiert wird, umso korrekter werden die Zahlen. Es wird eine Zeit geben, an dem der Staat bzw. BigData bewusst mehr weiss als wir selbst, da alles digitalisiert ist und von Maschinen prozessiert und verstanden wird. Ab da sind wir noch weit entfernt, bis dahin reichen uns die ungenauen Statistiken 😉
Grüsse
Thomas
Hallo Thomas,
die FF ist so eine Sache, es fängt ja schon bei der Definition an. Für mich bedeutet FF, dass ich für meinen Lebensunterhalt nicht mehr arbeiten muss und nur noch faul sein kann (wenn ich will). Würde ich mein Haus verkaufen und nach Thailand ziehen, dann könnte ich heute bereits sehr gut davon leben.
Nun möchte ich das aber nicht, sondern in Deutschland bleiben. Weiterhin müssen meine Frau und ich leben können. Für mich bedeutet das, das ich meinen Lebensstandart halten will. Da fangen die „Probleme“ an. Für meinen jetzigen Lebensstandart habe ich etwa 900 € Fixkosten + 1.000 € Lebenshaltungskosten. Ich könnte das auf etwa 1.500 €/Monat drücken, ohne Einbußen hinzunehmen. Dann zweimal Krankenkasse (geschätzt 1.000 € im Monat) und meine Urlaube (ca. 12.000 €/Jahr). Macht überschlägig einen Bedarf von 42.000 € im Jahr. Bei 4 % netto, sind wir wieder bei der berühmten 1 Mio €. Die Steuer berücksichtigt, bei etwa 1,2 Mio €. Die werde ich die nächsten 11 Jahre nicht schaffen^^. Aber da kommt die gesetzliche Rente in D, die ich ab 63 beziehen werde. Rente + Dividende, da wird es mir sehr gut gehen. Jedenfalls käme ich bereits mit einem schlecht bezahlten Halbtagsjob gut über die Runden. Dieses Wissen ist auch schon so etwas wie FF. Es beruhigt ungemein und ich reduzieren nach und nach meine wöchentliche Arbeitszeit (in 2 Jahren auf 35 Stunden). Insgesamt sollte der Alleinstehende Durchschnittsdeutsche mit 1 Mio leben können.
Vile Grüße
Alexander
Hallo Alex,
Ich denke vielen würden 1 Mio reichen, allerdings wirddas Gelda dann sehr schnell mal verprasst für schnelle Autos, neue Wohnung etc.
Um solche Summe zu erreichen msus man auch meiner Meinung nach sehr früh Anfangen, vor allem dann wenn man nicht gerade ein Manager Gehalt abkassiert.
Grüsse
Thomas
Hallo Thomas,
Sehr interessanter Beitrag!
Als Dividendeninvestor verstehe ich deine Summe natürlich.
Als Optionshändler reichen mir allerdings weit weniger um wirklich davon leben zu können. Bei einer konservativen Rendite von 12 Prozent pro Jahr würde ich sagen brauche ich zwischen 300 und 500 Tausend Euro um gut davon leben zu können.
Nur woher nehm ich diese Summe so schnell wie möglich her? 😉
mfG Chri
Hallo Chri,
Da hast du recht, ausschliesslich mit Dividenden braucht man definitiv mehr, allerdings ist der Aufwand dabei sehr klein meiner Meinung nach. Bei Optionen muss man dann doch aktiver ins Geschehen eingreifen und schnell agieren können, die Dividendenstrategie ist ja eher im Schneckentempo unterwegs.
Grüsse
Thomas
Bin auch eher im Schneckentempo unterwegs 😛
mfG Chri
Hi Thomas,
Dieser Dein Artikel fragt die Frage aller Fragen in Bezug auf die finanzielle Freiheit 😉 Ich halte die Fixierung auf eine Zahl für nicht ganz zielführend, es sollte vielmehr darum gehen, die laufenden Kosten abdecken zu können – sei es aus Kapitaleinkünften, sonstigen passiven Einkommensquellen, z.B. auch einem Business oder eine Teilzeitbeschäftigung an der man Spass hat.
Schau Dir gern mal folgenden Blogbeitrag zu diesem Thema an, den ich schon vor einiger Zeit geschrieben hatte: https://meinefinanziellefreiheit.com/2016/06/04/was-bedeutet-finanzielle-freiheit/
Viele Grüße
MFF
Ich sehe das ähnlich allerdings bin ich der Meinung das die absolute finanzielle Freiheit nur erreichabr ist wenn man nur noch das macht was man will ohne ein Entgeld zu verlangen. Ansonsten bin ich immer noch abhänig von meinem Teilzeitjob, Business etc.
Was ist wenn ich beispielsweise für die nächsten 2 Jahre entscheide nur noch Videospiele spielen zu wollen, dann verdiene ich kein Geld. Was ist wenn ich gar keine Lust mehr habe zu arbeiten für einen Gewissen Zeitraum, deshalb finde ich das „passive Einkünfte“ im idealfall 100% decken. Deshalb finde ich die an
Grüsse
Thomas
Wann ist man Millionär? Der Schweizer ist es mit 1.000.000 CHF. Der Amerikaner mit 1.000.000 US$. Am einfachsten hatten es früher die Italiener; die brauchten nur 1.000.000 Lira.
Aber Spaß beiseite. Für mich ist ein Millionär jemand, der 10 Jahre lang von seinem Vermögen so leben kann, wie er bisher immer gelebt hat, ohne dafür arbeiten zu müssen.
Du bist ja noch jung; um bis zum Lebensende nicht mehr arbeiten zu müssen, müsstest du wohl schon sechsfacher Millionär sein.
Wenn es dir Spaß macht, darfst du natürlich trotzdem weiterarbeiten. Viele Millionäre können einfach nicht damit aufhören…
Hallo Ralph,
Wie ich in meinem Beispiel erwähnt habe braucht es nicht mehr als 1-2 Millionen um finanziell Frei zu sein für bis ans Lebensende. Das Geld muss natürlich investiert sein in verschiedene Assets. Mit der 4% Entnahmeregel kann man dann gut über die Runden kommen. Ist man Risikoscheu so wendet man 3% oder gar 2.5% als Entnahmeregel an, dadurch erhöht sich aber der Betrag den man braucht. Bei 2% Entnahme wären es aber immer noch „nur“ 2-4 Millionen bei meinen Annahmen. Mit 6 Millionen können wohl die meisten Finanzaversierten Menschen ein schönes Leben leisten, für egal wie viele Jahre.
Grüse
Thomas
Vielleicht hast du mich falsche verstanden. MIt sechs Millionen meinte ich: 60 Jahre – da ja nach MEINER Definition Millionär ist, wer 10 Jahre gut leben kann (unabhängig, in welcher Währung er sein Geld hat)
Lieber Thomas,
ich denke dass 1,000,000 CHF eine „magische“ Ziellinie für viele darstellt. Ich sehe es aber auch so, dass trotz allem Optimieren der Festkosten, der Sparquote und der Renditen die finanzielle Freiheit vor allem ein Mittel zum Zweck ist. Das große finanzielle Polster beruhigt und eröffnet Chancen. Man muss nicht zwingend den Weg A gehen, sondern hat Alternativen und Wahlmöglichkeiten.
Viele Grüße
Christian
Hallo Christian,
Ja die finanzielle Freiheit ist ein Mittel zum Zweck. Ich würde nicht aufhören an meinen Projekten zu arbeiten, dafür machen sie einfach zu viel Spass!
Grüsse
Thomas