Inflation in der Schweiz: Aktuelle Situation, Hintergründe und Ausblick

Inflation in der Schweiz: Aktuelle Situation, Hintergründe und Ausblick

Inflation in der Schweiz Aktuelle Situation, Hintergründe und Ausblick

Die Inflation in der Schweiz ist mit aktuell über 3 % auf einem historischen Höchststand. Verglichen mit den Ländern der EU oder den USA ist das zwar immer noch ein sehr geringer Wert; dennoch sind viele Anleger um ihr Vermögen besorgt! Wir wollen uns heute einmal genau anschauen, wie gross die Wahrscheinlichkeit auf eine weitere Steigerung eigentlich ist. Ausserdem will ich dir die Hintergründe für die aktuelle Geldentwertung erklären. Los geht’s!

Das Wichtigste in Kürze:
➔ Die Inflation in der Schweiz ist zuletzt über 3 Prozent geklettert
➔ Obwohl es sich um einen historisch hohen Wert handelt, liegt die Geldentwertung im internationalen Vergleich sehr niedrig
➔ Die Schweiz profitiert vom starken Franken, den andere Länder in Krisenzeiten als “sicheren Hafen” nutzen
➔ Lockere Finanzpolitik, eine starke Währung und sichere Energieversorgung machen die Schweiz krisenfest und weitgehend inflationssicher

Was ist eigentlich Inflation?

Wenn Produkte und Dienstleistungen teurer werden, spricht man von Inflation. Steigen die Preise, aber nicht unser Einkommen, können wir uns immer weniger kaufen. Das ist für uns als Verbraucher ebenso unangenehm wie für die Wirtschaft, deren Absatz dann entsprechend schwindet. Haben wir Geld beiseite gelegt oder vielleicht sogar ein umfangreiches Vermögen angehäuft, ist die Inflation ebenfalls ein grosser Nachteil: Obwohl unsere Menge an Franken oder Euro gleich bleibt, können wir durch die Inflation immer weniger damit anfangen!

Kostet eine Dose Cola zum Beispiel 80 Rappen und ich habe 80 Franken gespart, kann ich mir leckere 100 Dosen leisten – Nice! Steigt aufgrund der Inflation in der Schweiz der Preis pro Cola aber auf 95 Rappen, reicht mein Vermögen nur noch für 84 Dosen! Obwohl sich meine 80 Franken nicht verändert haben, kann ich mit ihnen nun weniger anfangen, da die Produkte teurer wurden. Ich verliere durch die geringere Kaufkraft ohne eigenes Zutun ganze 16 Dosen. Da es – mit wenigen Ausnahmen – immer zumindest ein Minimum an Inflation gibt, nimmt der Wert unseres Geldes stetig ab. 

Wer ein statisches Vermögen besitzt (zum Beispiel Bargeld unter dem Kopfkissen) und damit keine Rendite erzeugt, verliert durch die Inflation kontinuierlich an Kaufkraft. Deshalb ist es so wichtig, durch Dividenden, Zinsen oder Kursgewinne das eigene Geld zu vermehren. 

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Folgen der Inflation 

Eine hohe Inflation macht unser eigenes Geld zusehends wertlos. Die hundert Franken in deinem Portemonnaie bleiben zwar stets hundert Franken; wenn sich jedoch sämtliche Produktpreise in den Läden verdoppeln, kannst du dir damit nur noch halb so viel kaufen!

Die Inflation in der Schweiz greift dadurch unser Vermögen an und senkt unsere Kaufkraft. Dies geschieht, in dem die Preise steigen: in den Supermärkten, an den Zapfsäulen, in Restaurants, Läden… wir müssen immer mehr Geld locker machen, um Waren oder Dienstleistungen einzukaufen. 

Inflation hat jedoch auch einen Vorteil: So wie sie unser Vermögen entwertet, lässt sie auch Schulden an Bedeutung verlieren. Auch hier bleibt der Kreditbetrag, den der Schuldner zurückzahlen muss, zunächst gleich. 

Durch die Preissteigerungen kann man sich mit dem jeweiligen Kreditbetrag aber immer weniger kaufen. Da eine Inflation oft nach einiger Zeit zu steigenden Löhnen führt, wird es für den Kreditnehmer auch immer leichter, seine Schulden zu bezahlen. 

Steigen die Einnahmen hingegen nicht oder zu langsam, leidet die Bevölkerung und die Wirtschaft. Höhere Preise bedeuten weniger Absatz, da sich die Menschen die Waren schlicht nicht mehr leisten können. 

Wichtig:
Steigt dein Gehalt langsamer als die Inflation, wirst du de facto ärmer. Gehaltserhöhungen sollten daher immer MINDESTENS die Inflation ausgleichen!

Wer hat die höchsten Schulden? Richtig, Staaten! Sie zählen damit auch zu den grössten Nutzniessern einer erhöhten Inflation. Die gewaltigen Schulden von mehreren Billionen Franken, die etwa die Staaten der EU oder die USA angehäuft haben, verlieren dadurch an Brisanz. 

Solche Beträge wirken kleiner, wenn Produkte immer teurer werden, denn mit den riesigen Summen könnte man sich ohnehin immer weniger kaufen. Die Schweiz steht mit knapp über 100 Milliarden Franken in der Kreide – im internationalen Vergleich ist das ein sehr niedriger Wert. Dennoch profitiert der Staat auch hier von der Inflation. 

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Warum ist die Inflation in der Schweiz vergleichsweise niedrig?

Als Schweizer sind wir in Sachen Inflation ziemlich verwöhnt. Während unsere europäischen Nachbarn in den vergangenen Jahrzehnten oft mit zweistelligen Inflationsraten zu kämpfen hatten, war die Geldentwertung bei uns stets überschaubar. Mit einem Höchststand von 9,8 % in den letzten 60 Jahren bleibt die Inflation in der Schweiz immer einstellig! 

Inflationsrate

Es gab sogar einige ausgeprägte Phasen der Deflation. Hierbei sinken die Preise und unser Vermögen steigt in der Kaufkraft. Für die Wirtschaft ist eine solche Geldaufwertung nicht ideal, da die Einnahmen aus dem Verkauf sinken; Verbraucher freuen sich aber sehr, wenn sie für ihre Franken plötzlich viel mehr Waren erhalten. Aber wie kommt es dazu, dass die Inflation in der Schweiz immer verhältnismässig niedrig ist? Der Franken ist die Antwort! Er gilt vielen Menschen in aller Welt als sichere und starke Währung und wird deswegen immer wieder gegenüber anderen Währungen aufgewertet.

Durch Investments und Käufe steigt der Wert eines Franken regelmässig. Die Annahme, dass die Schweizer Währung besonders stabil und sicher ist, bewahrheitet sich dadurch – eine selbsterfüllende Prophezeiung!  Aufgrund der geringen Grösse unseres Landes und der intensiven Handelsbeziehungen mit unseren Nachbarn gewinnt der Franken zusätzlich an Wert. Als Tauschinstrument für die vielen Importe ist er enorm wichtig und sein hoher Preis fast garantiert.

Denn wir exportieren 48 % unserer wirtschaftlichen Produktion in andere Staaten (hauptsächlich aus den Bereichen Pharma und Chemie), importieren aber gleichzeitig 60 % der Waren, die wir selbst verbrauchen. Da wir so viel Einkaufen, ist der Franken eine gern gesehen Währung und entsprechend wertvoll. Dieser Preis erlaubt wiederum günstige Einfuhren, die den Franken wiederum aufwerten, die wiederum günstige Einfuhren erlauben, die den Franken wiederum aufwerten, die … Ein Kreislauf, der für unsere Wirtschaft sehr förderlich ist und die Inflation in der Schweiz niedrig hält.

Gut zu wissen:
Der starke Franken ist für den Import ideal, belastet aber unsere Exportwirtschaft. Schweizer Waren sind dadurch nämlich für andere Nationen vergleichsweise teuer!

Sonderrolle der Schweizer Nationalbank

Die niedrige Inflation in der Schweiz verdanken wir auch unserer Nationalbank: Sie ist in mehrerlei Hinsicht besonders. Als einzige Bank ihrer Art ist sie zum Beispiel als Aktie an der Schweizer Börse gelistet! Auch ihre Inflationspolitik ist ungewöhnlich, da sie nur selten aktiv eingreift und auch bei kleineren Krisen cool bleibt. Die Schweizer Nationalbank verfolgt dabei eine ganz eigene Philosophie: Die Geldentwertung wird hier zum aktuellen Zeitpunkt betrachtet und soll zwischen 0 und 2 Prozent betragen. 

Damit unterscheidet sich das Vorgehen zum Beispiel zur EZB. Europas Zentralbank analysiert die Inflationsrate in Abhängigkeit von historischen Entwicklungen und greift ein, um Steigerungen zu gewährleisten, die ihrer Philosophie entsprechen. Sie ist dadurch viel aktiver, was oft zu Problemen führt. 

Vorteil Energieversorgung

Die gewaltige Inflation im Euro-Raum ist vor allem durch die explosionsartig gestiegenen Preise für Energieträger wie Gas, Kohle oder Öl zu erklären. Durch den Angriff Russlands auf Europa und die folgenden Sanktionen nutzten Energiekonzerne die Möglichkeit, ihre Preise drastisch zu erhöhen. Der Marktpreis für Öl ist – nach einer kurzen Spitze – wieder auf den üblichen Wert zurückgekehrt. Das Gas ist hingegen fast 50 % teurer als zu Beginn des Ukrainie-Krieges. Dennoch zahlen Abnehmer zum Beispiel in Deutschland heute fünfmal mehr als noch zu Jahresbeginn und bescheren Energiekonzernen dadurch Rekordgewinne. 

Die Schweiz ist von dieser Belastung kaum betroffen: Unser Energiemix wird zu 90 % aus lokalen Quellen wie Geothermie, Wasserkraft sowie Kernenergie gedeckt. Eine derartige Abhängigkeit von russischem Gas und Öl besteht bei uns nicht! Gemeinsam mit dem Vereinigten Königreich, dass ebenfalls von externen Quellen weitgehend unabhängig ist (hier wird selbst das benötigte Gas gefördert) steht die Schweiz als Zuschauer an den Aussenlinien der aktuellen Krise. Wir können die derzeitigen Probleme in der Eurozone beobachten, sind von ihnen aber kaum betroffen. Diese glückliche Position macht sich im Preis des Franken bemerkbar!

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Ausblick: So wird sich die Inflation in der Schweiz entwickeln

Die Geldentwertung in der Schweiz wird auch in Zukunft deutlich unter den Werten der Eurozone liegen. Als “Insel” inmitten der EU ist unser kleines Land ein beliebter Handelspartner mit einer eigenen Währung, die stets deutlich besser dasteht als unsere Nachbarn. Der Franken wird nicht von ungefähr als typische “Fluchtwährung” bezeichnet: Wer Angst um den Wert seiner Euros oder Dollar hat, investiert in das Schweizer Geld. Durch seine historisch immer recht niedrige Inflationsrate ist der Franken ein sicherer Hafen in schwierigen Zeiten. 

Die Schweizer Politik und die Notenbank greifen nämlich generell nur sehr selten in den Finanzmarkt ein. Dieser deutlich lockerere Umgang mit der Inflation sorgt wiederum für weniger Druck und lässt Preissteigerungen oft gar nicht erst auftreten. Unsere gute Position als kaufkräftige und krisensichere “Insel” innerhalb des Euroraums resultiert in geringer Inflationsbelastung. Wie auch schon in den letzten 60+ Jahren liegen wir mit aktuell 3,4 Prozent sehr deutlich unter den Zahlen aus der EU. 

Wir profitieren enorm von der Tatsache, dass der Franken und Investments in der Schweiz für Menschen aus dem Ausland oft eine Rettung vor der lokalen Geldentwertung sind. Sorgen oder gar Panik aufgrund der Inflation in der Schweiz sind daher fehl am Platze. 

Finanzrudel

 

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