ETF vs. EINZELAKTIEN (Leserbrief) 🤯📊

ETF vs. EINZELAKTIEN (Leserbrief) 🤯📊

ETF vs EINZELAKTIEN (Leserbrief)

Kürzlich kam das Thema wieder einmal auf, und es geistert regelmässig durch die Facebook-Beiträge im Finanzrudel Community Club. Obschon die Statistik eine klare Sprache gegen die Einzelaktien spricht, kommen Argumente wie ”Einzelaktien machen mehr Spass, sonst würde ich gar nicht investieren”, oder “Einzelaktien sind besser, man muss nur auf die richtigen Einzelaktien setzen”.

Thomas ist Mitglied des Finanzrudels und Investor. Er hat mehrere kleine Firmen gegründet, für die er z.T. heute noch arbeitet. Sein Hauptaugenmerk als Investor liegt auf der Vorbereitung einer allfälligen Frühpensionierung mit 60.

Autor: Thomas Maurer (56)

Von Lotto zu Aktien

Nehmen wir das letzte Argument. Da sage ich: Mit Lotto kann man viel Geld verdienen, man muss nur auf die richtigen Zahlen setzen. Man wird mir entgegnen, dass man bei Aktien mit geschickter Analyse der Firma bzw. des Gesamtmarktes und der Politik etc. etc. eben genau die raussuchen kann, die besser sind als der Index.

Genau das versuchen ja Tausende, wenn nicht Millionen von Vermögensverwaltern und aktiv verwalteten Fonds und schaffen das langfristig trotzdem fast nie, den Index zu schlagen. Wenn es den Profis fast nie gelingt, warum soll es dann dem Laien gelingen? 

Viele Menschen haben mit gewissen Punkten Mühe: Ein solcher Punkt ist der Kontrollverlust. Wir möchten gerne Kontrolle haben. Wir möchten selber bestimmen, und nicht einfach andere für uns machen lassen. Ebenso denkt eben manch einer insgeheim, er sei eben doch schlauer als alle andern, und wenn es auch fast niemandem gelingt, den Index zu schlagen, mir wird es gelingen.

Gezielter Selbstbetrug

Warum kann man sich so einfach belügen? Weil die Überprüfungsdauer des eigenen Experimentes zu lang ist. Kaufen wir Einzeltitel und sie performen die ersten Tage, Wochen oder vielleicht sogar Monate besser als der Index, sehen wir uns bestätigt. Gefragt sind aber Jahre. 10 Jahre. 15 Jahre. Performen unsere Einzeltitel die ersten Tage, Wochen, Monate schlechter als der Index, denken wir, dass sie schon noch aufholen und ihr gewaltiges Potential, welches wir in ihnen sehen, entfalten werden.

Was hat das nun mit dem Sparkojoten zu tun? Der Sparkojote ist eine sehr erfolgreiche Person, die vielen Leuten imponiert. Gerade die vielen jüngeren unter uns – zu denen ich mich nicht mehr zählen darf – sehen jemanden, dem das Geld nur so zufliegt, während man selber noch wenig verdient, und vielleicht ein paar Tausend Franken oder Euro auf die Seite legen konnte. Man denkt sich, was der Sparkojote macht, kann ja nicht falsch sein. Er hat Erfolg. Wenn wir aber seinen Erfolg analysieren, dann sehen wir, dass der Erfolg von drei Faktoren herrührt: Viel Arbeit, grosse Disziplin und eine Portion Mut. Diese Dinge sollte man kopieren, aber Arbeit und Disziplin sind eben hart da kopiert man lieber etwas anderes, und zwar genau das, was der Sparkojote – meiner Meinung nach – “falsch” macht. Ich schreibe “falsch” in Anführungszeichen, weil der Sparkojote ja immer betont, dass er das mit den Einzeltiteln nur mache, weil er sonst die Anlagedisziplin nicht aufbringen würde. Sozusagen ein gezielter Selbstbetrug, weil die Einzeltitel immer noch besser sind, als nichts zu investieren.

Mein Rat darum: Sei schlauer als die anderen, indem Du nicht schlauer als die anderen sein willst. Investiere langfristig und ohne grosse Arbeit in ETFs, und kopiere vom Sparkojoten, was wichtig ist: harte Arbeit und Disziplin.

Lieben Dank für den tollen Leserbrief, Thomas! Das zeigt genau, oder widerspiegelt genau, was ich als Message immer wieder weitergebe. Ich bin was das angeht, sehr transparent, ich sage auch immer: Meinen Lebensunterhalt verdiene ich momentan noch NICHT durch Kapitalanlagen. Wie auch? Dafür braucht es ein Vermögen von deutlich über einer Million hier in der Schweiz. Mega Beitrag, danke!

PS: Vergesst aber auch den Spass beim Investieren nicht, ohne Spass kein Moos.

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Thomas der Sparkojote

 

8 Responses

  1. suchenwi sagt:

    Ich mache einfach beides – ETFs als Grundlage, teils in Sparplänen; Aktien als würzende Zutaten dazu. Gerade in den USA gibt es allerlei gut ausschüttende Aktien: REITs, BDCs, CLO-CEFs.

  2. A
    Alexander sagt:

    Hallo Thomas und Thomas,
    mir macht das Investieren in Aktien einfach Spaß. Mir geht es nicht darum, irgendwelche Indizes zu schlagen, das ist mir vollkommen egal. Ich baue mir ein Dividendenportfolio auf, um Einkommen zu generieren. Mir ist nicht die Depotgröße wichtig, sondern ein regelmäßiger Ertrag, von dem ich leben kann. Egal ob das Depot dann 500k oder 1 Mio. Buchwert hat. Das ist eine etwas andere Sichtweise als der Mainstream. Mit ETFs könnte ich mein Einkommen nicht so gut steuern.

    Grüße Alexander

  3. T
    Thomas sagt:

    Danke für den guten Beitrag. Ich glaube ein Aspekt der hier noch nicht angeführt wurde ist, dass man sich mit ETFs die Unternehmen in die man investiert nicht im Einzelnen aussuchen kann. Selbst wenn ich in einen ETF für, sagen wir, Pharma, investieren möchte, kann ich mir dann nicht aussuchen, eine bestimmte Firma nicht dabei zu haben. Die Individualität geht halt etwas verloren. Das mag für viele egal sein. Mir ist es aber schon wichtig, dass ich in Firmen investiere, die ich selbst gut finde. Das muss aber natürlich jeder für sich selbst wissen 😉

  4. A
    Alain Surlemur sagt:

    Liebe Thomase,
    Ich mag keine ETFs und ich werde euch erklären warum.

    Zuerst zu den „normalen“ ETFs, die ja im Grunde nichts Anderes sind als gewöhnliche Anlagefonds die an der Börse gehandelt werden. Diese weisen dieselben Schwächen auf wie alle anderen Fonds. Ein Fondmanager der den Index vermutlich nicht schlagen wird, hohe TER und als Sahnehäubchen die Funktion als Müllkippe für Aktien die die herausgebende Bank loswerden will. Danke, aber Nein danke.

    Wieso also nicht Index-ETFs?
    Da spielt meine Abneigung gegen Indexanlagen generell die Hauptrolle. Warum? überlegt mal.
    Wann wird eine Aktie in einen Index aufgenommen? Natürlich dann wenn sie genügend „Gewicht“, sprich Börsenkapitalisierung hat. Leider bedeutet das dass oft gehypte Aktien in den Index aufgenommen werden und Werte herausfallen denen es gerade nicht so gut läuft.
    Beispiel:
    Im März 2018 wurde Covestro in den Dax aufgenommen. Kurs damals ~70 EUR, Kurs gestern 38 EUR
    Im September 2018 wurde Wirecard nahe beim Höchst von 193 EUR ver-DAXt, heute steht sie bei ~140 EUR.

    Schaut euch mal die Charts an und ihr werdet sehen was ich meine…

    Gruss von einem alten Hasen an der Börse

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