Altersvorsorge in der Schweiz – Ein stabiles System
Ein langes, glückliches und sorgenfreies Leben ist, was wir uns alle wünschen. Besonders im hohen Alter, nach vielen anstrengenden Arbeitsjahren, wollen wir uns einfach zurücklehnen und unser Dasein genießen, ohne in finanziellen Sorgen zu schwimmen.
Eine Selbstverständlichkeit ist das nicht, schließlich ist die finanzielle Ausstattung im Alter nicht automatisch garantiert. Das System der Altersvorsorge in der Schweiz soll dazu führen, eben jene Situation sicherzustellen. Wie das System „Altersvorsorge Schweiz“ genau funktioniert, erklären wir in diesem Beitrag.
Das Wichtigste in Kürze:
- Solidarität ist ein wichtiger Baustein, um die finanzielle Lage aller Menschen zu sichern.
- Die Altersvorsorge in der Schweiz basiert auf drei Säulen: AHV, berufliche Altersvorsorge und private Altersvorsorge.
- Die genaue Ausgestaltung der persönlichen Vorsorge kann jede Person selbst bestimmen, es gibt jedoch gesetzliche Mindestanforderungen.
- Je früher mit der Altersvorsorge begonnen wird, desto größer ist der Nutzen im Alter.
Altersvorsorge Schweiz: Zweck und Nutzen
Wofür die Altersvorsorge geeignet ist, liegt auf der Hand: Allen Menschen soll ein finanziell abgesichertes Lebensende ermöglicht werden. Noch vor wenigen Jahrzehnten war es an der Tagesordnung, dass ältere Menschen nicht mehr genügend Geld hatten, um ihre Grundversorgung abzusichern.
Obwohl sie ihr ganzes Leben hart gearbeitet hatten, haben ihre finanziellen Mittel nicht gereicht, um sich zu finanzieren. Doch ihre gesundheitliche Situation – Alter und körperliche Schwäche – haben sie daran gehindert, weiterhin eigenes Geld zu verdienen.
1925 wurde per Volksabstimmung der Grundstein für die Altersvorsorge in der Schweiz gelegt. Es wurde für die Einführung einer Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung gestimmt, die 1947 verpflichtend eingeführt wurde.
Mit dieser neuen Versicherung sowie weiteren Säulen, die später eingeführt wurden, konnte eine vernünftige Altersvorsorge gesichert werden. Sie ermöglicht nun auch älteren Menschen die soziale und politische Teilhabe.
Dank der Altersvorsorge in der Schweiz können alle Menschen ein abgesichertes, glückliches Lebensende genießen, ohne an wirtschaftlicher Not zu leiden. Und das Besondere daran: Die Altersvorsorge ist prinzipiell unabhängig davon, wie viel eine Person einst verdient hat.
Was bedeutet Solidarität in der Altersvorsorge?
Die Unabhängigkeit vom Einkommen ist auf das Prinzip der Solidarität zurückzuführen, die bei der Altersvorsorge gleich in mehreren Perspektiven eine wichtige Rolle spielt. Kurz gesagt ist Solidarität die Schaffung einer dauerhaften Gerechtigkeit zwischen jungen und alten sowie reichen und armen Menschen.
Die Solidarität zwischen Jung und Alt findet sich besonders in der staatlichen Altersvorsorge (AHV) wieder. Denn diese arbeitet nach dem Umlageverfahren, bei dem die jungen Menschen die Renten der älteren Personen finanzieren. Mehr dazu erklären wir später.
Auch zwischen Arm und Reich findet ausgeprägte Solidarität statt. Menschen, die ein hohes Einkommen verdienen, zahlen auch hohe Beiträge in die staatliche Altersvorsorge ein. Selbst erhalten sie aber weniger als die eingezahlten Summen.
Arme Menschen hingegen zahlen nur einen geringen Teil ein und erhalten am Lebensende Renten, die über ihren eingezahlten Beiträgen liegen. Somit profitieren auch finanziell schwächer aufgestellte Menschen von den hohen Einkommen der Reichen.
Altersvorsorge Schweiz: Das Drei-Säulen-System
Die Schweiz kann auf ein sehr stabiles System der Altersvorsorge stolz sein. Diese Stabilität kommt dadurch zustande, dass die Altersvorsorge in der Schweiz auf drei Säulen aufgebaut ist, die jeweils unterschiedliche Funktionen haben und unterschiedlichen Regulierungen unterliegen, wie eine Broschüre des Bundesamts für Sozialversicherungerklärt. Hiermit wird sichergestellt, dass alle Bevölkerungsgruppen von der Altersvorsorge optimal profitieren und dass die Finanzierungsrisiken, die sich ergeben, gleichmäßig verteilt und abgesichert sind.
1. Säule: Die staatliche Altersvorsorge
Die erste und grundlegendste Säule der Altersvorsorge in der Schweiz stellt die staatliche Vorsorge dar. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), dazu kommen kleinere Leistungen wie die Ergänzungsleistungen (EL).
Ziel der 1. Säule ist es, die grundlegenden Bedürfnisse im Alter abzudecken. In der AHV sind automatisch alle Menschen versichert, die in der Schweiz wohnen und arbeiten. Die AHV ist eine Pflichtversicherung, die keinen Unterschied darin macht, ob eine Person arbeitet oder erwerbslos ist.
Die Finanzierung der staatlichen Altersvorsorge erfolgt durch das Umlageverfahren: Junge Menschen zahlen die Beiträge ein, aus denen die Auszahlungen der Rentenbeziehenden finanziert werden. Dieses System wird auch Generationenvertrag genannt.
2. Säule: Die berufliche Altersvorsorge
Die zweite Säule der Altersvorsorge in der Schweiz ist die berufliche Altersvorsorge. Sie hat das Ziel, dass der Lebensstandard aus der erwerbstätigen Zeit angemessen weitergeführt werden kann. Das heißt, dass auch über die Grundbedürfnisse hinaus bestimmte Produkte und Dienstleistungen bezahlt werden können, die einen angenehmen Ruhestand ermöglichen.
Im Gegensatz zur AHV ist die berufliche Altersvorsorge nicht für alle Menschen verpflichtend. Die obligatorische berufliche Vorsorge fällt nur dann an, wenn eine Person mehr als 22.500 Franken von einem einzelnen Arbeitgeber verdient. Doch auch überobligatorische berufliche Möglichkeiten zur Altersvorsorge mit unterschiedlichen Einkommensgrenzen und Beiträgen sind freiwillig zugänglich.
Die Finanzierung der beruflichen Altersvorsorge in der Schweiz erfolgt im Kapitaldeckungsverfahren. Hierbei zahlen die Erwerbstätigen die Beiträge ein, die sie auch später im Rentenalter wieder ausgezahlt bekommen. Es handelt sich quasi um ein Sparguthaben, das sich im Laufe der Erwerbszeit verzinst und im Rentenalter an die Versicherten zurückgegeben wird.
3. Säule: Die private Altersvorsorge
Die dritte und am wenigsten regulierte Säule ist die private Altersvorsorge in der Schweiz. Mit ihr kann sich eine Person auch die Annehmlichkeiten finanzieren, die über staatliche und berufliche Altersvorsorge nicht finanzierbar sind.
Private Altersvorsorge ist im Gegensatz zu den anderen beiden Säulen komplett freiwillig und wird meistens von den Personen genutzt, die genügend Geld haben, um monatlich oder jährlich einen gewissen Betrag zur Seite zu legen.
Die 3. Säule ist vielfältig gestaltbar. Meistens handelt es sich bei der privaten Altersvorsorge in der Schweiz um individuelle Sparvermögen, die sich über die erwerbstätigen Jahre ansammeln, verzinsen und später als Rente wieder ausgezahlt werden.
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Altersvorsorge Schweiz – Ab wann sollte ich einzahlen?
Junge Menschen wollen sich oft wenige Gedanken über ihre Altersvorsorge machen. Alles, was nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, ist hier ein Thema für „morgen“. Doch diese Einstellung kann teuer werden. Denn je später eine Person in die Altersvorsorge einzahlt, desto weniger Sparguthaben sammelt sich bis zum Ende der Erwerbstätigkeit an.
Deshalb: Solltest du genügend Einkommen haben, um davon einen Teil zu sparen, solltest du möglichst schnell auch in die überobligatorische und freiwillige Altersvorsorge in der Schweiz einzahlen. Du vergrößerst somit nicht nur dein Sparguthaben, sondern gibst dem Geld auch mehr Zeit für Verzinsung.
Kurzum: Je früher, desto besser. Und je früher die Einzahlung erfolgt, desto größer ist die Chance auf eine glückliche und finanziell sorgenfreie Rentenzeit.
Fazit: Die Altersvorsorge in der Schweiz
Die Altersvorsorge ist ein wichtiges Werkzeug, um allen Menschen einen angenehmen Ruhestand zu ermöglichen, der frei von finanziellen Sorgen ist. Das Drei-Säulen-System der Schweiz ist eine stabile und krisensichere Grundlage, um diese Altersvorsorge zu sichern.
Die drei Säulen der Altersvorsorge sind gut dafür geeignet, um alle persönlichen und individuellen Bedürfnisse zu erfüllen. Durch das Prinzip der Solidarität wird Gerechtigkeit in der Gesellschaft hergestellt, von der alle Menschen profitieren. Die Erfüllung individueller Bedürfnisse wird damit sichergestellt.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Altersvorsorge in der Schweiz
Warum gibt es die Altersvorsorge?
Altersvorsorge ist dazu da, Armut im Alter zu verhindern. Menschen, die nicht mehr arbeiten können, sollen durch die Altersvorsorge abgesichert werden. Ziel soll sein, allen Menschen eine Rentenzeit ohne finanzielle Schwierigkeiten zu ermöglichen. Wichtig hierbei ist das Prinzip der Solidarität
Auf welchen Säulen basiert die Altersvorsorge in der Schweiz?
Die Altersvorsorge in der Schweiz besteht aus drei Säulen: Der staatlichen Altersvorsorge (AHV), der beruflichen Altersvorsorge und der privaten Altersvorsorge. Die Säulen erfüllen unterschiedliche Ziele und unterliegen verschiedenen gesetzlichen Regulierungen.
Wann mit der Altersvorsorge beginnen?
Je früher, desto besser: Je mehr Beiträge sich bis zum Renteneintritt ansammeln und je länger sich das Sparguthaben verzinsen kann, desto höher ist die Auszahlung im Rentenalter.
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2 Responses
Ihre Aussage;
Ziel der 1. Säule ist es, die grundlegenden Bedürfnisse im Alter abzudecken. In der AHV sind automatisch alle Menschen versichert, die in der Schweiz wohnen und arbeiten. Die AHV ist eine Pflichtversicherung, die keinen Unterschied darin macht, ob eine Person arbeitet oder erwerbslos ist.
Falsche Aussage;
Wer erwerbslos ist und keine Beiträge in die AHV einzahlt, erhält keine AHV.
Einzahlungslücken (Beitragsjahre) oder wer durchschnittlich weniger als CHF/Jahr 86‘000 verdient, erhält tiefere Renten.
@Jürg Wyss
Vielen Dank für genauere Erläuterung.
Wir haben als erwerbslose (auch oft Studenten) die Möglichkeit einen Minimalbetrag aktuell 514 Franken einzuzahlen um Einzahlungslücken zu vermeiden, dies geht soweit ich weiss sogar 5 Jahre Rückwirkend.
LG
Thomas