Jedes Kücken muss das Nest verlassen

Jedes Kücken muss das Nest verlassen

Die Achterbahnfahrt „Leben“ geht weiter!
Die Neujahrsstimmung ist langsam abgeflacht, die Läden öffnen wieder und der gewohnte Lauf der Dinge kehrt wieder ein. Doch nicht für mich, denn ab Februar werde ich von zu Hause ausziehen und zusammen mit meiner Freundin in eine eigene Wohnung ziehen. Für mich heisst das natürlich eine enorme finanzielle Änderung, was das für mich bedeutet möchte ich kurz und knapp zusammenfassen. Zunächst einmal werden meine Fixkosten erhöht, wobei sich das in Grenzen hält, da ich bereits eine beachtlichen Betrag zu Hause beigesteurt habe. Dort wo ich bisher keine Kosten hatte wie z.B. Essen, Klopapier, Hausrats- und Privathaftpflichtsversicherung, Internet-Abo, und und und…

Das ganze möchte ich geordnet auflisten, sodass Du Dir einen Überblick verschaffen kannst was alles auf Dich zukommen kann, sobald Du alleine lebst. Ausserdem möchte ich Dir zu den jeweiligen Kostenpunkten meine Lösung präsentieren.

Fixkosten Aufstellung für meine Wohnung

Essen & Trinken
Für das Essen habe ich vorerst 100 CHF pro Woche eingeplant, ich esse oft zu Hause und nehme mein Essen ebenfalls meistens zur Arbeit mit. Somit kann ich bei diesem Kostenpunkt extrem viel sparen, Restaurant besuche sind in der Schweiz nämlich eher teurer und können der Sparquote ziemlich schaden. Somit komme ich auf einen Betrag von ca. 450 CHF im Monat.

Verbrauchsmaterialien*
Da ich noch nie in einem eigenen Haushalt gelebt habe, ist es schwer für mich diese Kosten zu schätzen. Unter Verbrauchsmaterialien zähle ich alles wie Klopapier, Taschentücher, Zahnpaste, Seife, Waschmittel, Putzmittel etc. Ich schätze das sich diese Kosten auf ca. 100 CHF im Monat einpendeln werden, natürlich wird es am Anfag etwas höhere Anschaffungskosten geben, welche sich aber mit der Zeit optimieren werden.

Internet/TV/Haustelefon
Hier gibt es in der Schweiz verschiedene Anbieter wie Swisscom, UPC Cablecom, Sunrise und viele mehr. Für ein komplett Paket variieren die Preise hier ab 40 CHF bis hin zu hunderten von Franken. Ich habe mich dazu entschieden das kostenlose Angebot von UPC Cablecom zu nutzen, in diesem erhält man 80 Gratis TV-Sender, sowie einen Haustelefon Anschluss und eine Internet Verbindung mit 2mbit/s Download und 0,2mbit/s Upload. Wenn ich auf schnelles Internet angewiesen bin, kann ich mit meinem Smartphone einen Hotspot erstellen. Somit zahle ich für das komplett Paket 0 CHF und spare mir einen Batzen an Geld.

Hausrats- und Privathaftpflichtversicherung*
Auch hier haben wir unzählige Anbieter, ich habe mich dazu entschieden die selbe Versicherung wie meine Eltern zu nehmen. Hier zahle ich für beide Versicherungen zusammen eine Jahresprämie von 240 CHF, was einer monatlichen Prämie von 20 CHF entspricht.

Billag oder auch die GEZ in Deutschland*
Wir bleiben in der Schweiz nicht verschohnt von der GEZ, unter anderem Namen mit gleichem Vorwand haben wir die Billag. Hier zahle ich einen Fixen Betrag von 460 CHF im Jahr, um legal Fernsehen und Radio empfangen zu können. Das entspricht einem Betrag von 38.35 CHF im Monat.

Mietzins*
Bei der Miete wird es wohl den ein oder anderen aus den Socken hauen, aber ich zahle Sage und Schreibe 1470 CHF an Miete. Es handelt sich dabei um eine 2.5 Zimmer Wohnung mit 42m² und einem 7m² Balkon, da die Wohnung total renoviert worden ist, hat sie alle Neubau Standards und ist top modern ausgestattet. Der Mietvertrag ist mit einer Mietkaution von 4’410 CHF hinterlegt, dieser liegt als Festgeld mit einer Verzinsung von 1.75% auf einem separaten Sparkonto. Ein netter Nebeneffekt bei dem ich durch den Umzug profitiere ist zudem die Steuerbelastung, ich ziehe nämlich in eine Gemeinde bei der ich mir bis zu 15% an Steuern ersparen kann. Bei meinem Gehalt und Verdienst machen das einige hundert oder gar tausend Franken aus.

Total Fixkosten für meine eigene Wohnung: 1264.20 CHF

*Da ich zusammen mit meiner Freundin wohnen werde, kann ich alle Kostenpunkte die mit einem *Stern* versehen sind durch zwei teilen :-).


Einmalige Kosten und Anschaffungen
Einmalige Kosten habe ich nicht allzu viele, da ich meinen Umzug selbst organisiere und einen Transporter für ca. 60 CHF mieten werde. Das einzige was auf die Brieftasche schlägt sind Möbel und das Küchengeschirr. Hierfür habe ich für das nötigste einen Pauschalbetrag von ca. 1’500 CHf eingeplant, diesen kann man ebenfalls wider durch zwei teilen. Somit kommt man auf einen Betrag von ca. 780 CHF für Einmalige Kosten und Anschaffungen.

PS: Falls Du noch zu Hause wohnst, wie greifbar ist in nächster Zeit ein Auszug aus dem Elternhaus? Hast Du demnächst einen Umzug vor?

Thomas der Sparkojote

 

15 Responses

  1. Sanja sagt:

    Glückwunsch zum neuen Lebensabschnitt. Ich kann mich noch gut Erinnern wie es damals bei mir war. Eine Interessante Zeit. Die fixkosten sind am Anfang immer traurig anzusehen, aber was sein muss, muss sein. Hast du schon in der Miete auch Wasser/Strom einberechnet? Und warum teilt ihr die Internet kosten nicht durch zwei (kein Stern davor)

    Ansonsten Glückwunsch und feiert eine schöne Einzugsparty

    • Sparkojote sagt:

      Vielen Dank 🙂

      Das Internet wird deswegen nicht dur zwei geteilt, wei les kostenlos ist und 0 CHF kostet 🙂

      „Somit zahle ich für das komplett Paket 0 CHF und spare mir einen Batzen an Geld.“

      Gruss
      Der Sparkojote

  2. „Guets Neus“ allerseits.

    Schön zu sehen das du den nächsten Schritt machst. Ich bin vor rund 4 Jahren genau am gleichen Punkt gestanden und ich habe alles ganz genau im Voraus geplant: Wohnungseinrichung inkl. 3D Modell, Budgetplanung, Multimediaplanung etc. Wie ich sehe hast du dir auch bereits einige Gedanken gemacht. Trotz aller Planung habe ich mein Budget schlussendlich weit überschritten. Sei dir einfach bewusst, das immer mal was dazwischen kommen kann. 😉

    Für mich sind folgende Punkte wichtig die du dir vielleicht auch nochmals durch den Kopf gehen lassen sollst:

    – Budgetplanung machen und am besten von jemanden überprüfen lassen (Excel Tabelle hätte ich sonst noch eine die ich dir geben kann)
    – Falls du einiges an Möbel von Zuhause mitnehmen kannst könnte deine Budget passen, ansonsten finde ich zu wenig.
    – Internet von UPC ist zwar Gratis aber dafür auch verdammt langsam. Würde mir nicht reichen 😉
    – die kleinen Dinge kosten auf einmal viel Geld (Schrauben für Lampen, Klebeband, Wandverzierungen, Kochutensilien, etc. )
    – Nebenkostenabrechnung umbedingt genau anschauen und termingerecht anfordern.
    – Strom, Wasser, Abwasser, Abfall, TV Anschlussgebühren mit einberechnen.

    Jetzt habe ich glaube alles, falls du noch weiter Fragen oder Tipps brauchst, gib einfach Bescheid.

    Auch wenn es am Anfang viel Arbeit ist alles zu organisieren usw. Es lohnt sich definitiv wenn du anschliessend deine eigene Wohnung hast!!

    • Sparkojote sagt:

      Hallo Thomas,

      Dir auch erstmal „es Guets Neus :-)“.

      Du kannst mit gerne deine Excel Tabelle zukommen lassen, das wäre sehr lieb von dir, meine E-Mail solltest du ja haben 🙂 Ja ich kann einiges von zu Hause mitnehmen. Für das Schlafzimmer brauchen wir Beispielsweise nichts neues zu kaufen. Mir reicht dieses langsame Internet, da ich falls nötig ein Swisscom Handy Abo mit unbegrenzten 50mbit/s habe.

      Genau solche „kleineren“ Ausgaben häufen sich ja gerne an, ich versuche deswege so viel wie Möglich von zu Hause mit zu nehmen :-). Das mit den Nebenkosten hast du recht, das muss ich mir noch genau anschauen. Im Moment sind pauschal monatlich 150 CHF für Nebenkosten im Mietvertraggerechnet.

      Gruss
      Der Sparkojote

  3. Hallo Sparkojote,

    ich wohne zurzeit noch zur Hälfte zur Hause (während den Praxisphasen zuhause und während des Studiums Studentenzimmer). Die Kosten in der Schweiz sind ja schon happig.
    In Deutschland sind die Preise im allgemeinen schon deutlich geringer und bei mir in Gelsenkirchen sind die Mietpreise extrem viel preiswerter.

    So ist bei uns der Durchschnittspreis für den Quadratmeter 6-7€. In Bezug auf eure Wohnung würde ich dann wahrscheinlich maximal 300€ kalt für die Wohnung zahlen.
    Es gibt ja auch immer viele Menschen, die in die Schweiz ziehen, weil sie dort mehr verdienen können.
    Die Frage ist dann, ob sich das bei diesen Preisen überhaupt lohnt.
    Sonst wäre es vielleicht auch sinnvoll (wenn man in Grenznähe ist) zu pendeln.

    Dir auch viel Erfolg und Glück in Deinem neuen Lebensabschnitt.

    Schöne Grüße
    Dominik

  4. Sparkojote sagt:

    Hallo Dominik,

    Natürlich sind die Mietpreise nicht in der ganzen Schweiz so teuer, ich leben nämlich in einer Grosstadt und ziehe nun an die Goldküste. Die Goldküste ist eine Region nahe am Zürichsee die aus meherern Gemeinden besteht.

    Ich würde behaupten wenn man wirklich viel verdienen will, hat man es in der Schweiz leichter als sonst wo. Ich weiss nämlich keinen Ort, bei dem man nach der Ausbildung de Höhe meines Gehaltes verdienen könnte und ich bin relativ „tief“ gestartet, da ich im Ausbildungsbetrieb geblieben bin. Ansonsten wären noch ca 20% Luft nach oben direkt nach der Ausbildung.

    Gruss
    Der Sparkojote

  5. Das Ausziehen von zu Hause ist definitiv ein wichtiger und bedeutender Abschnitt im Leben. Du machst es genau richtig, in dem du deinen Umzug planst. So kannst du grössere Überaschungen verhindern. 😉

    Bei mir wird es noch ein bisschen Dauern mit der eigenen Wohnung, da der Militärdienst noch ansteht.

    – Erfolgsmaschine

  6. Viel Erfolg im neuen Lebensabschnitt, lieber Sparkojote! Wünsche Dir, dass Du nicht vom eingeschlagenen Weg abkommst!

    Das tückische ist aus meiner Sicht, dass es zu einer stufenweisen Anpassung des Lebensstandards kommen kann, wenn immer sich der Lebensstandard ändert. Eine kleinere als eine 42 m2 wirst Du nämlich in Zukunft nicht mehr beziehen, etc. Außerdem sind versteckte Verbindlichkeiten in der Wohnung eingepreist. Also größere Wohnung, höhere Stromkosten, mehr Einrichtungsbedarf, etc. Das kann rasch zu einem Teufelskreis werden.

    Hierzu auch der Hinweis auf folgenden Artikel: https://meinefinanziellefreiheit.com/2016/09/22/ihr-buchhalter-hat-unrecht-ihr-hausihre-eigentumswohnung-und-ihr-auto-sind-verbindlichkeiten/

    Interessant wäre ein „design-to-cost“-Ansatz auch für die Wohnung in einem neuen Lebensabschnitt. D.h. wie viel Wohnung, Einrichtung, etc. kann man sich leisten, um Sparquote und Einmalkosten im erträglichen Ausmaß zu halten. Hart kalkuliert werden das nur die wenigsten haben.

    • Sparkojote sagt:

      Hallo FF,

      Ich finde es ganz in Ordnung das man seinen Lebens standard anpasst, natürlich muss das alles in einem gesunden Mass passieren. es spricht z.B. nichts dagegen 50-60% seiner Gehaltserhöhung in seinen Lebensstadard zu stecken. Es gibt meiner Meinung nach aber auch ein Limit, bei dem sich eine Lebensstandard erhöhung überhaupt nicht lohnt oder sinnvoll ist.

      Ich hätte beispielsweise sehr gut die Möglichkeit gehabt in eine viel günstigere Wohnung zu ziehen. Aber dafür hätte ich aufs Land oder in einer kleineren Siedlung ziehen müssen. Da mir aber meine Zentralität sehr wichtig ist und ich schnell von A nach B kommen möchte, kam das nicht in Frage.

      Gruss
      Der Sparkojote

  7. Hallo Sparkojote,

    ich und meine Freundin sind auch dabei gerade mögliche Wohnungen abzuchecken.
    Haben uns für den Erstbezug einer Wohnung in der Nähe beworben. Die Kaution wären 21 tausend Euro, wir würden das mit einem Kredit lösen, da ich nur ungerne etwas von meinem Kapital aus dem Depot entnehme.
    Die Fläche beläuft sich auf 78qm, 3 Zimmer, die Miete würde 550 Euro oder so kosten.
    Es ist ein Wahnsinn wie teuer es bei euch in der Schweiz ist.

    Trotzdem heißt es noch lange nicht, dass wir die Wohnung bekommen, da sich viele Leute beworben haben.

    mfG Chri

    • Sparkojote sagt:

      Hallo Chri,

      Wir waren ebenfalls mehrere Monate auf der Suche nach einer Wohnung. Aber früher oder später wird es sicherlich klappen, bei mir kam auch eine unerwartete Zusage auf die Wohnung, worüber ich dasn überglücklich war :-). Für 600 CHF gibt es hier in der Schweiz (besonders in den Städten) nicht mal ein Einzelzimmer, nur mit sehr viel Glück oder wenn man in eine subventionierte Wohnung kommt.

      Krediten wie du ja weisst, stehe ich allgemein sehr abgeneigt gegenüber, ich finde man sollte sich erst etwas leisten wenn man es auch wirklich kann. Besonders wenn es ums Wohnen geht, da das bereits in Richtung Konsum geht. Andernfalls sollte man in gewissen Aspekten Kompromisse bilden, wie z.B. Wohnnungsgrösse, Ort etc. Wir habe uns beispielsweise eine Kaution in Höhe von 12’000 CHF als Limite gesetzte, alles andere könnten wir uns nicht leisten.

      Gruss
      Der Sparkojote

      • Ja, aber rein rational betrachtet macht es für mich Sinn mein Geld weiter für mich arbeiten zu lassen und dafür einen Kredit zu nehmen. Meine Rendite im Depot ist zumindest das 3 oder 4 fache der Zinsen die wir zurückzahlen müssen.

        mfG Chri

      • Sparkojote sagt:

        Rein rational betrachtet, wären also die 21’000 Euro Kredit ebenfalls besser in deinem Depot aufgehoben als in der Kaution. Den das Geld gammelt dort nur vor sich hin bis ihr in eine neue Wohnung umzieht. Somit würdest du ja im Prinzip noch mehr Gewinn erzielen.

        Gruss
        Der Sparkojote

      • Klar, so sehe ich das auch! 🙂 Rein aus den aktuellen Zahlen, stell dir vor wir nehmen für die 21 tausend einen Kredit mit 5% Zinsen, 2016 hab ich eine Brutto-Rendite von 32,4 Prozent erzielt. Auch wenn ich dieses Jahr nur die Hälfte der Rendite schaffen würde, wär das noch immer viel mehr als die Zinsen, die ich zu zahlen hätte.

        mfG Chri

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