Habe ich mich verkalkuliert? – 100’000 CHF Schulden 🤷🏻‍♂️😨

Habe ich mich verkalkuliert? – 100’000 CHF Schulden 🤷🏻‍♂️😨

Habe ich mich verkalkuliert? - 100'000 CHF Schulden

Beim Management der eigenen Finanzen können sich immer wieder Fehler einschleichen, da es einfach zu viele Variablen gibt, die sich regelmässig ändern. Manchmal sind das kleine Verrechner, in anderen Fällen vertut man sich dramatisch. Letzteres ist mir passiert – ich habe durch eine Fehlkalkulation 100.000 CHF Schulden gemacht. 

Wie es dazu kam, warum es sich dabei um eine Art unfreiwilligen Kredit handelt und was ich jetzt tun werde, habe ich hier für dich zusammengefasst.

Was ist passiert?

Zuschauer meines YouTube-Kanals oder Leser meines Blogs wissen wahrscheinlich, dass ich einen gut gehenden Webshop für Trading Cards und ähnliche Sammelobjekte betreibe.

Dieser funktioniert als Einzelgesellschaft, d.h. wenn ich mein Lager mit neuen Produkten auffülle oder sonstige Ausgaben habe, ist es letztlich mein eigenes Geld, das hier zum Einsatz kommt. 

Bei einem professionellen Unternehmen laufen natürlich auch Bestellprozesse in großen Dimensionen ab, sodass schnell mal einiges an Kapital für Produkte eingesetzt werden muss.

In meinem Fall geht es um neue Waren, die vorbestellt wurden, spätestens im Dezember eintreffen und dann natürlich bezahlt werden müssen – 61.000 Franken werden hierfür fällig und müssen schon einmal zurückgelegt werden.

Weiterhin bleibt es bei meinem Plan, im Jahr 2020 insgesamt 100.000 CHF in Aktien zu investieren. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, braucht es noch etwa 35.000 Franken extra, sodass auch diese Zahl zu den notwendigen Ausgaben hinzuaddiert werden muss. 

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Doch damit nicht genug: Auch am geplanten Gold-Zukauf halte ich fest und werde wie angekündigt noch 5 Unzen bis zum Jahresende zukaufen. Hierbei geht es um Kosten von nochmals 10.000 Franken, die ich ebenfalls parat haben muss. Aber das war natürlich noch lange nicht alles!

Hinzu kommen noch 4.300 zusätzliche Franken für P2P Kredite (hier war mein Ziel, auf 30.000 bis zum Jahresende zu kommen) und nochmals 2.500 für die 3-a-Säule, die zu befüllen ich mir ebenfalls vorgenommen habe.

Du siehst schon: wenn man sich so viele Ziele setzt, wird es schnell eng. Insgesamt muss ich so noch ganze 150.000 CHF ausgeben, bevor 2021 beginnt. 

Die Lösung ist das Problem

Was tut man nun also, wenn man noch 150.000 Franken braucht? Das ist das Schöne am eigenen Unternehmen: Man zahlt sie sich einfach als Gehalt aus. Damit war das erste Problem für mich schnell gelöst. Insgesamt habe ich mir im Jahr 2020 damit 337.000 Franken ausgezahlt.

Das ist eine stattliche Summe, aber wie bereits erwähnt, bestreite ich daraus meine Einkäufe von Pokèmon Karten etc. und verprasse es nicht etwa. So auch in diesem Fall, wo das Geld grösstenteils für neue Waren ausgegeben oder in Finanzprodukte angelegt wird. 

Und hier kommen wir nun an den Punkt, an dem ich mich etwas verkalkuliert habe: Denn natürlich müssen für ein so hohes Gehalt auch entsprechende Steuern gezahlt werden. Fast 100.000 Franken möchte das Finanzamt von mir haben!

Zwar könnte ich dieser Forderung jetzt direkt nachkommen, aber viel interessanter ist es doch, dieses Geld weiterhin zu investieren und dafür hohe Renditen zu erhalten.

Ich nutze also die Möglichkeit, mit der Zahlung der Steuern ein ganzes Jahr zu warten – bis September 2021. Bis dahin leihe ich mir dieses Geld für einen Vorzugszins von 0,25 % vom Staat. Angesichts der hohen Summe ist das sehr wenig. 

Genau genommen stehe ich also mit 100.000 Franken in der Kreide, kann dieses Geld aber für die nächsten Monate noch ungestört nutzen. Auch mit meinen Steuern aus dem vergangenen Jahr bin ich so vorgegangen.

Dies ist natürlich auch immer mit einem gewissen Risiko verbunden, denn wenn die Rechnung letztlich doch eintrifft, muss das Geld bereitstehen. Denn bei einer weiteren Verzögerung versteht das Finanzamt dann keinen Spass mehr.

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Was man daraus lernen kann

Nichts. 

Soll heissen: Ich würde dieses Vorgehen niemandem empfehlen und hätte es auch selbst nicht in dieser Form durchgeführt, wenn nicht entsprechende Umstände vorliegen würden. In meinem Fall ist es einfach so, dass ich deutlich mehr Waren gekauft habe, also ich für dieses Jahr erwartet hatte. 

Damit verbunden sind natürlich entsprechende Profite, da es sich um Transaktionen handelt, die für mein Unternehmen sehr positiv sind.

Nur deshalb nehme ich dieses Risiko in Kauf. Auch der Verzugszins spielt hier mit rein, ist aber letztlich so gering, dass ich gar nicht näher darauf eingehen will. 

Ich habe mich in diesem Fall also tatsächlich verkalkuliert – glücklicherweise komme ich jedoch unbeschadet aus dieser Situation heraus, da ich meine Steuern mit äusserst hoher Wahrscheinlichkeit nach Ablauf des einen Jahres zurückzahlen kann.

Dies kann jedoch anderen, insbesondere selbstständigen, Investoren eine Lehre sein: Denkt an die Steuern!

PS: Wie handhabst Du deine Steuern?

YouTube Kanal von Thomas der Sparkojote
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Thomas der Sparkojote

 

12 Responses

  1. T
    Thomas M. sagt:

    Ich glaube, es läuft nicht so, wie Du schreibst, sondern so (im Kanton Zürich). Beispiel Steuern 2020.
    – Für Zahlungen vor dem 30.9.2020 erhältst Du einen Zins von 0.25%
    – Ab dem 30.9.2020 bezahlst Du einen Zins von 0.25%, und zwar bis Du eine definitive Steuerrechnung erhältst, und dann hast Du 30 Tage Zeit.
    – Nach Erhalt der definitiven Rechnung + 30 Tage bezahlst Du 4.5% Zins

    Du musst also aufpassen, wann Du die definitive Rechnung erhältst, sonst wird es dann bei 100kFr. schnell teuer. Bei mir geht das jeweils wirklich fast ein Jahr.

    • @Thomas M.

      Eben, ich hab dan ein ganzes Jahr Zeit 100k zu wirtschaften bei 0.25% Zins. Also super easy.

      Klar ist das Leverage, aber so kann man halt im Business mit überschaubarem Risiko schneller wachsen. Selbst 4.5% ist „günstig“. Ich krieg von keiner Bank so einen günstigen Kredit, wäre allles ab 7-8% bei meiner Situation.

      Liebe Grüsse
      Thomas

  2. f
    finanzbayer sagt:

    Hi,

    interessant, ganz schon große Summen mit dennen du hantierst.
    Ich hätte 2 Fragen dazu:
    1. Wieso kaufst du neue Ware von deinem Gehalt?
    2. Hast du schon mal daran gedacht, zumindest Teile der Aktien über dein Unternehmen zu erwerben, bzw. über eine Tochterfirma, um so das Geld in der Firma lassen zu können und somit eig auch weniger Steuern zahlen zu müssen?
    Bzw. gibt es Gründe die dagegen sprechen?

    Gruß aus Bayern

  3. M
    Michael sagt:

    Wer viel Steuern zahlt, verdient auch viel 🙂

    Trotzdem verstehe ich das Konstrukt noch nicht ganz. Dein Shop läuft über ein unabhängiges Einzelgewerbe. Über dein Hauptgewerbe zahlst du dir jetzt dein Gehalt aus, musst das versteuern und steckst dein Privatgeld anschließend wieder in gewerbliche Wareneinkäufe? Da würde ich doch Unternehmensseitig ein anderes Konstrukt bevorzugen, bei welchem das Geld direkt von Firma A nach Firma B wandern kann und zwischendurch nicht oder sehr viel niedriger besteuert werden muss ( evtl. Holding?). Entnahmen für dein Aktien-Depot sind natürlich weiterhin für deine Altersvorsorge privat zu versteuern, aber diesen Anteil könntest du vielleicht sogar durch gesparte Steuern erhöhen. Natürlich vorausgesetzt, das es in der Schweiz entsprechende Möglichkeiten hierzu gibt.

  4. T
    Thomas sagt:

    Da du selbständig erwerbend bist, hast du die Möglichkeit von einem höheren 3a Abzug. So kannst du deine Steuern auch noch optimieren.

  5. hatoto sagt:

    Interessantes Modell. Es ist immer wieder schön zu sehen, welche Methoden es so gibt.

  6. T
    Thomas sagt:

    Du hast ja als Einzelfirma keine 2. Säule, dadurch solltest du den grossen 3a Abzug haben?

  7. Ich glaube nicht, dass Du Dich arg verkalkuliert hast, nur Mut und weiter so 🙂 Du hast doch schon viel erreicht!

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