So viel Vermögen haben die Schweizer🇨🇭💰
Wir schauen uns heute an, wie viel die Schweizer an Vermögen habe. Dafür verwenden wir insbesondere die Hilfe vom Credit Suisse Global Wealth Report. Es ist teilweise sehr überraschend, was dabei raus kommt, wenn man Emotionen aus diesem ganzen Thema Geld raus nimmt und sich nur auf die Fakten und Zahlen konzentriert.
Sind Schweizer wirklich reich?
Das Klischee, dass die Schweizer reich sind, gibt es seit eh und je. Doch stimmt das wirklich? Wir schauen uns heute insbesondere, das Medianvermögen an. Das ist wohl die aussagekräftigste Zahl, die wir verwenden können.
Anders als der Durchschnitt, kann der Median bei einer genug grossen Datenmenge durch Aussreisser gegen oben und unten nicht verzerrt werden. Das heisst, die Super Reichen Milliardäre haben beim Median kaum bis keine Auswirkung.
Das Medianvermögen eines erwachsenen Schweizers lag Mitte 2019 bei sage und Schreibe 227’891 USD.
Was bedeuten aber diese 227’891 USD Medianvermögen überhaupt? Dass 50% der erwachsenen Schweizer weniger als genannten Betrag und die anderen 50% mehr als diesen Betrag an Vermögen haben. Unglaublich oder?
Durchschnitt vs. Median
Wie schon erwähnt, ist der Median viel aussagekräftiger als der Durchschnitt. Daher sieht man auch die hohe Diskrepanz des Durchschnittsvermögens pro erwachsenen Schweizer. Dieser liegt nämlich bei 564’653 USD.
Mehr als das doppelte vom Median, das liegt daran, dass beim Durchschnitt Ausreißer gegen oben und unten, in diesem Fall extrem reiche Personen, den Schnitt enorm nach oben ziehen. Beim Median kann dies praktisch nicht passieren.
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Vergleich mit Deutschland
Vergleicht man das ganze nun mit unserem Nachbarland Deutschland, so wird deutlich, dass eine grosse Kluft entsteht. Im Vergleich dazu hat Deutschland lediglich ein Medianvermögen von 35’313 USD. Das ist um einen Faktor von 6.45x kleiner als in der Schweiz. Obwohl Schweizer NICHT das 6.45-fache verdienen.
Es wird noch extremer, das Durchschnittsvermögen in Deutschland ist geringer als das Medianvermögen in der Schweiz. Noch krasser ist, wenn man den Durchschnitt innerhalb des Landes mit dem Median vergleicht.
Deutschland hat ein Verhältnis von 6.13x zwischen Medienvermögen und Durchschnittsvermögen, die Schweiz lediglich ein Verhältnis von 2.48x. Je höher dieses Verhältnis, umso höher die Kluft zwischen Arm und Reich, was auch bedeutet, dass die Reichen den Schnitt enorm nach oben ziehen.
Ist die Schweiz also reich?
Im Vergleich mit vielen Ländern ist es also durchaus so, dass die Schweiz relativ vermögend ist und auch einzelne Bürger ordentlich Vermögen aufbauen können. Das wird noch deutlicher, wenn wir uns diese Tabelle anschauen:
11.8% der Schweizer Erwachsenen haben ein Vermögen von mehr als 1’000’000 USD. Das ist knapp jeder achte erwachsene Schweizer…
Lediglich 13% der erwachsenen Schweizer hat weniger als 10’000 USD an Vermögen. Wohingegen in Deutschland 40.6%, also fast die Hälfte der Bevölkerung weniger als 10’000 USD an Vermögen hat. Selbst Österreich schneidet hier deutlich besser ab mit 22.9%.
Wenn wir uns die Bereiche 100’000-1’000’000 USD an Vermögen anschauen, wird deutlich, Schweizer sind statistisch gesehen sehr vermögend, 54.5% der Menschen hat zwischen 100’000-1’000’000 USD an Vermögen.
Konkret bedeutet das, dass 2/3 der Schweizer Erwachsenen mehr als 100’000 USD an Vermögen hat. Nur jeder dritte Erwachsene hat also WENIGER als 100’000 USD an Vermögen.
In Deutschland ist es genau umgekehrt. Nur jeder dritte hat MEHR als 100’000 USD an Vermögen.
Fazit: Sind Schweizer reich?
Sind Schweizer nun reich? Im Globalen Vergleich kann man das auf jeden Fall annehmen. Allerdings muss man bedenken, dass es sehr relativ ist und viele Schweizer würden sich selbst mit 100’000 USD nicht als reich bezeichnen.
Es liegt also im Auge des Betrachters, es kann aber nicht geleugnet werden, dass man in der Schweiz grundsätzlich einen enorm hohen Lebensstil lebt, selbst wenn man weniger verdient. Vergleicht man seinen vielleicht hier eher „armen“ Lebensstil mit anderen Ländern auf der Welt, wird schnell klar: Hier hat man es in der Regel sehr gut.
Wenn ich mich in der Statistik wiederfinden würde, wäre ich zum einen bereits über dem Median und Durchschnitt. Aber auch gleichzeitig bald einer von den „Jeder achte erwachsene Schweizer ist Vermögens-Millionär“.
Mein Schlussfazit: In der Schweiz hat man es so einfach, es ist ein Privile, hier geboren zu sein und leben zu dürfen. Andere Länder haben nicht das Glück, so viele Vorteile mitgeben zu können. Da man den Geburtsort nicht auswählen kann, ist es schlichtweg Eierstocklotterie oder Glück.
PS: Denkst Du, Schweizer sind grundsätzlich reich und vermögend? Und wo wärst Du in der Statistik?
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9 Responses
Ein erheblicher Teil des Schweizer Vermögens besteht aus Pensionskassenvermögen (2. Säule).
Vielleicht sind die Deutschen anders organisiert und haben kein Pensionskassenvermögen (2. Säule), weil der Staat die Altersvorsorge sicherstellt.
Vielleicht ist deshalb der Unterschied zwischen dem Vermögen der Schweizer und der Deutschen so extrem…
Ich spekuliere hier jedoch…
Nackte Zahlen als harte Fakten zu sehen ist gar einfach. Die Frage ist, was ist das Vermögen. Ein wesentlicher Teil sind Immobilien. Die Generation, die heute Mitte 50 bis Mitte 60 sind (und das ist in der CH ein Grosser Teil) hat bis in die 90er zu erschwinglichen Preisen Bauland und Einfamilienhäuschen gekauft. Und alles was endlich ist, wird irgend wann mal wertvoll. Und so einfach wird der 0815 Einfamilienhäuschenbesizer zum Millionär. Mal die Immobilienpreise zwischen CH und DE vergleichen, und die Vermögensdiferenz ist nur noch halb so erstaunlich.
@Amsond Nur sind deutlich weniger als 40% der Haushälte Eigentümer. Die meisten Haushalte sind Mieter bei Einzelpersonen sind es 75% der Haushalte die zur Miete leben.
Ich denke Emmerich hat einen wichtigen Punkt angeschnitten. Bei uns hier in Deutschland hält weder der Durchschnittsbürger, noch der Staat viel von Aktien (oder anderem Produktivkapital). Die Aktionärsquote liegt irgendwo zwischen 10% und 15% und da die Altersrente komplett umlagefinanziert ist, gibt es auch keine „unfreiwillige“ Aktienengagements der breiten Massen. Daher kommt wahrscheinlich auch ein Teil der extremen Ungleichverteilung der Vermögen: die besagten 10% – 15% Aktionäre haben eben auf lange Sicht einen deutlichen Vermögenszuwachs.
Ja, die betriebliche Altersvorsorge durch das Kapitaldeckungsverfahren ist in der Schweiz bereits schon seit 1985 obligatorisch. Der durchschnittliche Schweizer hat auf diesem Vorsorgekonto CHF 100‘000.- (Stand 2017). Dies ist der geheime Schatz der Schweizer, welche die Deutschen nicht haben, da dort die betriebliche Vorsorge freiwillig ist.
Ein grosser Teil des Vermögensunterschiedes zwischen Deutschen und Schweizern kann durch diesen Faktor erklärt werden.
Siehe: https://www.swissinfo.ch/ger/berufliche-vorsorge_der-verborgene-schatz-der-schweizerinnen-und-schweizer/43518850
Hi Thomas,
für mich als Deutscher echt erschreckend zu sehen wie arm wir doch sind. Wachsen wir doch mit dem Gedanken auf in einem reichen Land zu leben in dem es uns sehr gut geht. Was natürlich stimmt, wir jammern auf hohm Niveau. Dennoch vergessen viele das wir zum Beispiel den höchsten Niedriglohnsektor in Europa haben. Der Wealth Report verdeutlicht nochmals was ich eigentlich schon länger vermute. Der Deutsche schafft es kaum etwas Geld auf die Seite zu tun und die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer. Ich habe auch das gefühl die breite Mittelschicht driftet immer weiter nach unten ab.
Deshalb bin ich froh, dass es immer mehr Leute wie dich gibt die dafür sorgen, dass Menschen sich finanziell weiterbilden und was für Ihren Wohlstand tun.
Beste grüße
Timo
Der Unterschied entsteht durch die Pensionskassenvermögen, diverse Studien weisen dies nach. Würde man das PK-Vermögen, das in der Schweiz individuell abgrenzbar ist, in D oder AT aber im „grossen Topf“ vermischt liegt, separieren, wäre der Unterschied nicht mehr gross. Setzt man dann noch PPP (kaufkraftbereinigte Währung) an und nicht den blossen Devisen-Wechselkurs, ist der Schweizer recht gut im Schnitt.
@Rene
Lieben Dank für die Ergänzung. Ich bin auch der Meinung, das viele Schweizer es sehr gut haben. Natürlich nicht alle, und das sollten wir in Zukunft verbessern. Aber dennoch geht es der Schweiz allgemein sehr gut in meinen Augen zumindest.
@Rene
Du triffst den Nagel auf den Kopf. Das berufliche Vorsorgevermögen (im Durchschnitt CHF 100‘000.- pro Schweizer) ist in der Schweiz individuell abgrenzbar und wird deshalb in verschiedenen Studien dem Vermögen zugerechnet.
Ein weiterer grosser Unterschied kann, wie Du es sagst, durch PPP erklärt werden.
Vielen Dank für dein Kommentar…