Jenny Rößner Finanzen im Autopilot | #AskTheInvestor

Jenny Rößner Finanzen im Autopilot | #AskTheInvestor

#AskTheInvestor Jenny Rößner Ex-Studentin

Das Investieren ist keineswegs nur Männersache, das beweist uns Jenny vom bekannten Blog „Ex-Studentin“. Damals noch Studentin heute als Ingenieurin im Anlagebau tätig. Ich freue mich Jenny Rößner bei #AskTheInvestor begrüßen zu dürfen. #AskTheInvestor ist ein neues Interview Format, welches sich damit beschäftigt 5 brennend interessante Fragen zu beantworten.

Wirklich viele Bilder von mir gibt es nicht – meistens stehe ich auf der anderen Seite der Kamera. Dabei mache ich vor allem gerne Fotos von Natur und tollen Gebäuden. Auf dem Bild sieht man mich im Kolosseum in Rom. Erinnerung an diesen Urlaub: unbezahlbar!

Hallo Jenny, du betreibst seit Ende 2015 deinen Blog, erzähl uns doch ein paar Dinge über dich und deinen Blog.
Huhu Thomas, ich freue mich auf die Ergebnisse deiner Interview-Serie und hoffe, dass ich deinen Lesern ein paar Anregungen mitgeben kann.

In der Familie habe ich mitbekommen, wie schwierig es sein kann, mit einem Gehalt eine Familie zu ernähren. Deswegen lege ich nun viel Wert auf eine gute Ausbildung und hinterfrage vieles kritisch, um mir die richtigen Weichen im Leben zu stellen. Man muss die Stärke haben, über seinen eigenen Schatten zu springen, wenn man die Entscheidung selbst für richtig hält. Mit 18 zog ich von zuhause aus und verdiente mir meinen Lebensunterhalt während meines Studiums selbst. Mit 21 stand ich voll im Berufsleben. An meinem studentischen Lebensstil hat sich 4 Jahre später immer noch nicht viel geändert. Stattdessen versuche ich mein Leben auf die Dinge zu reduzieren, die eine Bereicherung sind. Dank Internet kann man sich heutzutage leicht weiterbilden und persönlich weiterentwickeln. Das Wichtigste ist, dass man dafür Interesse entwickelt und den Anfang macht. Deswegen treibe ich mich seit 2013 in Finanzblogs und -foren rum und startete 2015 dann meinen eigenen Blog. So kann ich über die Themen schreiben, die mir am Herzen liegen. Ich schreibe überwiegend über Alltagsthemen, die mich gerade bewegen, z.B. eine sparsame Lebensführung, die Anfänge meines Depots oder wichtige Lebensentscheidungen (Ehe, Rente, Immobilien, notwendige Versicherung etc.). Dabei scheue ich auch nicht, den ein oder anderen Gesetzestext zur Hand zu nehmen. Letztlich geht es mir darum, dass ich dabei meinen persönlichen Lebensweg finde und im besten Fall auch anderen bei der Entscheidungsfindung helfe. Auf irgendwelche Stammtischparolen gebe ich nicht viel. Stattdessen suche mir die Fakten zusammen, hinterfrage meine Bedürfnisse und treffe dann Entscheidungen aus einer Mischung aus Logik und Bauchgefühl.

Ich habe unter anderem deine Beitragsreihe „Ist das Modell der Ehe veraltet?“ gelesen, du sprichst Alltagsthemen an und versuchst die finanziellen Aspekte hervorzuheben. Was sind deine Erkenntnisse nach den langwierigen Recherchen, hat sich die Arbeit gelohnt?
Die Arbeit hat sich bisher immer gelohnt. Zu Beginn meiner Blogs war ich gegen Eheverträge und Berufsunfähigkeitsversicherungen, wollte unbedingt die eigenen 4 Wände und hatte 300€ in meinem Depot. Mittlerweile finde ich Eheverträge oder das Leben komplett ohne Trauschein nicht verwerflich, wohne gerne zur Miete schließe nun doch eine BU-Versicherung ab. Mein Depot steht mittlerweile bei rund 17.000€. Ich habe nicht nur bei der Recherche der Artikel viel gelernt, sondern auch durch die Kommentare.

Auf deinem Blog ist nicht direkt ersichtlich in was du investierst. Finanzen sind Privatsache, klar, aber uns interessiert wie du investierst und was deine Auswahlkriterien bei Aktien oder ETFs sind?
Ich investiere jeden Monat 400€ in den MSCI World und 200€ in den MSCI Emerging Markets von Comstage. Mir ist es wichtig, dass ich nicht zu viele Gedanken an meine Finanzen verschwende. Diese sollen von alleine laufen, möglichst wenig Gebühren fressen und ein geringes Risiko eines Totalverlusts haben. Für Unternehmensanalysen ist mir meine Zeit zu schade. Ein Skandal, bessere Konkurrenz oder ein neuer Gesetzesentwurf und es ist egal, dass dem Unternehmen eine ertragsreiche Zukunft prophezeit wurde. Trotzdem war mir mal kurz nach Zocken zumute, weswegen ich Amazon und Alphabet-Aktien besitze. Irgendwann landen sicherlich weitere Unternehmen in meinem Depot, zwecks Diversifikation und mit der Hoffnung, dass diese in 40 Jahren wesentlich mehr wert sind.

Unter finanzielle Freiheit stellt man sich oft den Palmenstrand oder ähnliches vor. Wie stellst du dir deine persönliche finanzielle Freiheit vor?
Ich habe gar kein so spezifisches Bild von meiner persönlichen finanziellen Freiheit. Mein Hauptziel war immer die finanzielle Sorglosigkeit, sprich: Keine Existenzängste zu haben. Da ich einen wandelbaren Beruf habe (heute baue ich Produktionsanlagen für Autos, morgen vielleicht eine Schokoladenfabrik?), habe ich keine so große Angst vor Arbeitslosigkeit und habe beruflich immer mehr Freiheiten. Ich arbeite gerne, sofern mein Privatleben nicht darunter leidet. Durch ein größer werdendes Finanzpolster könnte ich bei Bedarf auch mal beruflich eine Auszeit nehmen, was mir bereits ein großes Sicherheitsgefühl gibt. Ich hoffe, dass ich irgendwann mal so gut vorgesorgt habe, dass ich mit 60 sage: Eigentlich habe ich nun so viel gespart, dass ich mit dem Arbeiten aufhören kann und mich mit meinem Mann um die Enkel kümmere.

Ein finanzielles Polster zu haben ist ein unbezahlbares Gefühl, die meisten können sich innerhalb einem Jahr oder weniger ein solches aufbauen. Doch der Sprung vom Polster zur Freiheit ist enorm groß. Was ist dein Plan um diesen Sprung vor der gesetzlichen Rente zu meistern?
Durch meinen frühen Einstieg ins Berufsleben kann ich nun hoffentlich noch einige Jahre eine hohe Sparrate aufrecht halten. Mit Kindern wird es sicherlich schwieriger, aber bis dahin ist mein Leben hoffentlich so gefestigt, dass das auch alles klappt. Ich setze mir meine Ziele moderater als meine Bloggerkollegen. Also kein „Bis 40 bin ich finanziell frei!“ oder „Ich hänge mein Job an den Nagel, um ein eigenes Business aufzubauen“. Stattdessen sehe ich das etwas entspannter: Sparsam leben, einen Teil investieren und mal sehen, was am Ende bei rum kommt. Statt auf die Finanzielle Freiheit zu warten, versuche ich eher meinen Beruf so zu formen, dass ich gerne arbeite und gewisse Freiheiten habe (Gleitzeit, spontan auch mal frei nehmen.). Wenn man morgens mit Magenschmerzen in die Arbeit geht, sollte man den Job ändern statt viele weitere Jahre am Magengeschwür zu arbeiten und auf die finanzielle Freiheit zu hoffen. Wer die Welt bereisen will, kann das auch im Rahmen des normalen Urlaubs, durch Langzeitkonten, Abbau von Überstunden oder unbezahlten Urlaub. Bis 67 oder gar 70 Vollzeit arbeiten will ich nicht, aber statt komplett mit dem Arbeiten aufzuhören, kann ich bei Bedarf die Stunden reduzieren.

Du lebst mit deinem Freund zusammen, auch ich lebe seit geraumer Zeit mit meiner Freundin unter einem Dach. Was denkst du sollte man beachten, wenn es um die Finanzen in einer Beziehung geht, um fliegende Teller und gepackte Kartons zu vermeiden?
Man muss über seine finanziellen Ansichten reden. Im besten Fall findet man einen gemeinsamen Nenner (spart z.B. für das gemeinsame Haus oder die Familiengründung). Man muss aber auch akzeptieren, wenn der Partner etwas andere Ansichten und Bedürfnisse hat (z.B. öfter in den Urlaub will, lieber in Aktien statt in ETFs investiert) und sich da dann auch genug Freiraum lassen.

Ich bedanke mich herzlich, dass du bei #AskTheInvestor dabei warst. Möchtet ihr mehr von Jenny erfahren könnt ihr auf ihrem Blog www.exstudentin.de vorbeischauen.

PS: Investierst Du auch ganz nach dem Autopilot Prinzip?

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Thomas der Sparkojote

 

9 Responses

  1. A
    Alexander sagt:

    Hallo Thomas,

    ich durfte Jenny inzwischen persönlich kennenlernen und bin von ihr sehr beeindruckt. Ihre Artikel sind gut recherchiert und zeugen von viel Engagement. Ich mache mir bei ihr keine Sorgen, sie kriegt die finanzielle Sicherheit wunderbar hin.

    Grüße

  2. Ich finde es besonders gut dass Jenny relativ entspannt mit ihren Finanzen umgeht. Was mich interessieren würde wäre was mit dem restlichen Gehalt passiert? Liegt es auf dem Girokonto? Wird ggf gespart für die eigene Wohnung etc?

    • Hi Harald,
      alles Ersparte über die 600 Euro hinaus geht bei mir tatsächlich aufs Tagesgeldkonto. Da ich erst knapp 4 Jahre arbeite, hält sich mein Netto-Vermögen in Grenzen, wodurch auch die Rendite noch nicht so wichtig ist. Wegen des schlechten Gesundheitszustands meines Vaters ist mir der Tagesgeldpuffer derzeit wichtiger als mein Depot.

      • Hallo Jenny,
        danke für die Antwort. Ist ein valider Punkt mit dem Tagesgeldkonto. Bei mir liegt dort auch (gefühlt) verhältnismäßig viel.
        Viele Grüße
        Harald

      • Man muss seine eigene Risikobereitschaft kennen. Man kann sich stets über „Hätte, könnte..“ ärgern. Aber wenn man durch einen großen Tagesgeldpuffer besser schläft, dann investiert man quasi in Gesundheit und Zufriedenheit. Ich habe nicht mal Angst vor einem schlimmen Crash und einhergehender Arbeitslosigkeit, weil ich 2 Jahre von meinem Tagesgeldpuffer leben könnte.

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